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Kabarett
Geisenfeld-Online


"Unsere Lieblinge" treten in Unterpindhart auf
Geliebte Lieblinge –

eigenwillige Mischung aus Kabarett und Musikkunst kam gut an

Aktion im Internet
Fotos : www.hallertau.info


Der Auftritt von "Unsere Lieblinge" auf der Kleinkunstbühne Unterpindhart zog vergangenen Freitag zahlreiche Besucher in den großen Saal. Schnell hatten Alex Haas und Stefan Noelle das Publikum auf ihre Seite gezogen. Die frechen und flotten Dialoge der beiden, die immer wieder Unterpindhart und das Publikum in ihre Moderationen miteinbezogen, wirkten dabei wie aus dem Stegreif – erfrischend und spontan.

Ihre Stücke, die Coverversionen berühmter Hits wie "Schuld war nur der Bossa Nova" mit neuen Texten versehen darstellten, kamen sowohl inhaltlich als auch musikalisch sehr gut an. Die Texte lustig und die Musik anspruchsvoll, wie ein Meisterwerk der abstrakten Malerei – nur leichter zugänglich als diese.

Ausschließlich mit Stimme, Schlagzeug und Kontrabaß schaffen es Noelle und Haas, breite und tragende Klanglandschaften zu schaffen, die den Arrangements der Originalstücke ein völlig neues, meist liebvolles Gesicht geben.

Wieder mal ein gelungener Abend in Unterpindhart, das in Sachen Kleinkunst und Kabarett eine kleine Oase höchster Ansprüche und Genüsse für die Hallertau darstellt. Das Publikum quittiert die Bemühungen der Macher um Gerda, Hannes und Julian Hetzenecker sowie die Wirtsleute Edith und Karl Rockermeier stets mit seinem zahlreichem Erscheinen und dankendem Applaus.


Musikalische Haute Couture

GZ vom 29.01.2007
Fotos : Maggie Zurek


"Unsere Lieblinge" sind modisch wie musikalisch Grenzgänger und ihr Anzug ist Programm: Da wird dem Altbekannten ein neues Outfit verpasst, seriös Schwarzes mit knalligen Farbklecksen kombiniert und klassische Schnittmustervorlagen schlicht ignoriert. Ihr Handwerk beherrschen sie dabei perfekt und so brachten die beiden auch in Unterpindhart musikalische Haute Couture auf den Laufsteg, maß- und auf den Leib geschneidert.
Ein Kontrabass, ein Becken und eine Trommel reichen Alexander Haas und Stefan Noelle als Instrumentarium. Sie als das "kleinste Kammerorchester der Welt" zu bezeichnen, trifft ihre Leistung jedoch nicht annähernd. Sie ersetzen ein ganzes Tonstudio, mit Sound-Effekten vom Weltraumrauschen bis zum Kickstart eines Motorrads, von der Geräuschkulisse des afrikanischen Urwalds bis zum Sturmwind überm regnerischen Hamburg.
Und ganz ohne ihr minimalistisches Handwerkszeug gelingt ihnen sogar ein komplettes Bläserensemble. Wer den Bass bisher als eher betuliches Begleitwesen, ewig von der ersten Geige unterdrückt, gesehen hat, wurde von Alexander Haas eines Besseren belehrt. Er holte streichelnd, schlagend und virtuos von der linken zur rechten Hand wechselnd zu einem Befreiungsschlag aus, aus dem sein Instrument erstaunlicherweise heil und ganz offensichtlich gestärkt hervorging.
Zur Erholung nach der rockigen Emanzipationskur sei ihm denn das "ayurvedisch-meditative Solo" gegönnt.
Ähnlich unkonventionell geht Stefan Noelle mit dem Schlagwerk um. Es wird gefegt, geblasen, am Bauch gekrault und mit Hacke und Ellbogen bearbeitet. Dabei entstehen Rhythmen, die mit keiner musikalischen Nomenklatur mehr zu notieren sind.

Gemeinsam sind Haas und Noelle richtig gut drauf, spielen sich improvisierend und mit sichtlichem Vergnügen durch die Musikgeschichte. Befreien alte Schlager mit schleichenden Disharmonien vom Zuckerguss, lassen den Bossa Nova "mollig" werden, jazzen sich durch Kinderlieder und machen Bruno in einem Drama mit drei Akten unsterblich.

Immer haben sie dabei das Publikum im Blick, frotzeln mit hustenden Rauchern und fotografierenden Pressevertretern, lassen im Saal die Schellen kursieren. Da bleibt nicht einmal der Olivenbaum als Bühnendeko bloß Statist.

Und man wünscht sich bei der letzten Zugabe frei nach Caterina Valente "Spielt noch einmal für uns, Habaneros".


