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Historische Einblicke

Stadt lud zu Khanstock-Besichtigung

GZ vom 3. November 2006,Maggie Zurek
Bilder : Maggie Zurek


Als Stadtführer betätigte sich unlängst Bürgermeister Josef Alter, der eine Gruppe interessierter Stadtmarketing-Vertreter durch die neu erworbenen Räume des sogenannten Khanstockes im Klostergebäude begleitete.
Dass es, wie der Rathauschef zu Beginn der Besichtigung betonte, eine „glückliche Entscheidung“ gewesen sei, den Gebäudetrakt neben dem Notariat in städtischen Besitz zu bringen (GZ berichtete), davon ließen sich die Besucher leicht überzeugen.

Wunderschöne alte Holztüren mit kunstvollen Beschlägen, Gewölbedecken und solche mit Stuckornamenten, Bleiverglasungen sowie viele kleine „Entdeckungen“ begeisterten nicht nur die ebenfalls anwesenden städtischen Fremdenführerinnen. Gemeinsam versuchte man, ein Epitaph im Treppenaufgang zu entziffern, was jedoch nicht auf Anhieb gelang. Antonie Schlierf fand im Nachhinein in einer Auflistung der Äbtissinnen von Dekan Trost die Lösung: Die Tafel ist Anna Maria Gazinin gewidmet.
Mutmaßungen, wie das Leben der Klosterschwestern sich in den Gemäuern gestaltete, machten die Runde. Wie sah wohl die Klosterküche im Erdgeschoss tatsächlich aus, die heute ebenso wie der Rest des Gebäudetraktes mit nachträglich eingebauten Wänden nicht mehr auf Anhieb als solche zu erkennen ist? Ein beheizbarer Waschzuber, die „Plumpstoilette“ und ein teilweise verbauter Speiseaufzug lassen ein wenig von „anno dazumal“ erahnen. An die jüngere Vergangenheit erinnerten sich noch einige Alteingesessene beim Abstieg in den Gewölbekeller, der an der jetzigen Tagesstätte vorbeiführte.

Die „gute alte Zeit“ wurde wach, als man seinen Drahtesel noch beim Radlmacher Huber reparieren lassen konnte und auf den voll gestopften Regalen im Spielwarengeschäft alles fand, was das Kinderherz begehrte. Unbestreitbar „wunderschön“ ist der Blick hinaus in den Klostergarten und über den Ort heute wie zu Klosterzeiten. Seine „Schlüsselgewalt“ nutzte denn der Bürgermeister auch gerne aus, um den Besuchern einen Einblick in den hinteren Teil des Gartens („Amtsgerichtsgarten“) zu gewähren, in dem Gedenktafeln an die frühere Äbtissinnen erinnern.
Hannelore Major und ihre Kollegin Antonie Schlierf baten sogleich um die Erlaubnis, diesen Teil des Klosters in ihre Führungen als besondere Attraktion mit einbauen zu dürfen.
Bis es zu einer eindeutigen Entscheidung über die zukünftige Nutzung der Räume kommt, wird noch einige Zeit vergehen. In Zusammenarbeit mit Fachbehörden und einem auf denkmalgeschützte Gebäude spezialisierten Architekturbüro würden derzeit die historischen Gegebenheiten geprüft und mögliche Konzepte erarbeitet, so der designierte Verwaltungschef und Stadtmarketingleiter Hannes Hetzenecker.
Bis eine solche Gesamtplanung stehe, müsse zunächst vor allem für den Erhalt des Gebäudes gesorgt werden. Abschließend ließen sich die Vertreter des Stadtmarketing von Sylvia Bauer-Grünberg die neuesten Pläne für eine Aufwertung des Sinnesgartens erläutern.



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