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Kabarett
Geisenfeld-Online


Der Mann mit der Mütze erklärt die Welt

DK 2008
Fotos : Heinz-Peter Blank

Mit viel Charme und Witz nimmt er darin so ziemlich alles aufs Korn, was die Welt und vor allem ihn persönlich derzeit bewegt und interessiert. Von politischen Problemen, sowohl auf kommunaler als auch auf nationaler Ebene, über den "schleichenden Untergang der deutschen Jugend" bis zur immer schlimmer werdende Umweltverschmutzung bleibt "Fonsis" kritischem Auge nichts verborgen.

Von Beginn an fesselt er sein Publikum und findet mit spitzen Bemerkungen über die internen Unstimmigkeiten der CSU bezüglich des Rauchverbots die ersten Fans. Und auch das ewige Hin und Her beim Münchner Transrapid lässt "Fonsi" nicht unkommentiert. Allerdings ist er der Meinung: "So schnell Zug fahren ist ja eh nix für uns." Immerhin stelle ja die bayerische Regierung mit Beckstein und Huber lediglich ein langsames Tandem an die Spitze.

Nach weiterer Ursachenforschung, was in der Politik noch so alles schief läuft, widmet sich der Mann mit der Schirmmütze und der Aktentasche unterm Arm den Problemen der deutschen Jugend.

Für sie zeigt Fonsi viel Verständnis: "Wenn man mich so oft als verblödet und fett bezeichnen würde, ja dann wäre ich auch gewaltbereit und würde saufen." Allerdings braucht er keine Studie um zu wissen, dass die Jugendlichen immer mehr dem Alkohol verfallen. Ein Besuch im "Alten Wirt" reicht da nach seiner Meinung schon vollkommen aus.

Der "Alte Wirt" ist ebenso wie das Schloss Neuschwanstein eine Art roter Faden, der sich durch das gesamte Programm zieht. Das Schloss spielt übrigens deswegen immer wieder eine Rolle, weil der Kabarettist dort als Kassenmann arbeitet und auf diesem Weg viel über die Probleme der Menschen mitbekommt, die dann in seinem Programm verarbeitet werden.

Mittels dieser beiden Orientierungspunkte ist es dem Publikum ein Leichtes, "Fonsi" zu folgen – egal wie schnell er von der Onlinedurchsuchung zum Durcheinander in der katholischen Kirche übergeht. Er vermittelt seine Weltanschauung mit so viel Enthusiasmus, dass sich seine Stimme an manchen Stellen sogar überschlägt. Hinzu kommt noch die ausdrucksstarke Mimik und Gestik und, nicht zu vergessen, die Gesangseinlagen, bei denen er sich selbst mit der Zither begleitet.

Die Stimmung in Unterpindhart könnte an diesem Abend wohl nicht besser sein und an dem ein oder anderem Tisch hört man in der Pause schon einmal: "Wenn wir hier nicht hergegangen wären, dann hätten wir wirklich was verpasst."

Christian Springer als „Fonsi“ unterwegs

„Siebengescheiter Grantler“ in Unterpindhart

GZ 19. September 2008
Fotos : Heinz-Peter Blank

Er kennt sich aus, er weiß alles, er hat immer recht. Nein, das ist nicht das Anforderungsprofil für einen bayrischen Ministerpräsidenten, sondern eine Beschreibung des Fonsi – seines Zeichens sympathisch siebengescheiter Grantler mit einem geschulten Blick für weiß-blaue Missstände.
Hinter dem geschäftigen Schlossaufseher verbirgt sich Christian Springer, der inzwischen in Satiresendungen wie Ottis Schlachthof, Scheibenwischer oder „Live vom Oktoberfest“ zu den Stammgästen gehört.
Politisch scharf, hintergründig boshaft und trotzdem irgendwie liebenswert – diese Mischung macht den besonderen Charme seines kabarettistischen alter Egos aus. Und so wird der Fonsi auch in Unterpindhart Antworten auf die wirklich wichtigen Fragen des Lebens („Wann gibt‘s Brotzeit?“) bereit halten.
Dass auch für das satirisch erfahrene Stammpublikum beim Rockermeier der Programmtitel „Das merkt doch keiner“ gilt, darf bezweifelt werden. Wer dem Fonsi beim Maßkrug klauen auf die Finger klopfen möchte, der bekommt noch Karten unter der Telefonnummer (0 84 52) 80 80 oder an der Abendkasse.

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