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Hügelgräber nun leichter zu finden

GZ Maggie Zurek vom 6. November 2007
Bilder : Maggie Zurek


In den Atlas der Bodendenkmäler Bayerns sind die Hügelgräber von Ainau als historische Besonderheit längst aufgenommen. Sie vor Ort zu finden war jedoch für den auswärtigen Wanderer bislang nicht einfach. Dies soll mit der Ausweisung eines Rundweges nun anders werden.
Ausgehend vom Parkplatz an der Staatstraße Richtung Pfaffenhofen zeigen gut sichtbar angebrachte Hinweisschilder, "wo es langgeht", wenn man eines der großflächigsten Gräberfelder Süddeutschlands sehen möchte. 180 Grabhügel aus der mittleren Bronzezeit sind hier erhalten. Was es mit den Begräbnisstätten, die wie riesige Ameisenbauten anmuten, auf sich hat, erläutert eine ausführliche Informationstafel mit Fotomaterial der im Jahre 1983 bei archäologischen Untersuchungen gemachten Funde (Originale im Heimatmuseum).
Möglich wurde die Würdigung eines geschichtsträchtigen Zeugnisses der frühen Besiedelung unserer Region dank einer Initiative der Bayrischen Staatsforsten, unterstützt vom Bürgerring Geisenfeld.


Um die neue Infotafel gruppierten sich die bei der Eröffnung des Hügelgräber-Rundweges anwesenden Gäste mit den beiden Bürgermeistern Josef Alter und Josef Schäch.

Auszubildende im Forstbetrieb stellten die Pfosten und das Schutzdach für die Schilder her und sorgten für einen rustikalen Brotzeittisch mit Bänken, die den Wanderer zum Verweilen einladen sollen – ähnlich wie das neue Pendant in der Nöttinger Viehweide. Druck und Herstellung der Hinweistafeln wurden vom Bürgerring finanziert.

Anlässlich der offiziellen Eröffnung des Rundweges dankte Josef Alter dem Leiter des Reviers Ronnweg, Jürgen Kuchenreuther ebenso wie Maria Stark und deren Vorstandskollegen vom Bürgerring.

Er hoffe, dass der Informationspfad von vielen angenommen werde, so der Rathauschef. Dass sich bei diesem Projekt ein Geisenfelder Verein auf dem Grund der Nachbargemeinde Niederlauterbach finanziell engagiere war für Josef Schäch, Rathauschef aus Wolnzach "der beste Beweis, dass wir in unseren Gemeinden keine Kirchturmpolitik mehr betreiben" .

Unter den Besuchern, die in den Genuss einer informativen geschichtlichen Einführung durch Hannelore Major kamen, befand sich auch Theo Pieronczyk vom Historischen Zirkel aus Wolnzach. Dabei erfuhren die Anwesenden einige erstaunliche Details über die hochentwickelte Kultur der Menschen, die einst hier ihre Toten bestatteten – etwa dass sie Kupfer aus dem Salzburger Land und Zinn gar aus England oder Irland zur Herstellung von Bronze importiert haben dürften, um dann kunstvolle Dolche, Äxte, Schwerter oder Schmuck herzustellen. Sie kannten bereits die Technik des Brettchenwebens, stellten Webpelze her und benutzten Gewandnadeln und Knöpfe.

 



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