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Alte Backtradition soll in Zell wieder aufleben


Geisenfelder Zeitung PK Nr. 150 vom Donnerstag, 3.Juli 2003

Richard Bauer restauriert alten Ziegelstein-Backofen an der Gadener Straße

Geisenfeld (zur) Eigentlich hatte er "das alte Glump", das da zur Hälfte im Erdreich des Gartens vergraben war, wegreißen wollen. Schließlich sollte sich das geerbte Grundstück an der Gadener Straße ordentlich präsentieren. Doch bei näherem Hinsehen entdeckte Richard Bauer hinter der vermeintlichen "Ruine" einen alten Brotbackofen, dessen gemauerte Gewölbe sogar noch eine völlig intakte Backplatte enthielten. "Des konnst net wegwerfa", beschloss daraufhin der Zeller, der sich erinnerte, dass die eigene Mutter noch ihr Brot hier gebacken hat. In liebevoller Kleinarbeit richtete er den Ofen nun wieder her, und irgendwann demnächst wird der Probelauf bei einem "Brotfest" gestartet. Damit auch alles seine "historische" Richtigkeit hat, besorgte der gelernte Betriebsschlosser alte Ziegel aus Abbruchhäusern und mauerte sogar die Kaminabdeckung fachmännisch im Rundbogen.


In liebevoller Kleinarbeit hat Richard Bauer den alten Brotbackofen wieder hergerichtet.

Angeheizt wird mit einem Reisigbausch, auf dem dann 12-Meter-Scheite Holz zu Kohle verbrannt werden. Darauf wird nochmals eine Lage Reisig gelegt "wegen der Oberhitze", erklärt der Hobbybäcker. Wenn der Stein sich genügend erhitzt hat, wird die Backfläche ausgeräumt und gesäubert und mit dem Teig bestückt. "Natürlich nehmen wir keine Fertigmischung", betont Bauer. Sauerteig nach altem Rezept mit der richtigen Portion Gewürz. Und wenn das Brot beim ersten Backversuch nicht hoch geht? "Macht nichts", sagt Richard Bauer, "z'sammg'hockt ess mas's genauso."


 

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