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Kabarett |
Lichterketten-Wahn und irische HarfeVon Magdalena Zurek |
Einen Adventsabend der etwas anderen Art erlebten die Zuschauer mit den Mehlprimeln in Unterpindhart. Das Programm "Auf die Plätzchen, fertig, los" bot eine eigenwillige Mixtur aus besinnlicher Musik und literarischem Kabarett. |
Betulich,
in Pullunder und Alltagshose, liest Reiner Panitz seine Texte (leider vom Blatt)
ab oder zitiert ohne viel Gestus aber mit pointierter Betonung Gedichte, wie das
vom "Killer Rebhuhn" (aus der Feder von Christian Maintz). |
Mit einer fetzig-bayerischen Version von "Jingle Bells" nehmen sie den Lichterkettenwahn auf die Schippe und drum herum gibt es ein wenig Nonsens zur Hafermastgans Ute, Wortspiele ("higmacht is glei wos") und ein paar derbe Gleichnisse zu den Statussymbolen des Nikolaus. All das ist nett und vergnüglich, beschert aber kein wirklich "großes Kabarett". |
Das schönste Geschenk des Abends sind neben der deutschen Vertonung von Karl Michael Bellmann oder H.C. Artmanns "Wenn im Öflein s Feuer kracht" die Instrumentalstücke, die sich in die Seele schleichen und den Vorweihnachtsstress vertreiben. "Entschleunigung" in Reinstform. Die irische Harfe beschwört eine angenehme Mischung aus Melancholie und Lebensfreude herauf beim Rockermeier lockt der Klang sogar einen Schmetterling an, der sich winterschläfrig auf dem Instrument niederlässt. |
Schiere Hochachtung nötigt einem schließlich Reiner Panitz Version von Eduardo Fernandez Gitarrenstück "La Catedral" ab. Und zum Abschied unter anhaltendem Applaus gibt es als dritte Zugabe noch "gute Vorsätze für dääm neien Jahr" in bestem Wasserpolnisch. |
Mehlprimeln und Weihnachten: Auf die Plätzchen, fertig, losBilder und Text: www.hallertau.info Heinz-Peter Blank |
Schwäbische Weihnacht muss nochmal etwas besonderes sein das ahnt man nach den ersten Sätzen der Brüder Reiner und Dietmar Panitz, die in Kaisheim eine eigene Kleinkunstbühne betreiben. Die beiden treten seit mehr als 30 Jahren gemeinsam auf, routiniert an Harfe, Gitarre und Hackbrett, fröhlich fasziniert vom ausverkauften Saal in Unterpindhart. |
Im frisch-frechen Weihnachtsprogramm wechseln sich Gedichte, Erzählungen und Instrumentalstücke perfekt ab. Witzig und locker wechseln sie vom Nikolaus zu den Senioren, von Kinderwunschzetteln zu bitterbösen Spießbürgern, die ihre Oma keinesfalls an Weihnachten aus dem Altenheim holen wollen. Man vermutet: Nur die Realität kann schlimmer sein und lustiger. |
Mehlprimeln zu Gast in "Pindhart"Bilder : Maggie Zurek |
Unter dem weihnachtlichen Motto Auf
die Plätzchen, fertig, los! steht das Gastspiel der Mehlprimeln
an diesem Donnerstag, 4. Dezember, auf der Kleinkunstbühne Unterpindhart.
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In ihrem Weihnachtsprogramm stehen alte Winterweisheiten
und neue Weihnachtslieder neben satirischen Betrachtungen und instrumentalen Leckerbissen.
Ihre ganz besondere Mischung kann Christbaumstürzler und Weihnachtsfans gleichermaßen
zum Lichtlein-Anzünden zusammenführen. Wobei sich ganz heimlich die
Erkenntnis einschleicht: Früher muss Weihnachten wohl wirklich anders gewesen
sein. |