Deutschland
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Gastaussteller zur Ausstellung der Kulturtage:
"Flucht nach Ägypten - die unschuldigen Kinder"
Geisenfeld-Online

Jakob Rusch

Abstrakt und doch nachvollziehbar


Jakob Rusch
Apianstraße 17
85123 Karlskron-Pobenhausen
Tel. 0 84 54/36 22
jakobrusch@web.de

"Atelier im Alten Pfarrhof" Pobenhausen
Jahrgang 1954
malt seit ca. 30 Jahren
Ausbildung zum Reprofotograf
Fernstudium Grafikdesign und Werbung
z. Zt. berufliche Tätigkeit als DTP-Grafiker

seit 1994 regelmäßige Seminare bei der Beuys-Meisterschülerin Ruth Lynen
Gründungsmitglied von "Gruppe Brückenkopf" und "Kunst-Werk"
Einzelausstellungen u. a. in Ingolstadt, Neuburg, Steinerskirchen, Beilngries, Reutlingen, München
Ständig vertreten in der K-Galerie im Maxforum München.
Bevorzugte Techniken:
Acryl mit Pigmenten und/oder Naturmaterial (Erde, Holundersaft, Asche,
Essig, Blütenstaub, Olivenöl, Kalk), Aquarell, Tusche, Bleistift.

Arbeitsthemen:
Existenzielle Themen, Schöpfungsgeschichte, sakrale Meditationsbilder,
Sonnengesang, Landschaften, "Textbilder".

Seminartätigkeit in Deutschland und Italien.

Die Werke sollen eine eigene Sprache sprechen, in der Platz ist für Raum,
Struktur, Abstraktion und Eigeninterpretation.
Zwischendurch immer wieder Rückzug zu "stillen Tagen" ins Kloster.
Seit 2002 ist mein Reich für die Kunst ein unter Denkmalschutz stehender alter Pfarrhof.

2-teilig, je 80 cm x 100 cm,
Titel: "Zweimal Flüchten / Wettlauf und Antworten".
Material: Acryl / Grafit / Eisenoxyd auf Bauplatten
Zum Werk: Zwei Tafeln mit Lyrik von Hilde Domin und Urs Fiechtner liegen wie Grabplatten auf dem Boden der Kirche. Der Text auf den Arbeiten, der selber durch wiederholtes überschreiben in Kreuzform, kaum zu entziffern ist, IST DAS BILD. Er befasst sich mit dem Thema der diesjährigen Ausstellung und "erklärt sich von selbst". (Text s.u.)

Antworten (Urs M. Fiechtner/graue Platte)
Die Flüchtlinge sind wie Antworten
die keiner verlangt hat.
Sie tragen Geschichten über die Grenzen
vielleicht erzählen sie
von den Folgen unseres Tuns
vielleicht von unserer Schweigsamkeit.
Unter dem Strich aber
handeln ihre Geschichten
immer von uns.
Es gibt tausend Gründe, die
Flüchtlinge aufzunehmen.
Vielleicht gehören wir morgen zu ihnen.
Vielleicht gehören wir zu den Verfolgern
Vielleicht versäumten wir es, uns rechtzeitig
gegen die Jäger zu wenden.
Vielleicht teilen wir nicht gern.
Vielleicht sind wir Rassisten.
Vielleicht kennen wir die Gesetze
der Gastfreundschaft nicht und
nicht die der Freiheit.
Vielleicht sind einfach nur dumm.
Die Flüchtlinge sind wie Antworten
die keiner verlangt hat.
Niemand aber ändert die Fragen
indem er die Antworten ausspart.

Wettlauf (Hilde Domin/rote Platte)
Du sprachst vom Schiffe-Verbrennen
- da waren meine schon Asche -,
du träumtest vom Anker-Lichten
- da war ich auf hoher See -,
von Heimat im Neuen Land
- da war ich schon begraben
in der fremden Erde,
und ein Baum mit seltsamem Namen,
ein Baum wie alle Bäume,
wuchs aus mir,
wie aus allen Toten,
gleichgültig, wo.


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