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Holzbackofen bringt "gute alte Zeit" zurück


Geisenfelder Zeitung PK Nr. 202 vom Donnerstag, 9. Oktober 2003

Geisenfeld (zur) Der alte Holzbackofen im früheren landwirtschaftlichen Anwesen von Richard Bauer in Zell führte an die 30 Jahre lang ein stiefmütterliches Dasein. Nach seiner Renovierung konnte das "gute alte Stück" nun bei einer Familienfeier im wahrsten Sinne des Wortes seine Feuerprobe bestehen: Richard Bauer heizte ihm mit zehn Meterstücken Holz ein, bis er eine Temperatur von 360 Grad erreichte, die dann auf Backtemperatur abgesenkt wurde.

Dreizehn duftende Holzofenbrote konnten schließlich aus der "Röhre" geholt werden. Ehe es so weit war, musste erst "gedampfelt" werden: Im Zeitraum von 48 Stunden wurde der Sauerteig angesetzt und dann mit Zugabe von 10 Kilo Roggenmehl und 1 Kilo Weizenmehl, 200 g Salz und etwas Kümmel der Teig - wie es sich historisch gehört von Hand geknetet. Nach der Gärzeit des Teiges wurde die Wecken in Holzkörbchen geformt. Nach nochmaliger kurzer Gärzeit wurde "eingeschossen", wie das Einschieben der Brote mit dem Holzschieber in den heißen Ofen auch genannt wird.


Brotnostalgie

Nach einer guten Stunde konnte das "echte Bauern-Holzofenbrot" herausgeholt und auf dem großen Brett zum Abstreichen mit Wasser abgelegt werden. Die Klopfprobe bestätigt schon, dass die Premiere glänzend bestanden wurde. Zum "Brotfest“ gab’s dann noch einen frischen hausgemachten Leberkäs, und das historische Ereignis wurde denn auch mit der Familie, Nachbarn, Freunden und Arbeitskameraden gebührend gefeiert. Dass die Produktion so gelungen ist, dafür sorgte Bäckermeister Lothar Huber mit fachlichem Beistand.

Der "neue Beck" von Zell hätte schon reichlich Bestellungen für sein echtes Holzofenbrot, aber die Aktion bleibt auf familiäre Anlässe beschränkt.


 

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