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Kabarett
Geisenfeld-Online


„Männliche Befindlichkeiten“

Geisenfelder Zeitung, Samstag, 16.09.06, M. Zurek
Fotos : M. Zurek


Männliche Befindlichkeiten, denen man „ernsthaft“ nachgehen muss – so laut Michael Fitz die Quintessenz seiner musikalischen Reise ins Ego eines Mannes, der Bilanz zieht über sein bisheriges Leben. Dass dieses Bekenntnis nicht zur larmoyanten Midlife-Story gerät, ist den brillanten Musikern zu verdanken, die mit außergewöhnlichem Gespür emotionale Nuancen transportierten und unterschiedliche Stimmungen heraus arbeiteten.
Und dem gelegentlichen selbstironischen Augenzwinkern des Sängers. Dass die bayrische Sprache sich hervorragend eignet, störrischen Gedanken und knorrigen Gefühlen eine poetische Note zu verleihen, ist unbestritten.
Leider war im ersten Teil des Abends von den textlichen Inhalten der Songs nur wenig zu verstehen, die Artikulation des teilweise distanziert wirkenden Interpreten zu verschwommen. So waren es denn die Instrumente, die die Botschaft der Lieder im wahrsten Sinne des Wortes interpretierten, ihren Inhalt in farbige Bilder und facettenreiche Gefühle verwandelten. Allen voran Wolfgang Lohmeier, der eine ungeahnte Vielfalt an rhythmischen Finessen hervorzauberte. Der Begriff „Schlag-Zeuger“ ist bei diesem Virtuosen sicher fehl am Platz, denn er streichelt, kitzelt, klopft und kickt seine originelle Percussion-Riege
Martina Eisenreich an der Geige und am Akkordeon zu Hause, glänzt als virtuose Musikerin mit viel Intuition und dem nötigen Einfühlungsvermögen für stimmige Improvisationen. Im Spiel verschmilzt sie regelrecht mit den umgebenden Klängen, lotet Feinheiten aus. Ivo Fischer am Kontrabass verleiht dem Ganzen das „i-Tüpfelchen“ im Hintergrund, routiniert und unprätenziös. Gemeinsam mit Fitz, der an der Gitarre den Weg vorgibt, gelingt es den Interpreten die Musik vom Notenkorsett zu befreien und stattdessen Klänge so zu formen, dass sie sinnlich und körperlich zugleich wirken.
Der Liedermacher Fitz erzählt von der Angst vor Enttäuschung, von Distanz und der Sehnsucht nach Nähe, von Vereinnahmen und Vereinsamen, entwirft klaustrophobische Szenarien wo das Dasein zur „Telefonzelle ohne Tür“ wird. So viel Melancholie und Ich-Betrachtung muss wohl dosiert sein, wenn sie wirken soll. Gelegentlich eingestreute „Kontraste“, wie das von Lohmeier humorvoll moderierte „Stimmungslied“, oder gelungene Adaptionen wurden vom Publikum entsprechend freudig begrüßt. Ein bisschen mehr davon hätte dem Programm insgesamt gut getan.

Michael Fitz mit Band in Unterpindhart

Schauspieler betritt musikalisches Neuland

Geisenfelder Zeitung, Mittwoch, 13.09.06
Fotos :


Ausgezeichnet mit dem Deutschen und dem Barischen Fernsehpreis ist Michael Fitz den meisten als sympathischer Kriminalist im Tatort bekannt. In Unterpindhart betritt er am Donnerstag, 14. September, Neuland.
Die Gitarre begleitet ihn auf seiner ersten musikalischen Reise durch die verschiedenen Befindlichkeiten der Seele – immer ausgedrückt im vielfältigen bairischen Dialekt. Und für die richtige Bühnenpräsenz sorgt seine siebenköpfige Band.
„Fitz versteht es, ohne große Gesten erlebte Gefühle auszudrücken, ohne dabei pathetisch oder schwülstig zu werden. Insofern hallt da schon etwas nach, hinein in eine Welt, in der ansonsten nur Fakten und messbare Tatsachen gelten“ so der DK über den Sänger Fitz.


Foto Loßner

Gefühlvoll und stilsicher abgerundet werden die Songs, die mal sensibel und eindringlich, mal laut und lebensfroh daher kommen, von Schlagzeuger Wolfgang Lohmeier. Dieser führt eine Reihe ausgefallener Schlaginstrumente im Gepäck. Ihm zur Seite in der Begleitband sechs weitere Musiker. Sparsam und stimmig instrumentiert sind die Songs mit einer oft eigenwilligen und manchmal ungewohnt eckigen Mischung aus Gitarre, Akkordeon, Hackbrett, Violine, Perkussion aber auch so exotischen Instrumenten wie Kalimba oder Kontrabassklarinette. Karten für den Auftritt „beim Rockermeier“ gibt es in Geisenfeld im Reisebüro Binkert, in Pfaffenhofen bei Fotografie Hoffmann, in den Donau Kurier Geschäftsstellen in Pfaffenhofen und Wolnzach sowie telefonisch unter (08452) 8080 oder per E-Mail an kontakt@kleinkunst-unterpindhart.de.



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