Wie aus ganz wenig mit Fantasie sehr viel werden kann

"Unsere Lieblinge" - Ein Duo mit dem musikalischem Spektrum ganzer Orchester kommt nach Unterpindhart

Der Geisenfelder vom 10.01.2007
Fotos : aus dem Internet


Ein Kontrabaß, ein Becken und die Stimmbänder der beiden Musiker - mehr brauchen Stefan Noelle und Alex Haas zur Entfaltung ihrer Soundfantasien nicht.
Denn mit Drumsticks lässt sich auch der Metallkörper des Beckens, der Mikroständer und der Kontrabaß bearbeiten, letzterer kann nicht nur gezupft werden und bekanntlich ist auch das menschliche Stimmorgan recht variabel. "Unsere Lieblinge" wollen das Potential ihrer Instrumente bis an die Grenzen erkunden und übertreffen dabei die musikalische Vielfalt so mancher Orchester.
Seit gut 15 Jahren treten sie nun gemeinsam unter dem charmanten Namen "Unsere Lieblinge" auf. Dass sie sich gehalten haben und von ihrer Musik leben können, ohne im Radio gespielt oder im Fernsehen gezeigt zu werden, könnte ganz unterschiedliche Gründe haben:
Sie haben einfach zu große Lust an ihrem Musikexperiment, als dass sie es aufgeben möchten. Sie könnten auch schlicht zu gut sein für den Massengeschmack, oder zu unkonventionell für die Schubladen und Programmformate der Medienmacher. Bei "Unsere Lieblinge" treffen alle drei Gründe gleichermaßen zu.
Am Freitag, den 26. Januar um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), treten sie nun zum zweiten Mal in der Kleinkunstbühne Unterpindhart auf. Der Sänger und Schlagzeuger Stefan Noelle gab dem GEISENFELDER ein Interview.

GEISENFELDER: Ihr kommt ja vom Jazz. Wie kam es zu Eurer ganz eigenen Mischung aus Musik, Coverversionen mit eigenen Texten und kabarettistischen Anklängen?

Noelle: Ausgangspunkt war ganz klar die Musik, das Interesse an der musikalischen Form, nur Bass und Becken. Das geht eigentlich gar nicht, aber wir sagten uns: "Das muss trotzdem gehen."
Das kabarettistische Element hat sich so ergeben, auch unsere Zwischenmoderationen sind spontan und entstehen meist erst auf der Bühne aus der Situation heraus. Wir wollen nunmal keine fest einstudierten Rollen spielen, sondern auch auf der Bühne ganz wir selbst bleiben.

GF: Wie kommt es zur Auswahl der Originalsongs, die von den Comedian Harmonists über Zappa bis zu Robbie Williams reichen?

Noelle: Das ist eine persönliche Lustsache, es kommt nur darauf an, was uns Spaß macht und es sind meist Songs, die sich irgendwie im musikalischen Stammhirn festgesetzt haben. Außerdem sind es Songs, die eigentlich jeder kennt, aber fast niemand spielt.

GF: Wird es einem als Schlagzeuger eigentlich nie langweilig, immer nur mit Becken oder Snare?

Noelle: Nein, obwohl ich natürlich alles mögliche spielen kann. Aber diese Reduktion ist unsere Verpflichtung zu Kreativität. Da wir nur die beiden Instrumente haben, müssen wir stets richtig kreativ sein, sonst klänge das schnell fad. Aber uns kommen immer wieder neue Ideen und das Konzept ist noch lange nicht ausgereizt.


Musikalisches Können mit Humor

„Minimalistisches Kammerorchester“ gastiert in Unterpindhart

GZ vom 13.01.2007
Fotos : aus dem Internet


Wer glaubt, Komik und Konzertantes seien unvereinbare Gegensätze, der darf sich am Freitag, 26. Januar, in Unterpindhart eines Besseren belehren lassen. Da treten Stefan Noelle und Alex Haas als „Unsere Lieblinge“ an, um als minimalistisches Kammerorchester die Musikwelt zu revolutionieren.
Nur mit Kontrabass und einem rudimentären Schlagzeug ausgestattet, werfen sie mit Eigenkompositionen und originellen Arrangements Vorurteile über Bord. Da kommt in Moll daher, was bisher fröhlich „durte“ und Songs der 20-er Jahre bis heute werden – gegen den Strich gebürstet – zum neuen Hörvergnügen.
Sie sind in jedem Stil heimisch und verbinden dabei musikalisches Können mit Humor.
Sie schwelgen in der Romantik eines kubanischen Boleros mit ebenso viel echter Freud, wie sie im Glamour der 70-er rocken. Sie kitzeln den Sprachwitz alter Schlager und lassen sich auf spontane Dialoge mit dem Publikum ein. Brillant und albern werfen sie sich die Bälle zu – musikalisch wie humoristisch. Ihr besonderes Talent, mit Eigenkompositionen die perfekte Illusion einer vergangenen Epoche zu schaffen, hat die beiden Musiker zu begehrten Soundtrack-Gestaltern werden lassen.
Wer das von der SZ als „Alleskönner-Duo“ hochgelobte Gespann live erleben möchte, kann noch Karten im Vorverkauf oder an der Abendkasse ergattern.
   

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