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Kabarett
Geisenfeld-Online


Professionelles Schattenspiel brachte Sieg

Maggie Zurek
Fotos :
Maggie Zurek

Der Sieger des 15. Hallertauer Kleinkunstpreises heißt Didi Saxer. Der junge Comedian aus Mörlenbach Überzeugte Publikum und Jury mit einer Mischung aus Kabarett und Zauberei für sich

Am Ende wurde seine Darbietung mit Rang drei honoriert. Einen wahren "Kracher" erlebten frühe Besucher schon vor Beginn der Veranstaltung. Mit einem gewaltigen Donnerschlag entlud sich das Unwetter über Pindhart – gefolgt von einem kompletten Stromausfall.

Bei den Organisatoren lagen momentan die Nerven blank, Hannes Hetzenecker fürchtete mit dem Technik-Team schon, "alles absagen zu müssen". Nachdem der Strom wieder da und das Problem mit der Überspannung gelöst war, konnte es dann doch losgehen – mit einem wegen umgestürzter Bäume teils verspäteten Publikums und einer "reduzierten" Jury .

Leicht hatte es das Gremium heuer nicht, eine Entscheidung zu fällen, waren doch die Beiträge sehr unterschiedlich und daher schwer vergleichbar. Ein klarer Favorit war unter den Darbietungen nicht auszumachen. Letztlich waren sich Publikum und Preisrichter jedoch in ihrem Urteil einig.

Auf Platz vier landete Sven Kemmler, der sich als Co-Autor für Kabarettisten wie Michael Mittermeier einen Namen gemacht hat. Bitter, böse und satirisch waren denn auch die Texte, die er seiner Rolle als Auftragskiller in Unterpindhart zugrunde legte.

Doch gelang es Kemmler nicht immer, die Figur mit Leben zu füllen. Er wirkte bisweilen hölzern, fand keinen Draht zum Publikum und schöpfte dadurch das Pointen-Potenzial seiner Gedanken nicht wirklich aus.

Sascha Bendix und Simon Hoeneß hingegen begeisterten mit ihrer Bühnenpräsenz und mit ansteckender musikalischer Energie. Dass die beiden dennoch nur auf Platz drei der Gesamtwertung landeten, ist wohl dem Umstand zu schulden, dass viele Zuhörer jene Rock-Titel, die sie uminterpretierten, persiflierten und verfremdeten, gar nicht kannten. Und so die Leistung eines rückwärts gesungenen "Stairway to Heaven" oder des eingedeutschten "Wind of Change" ebenso wenig würdigen konnten wie den karikierten Habitus der Szene.

Florian Kopp punktete weniger mit seinen humorigen Songs an der akustischen Gitarre (plus Loop Station zur rhythmischen Selbstbegleitung) als mit seiner Darstellung eines Lehrers mit ausgeprägter Kinderphobie und schrägen Gedanken zum Wesen des "Nobiwuggerls" (Nabelstaubflusen), die ihm den zweiten Platz einbrachten.

Der Sieger des Abends trat als Zauberer an, ohne dabei allzu tief in die Profitrickkiste zu greifen. Dass Didi Saxer die Illusionen mit kabarettistischen Analysen der Parteienlandschaft schmückte, Lehrerfrust und Pisa aufs Korn nahm und als promovierter Literat einen Ausflug in die lyrische Ecke wagte, brachte ihm zwar viele Lacher ein.

Wirklich zum Sieg verhalf dem schüchternen Magier jedoch eher sein professionelles Schattenspiel mit extrem flinken Händen, das mit dem unschuldig Vergnügen der Kinderzeit nicht mehr viel zu tun hatte

Das unumstrittene Highlight des Abends war allerdings Profi-Moderator Chris Boettcher.

Sichtlich "gut drauf", auf einer Wellenlänge mit dem Publikum sorgte er über den Abend verteilt mit spontanen Blödeleien und Ausschnitten aus seinem aktuellen Programm für beste Stimmung.
Und vergaß dabei nicht, die Hallertauer Volksbank als Hauptsponsor des Abends regelmäßig zu erwähnen. Neben deren Vorstandsvorsitzendem Wilfried Gerling gratulierte auch Kulturreferentin Henriette Staudter den Preisträgern und dankte Hannes Hetzenecker und Karl Rockermeier für die Organisation der Veranstaltung.

Kleinkunstpreis
Wer schafft es heuer auf die Siegertreppe

Presseinfo Kleinkunstbühne
Fotos : Maggie Zurek

Am nächsten Dienstag, 26. Mai, ist es endlich wieder so weit: Unter vier gleich viel versprechenden Talenten und Gruppen wird die Fachjury (Auflistung weiter unten) den "Hallertauer Kleinkunstpreis" vergeben. Moderiert wird die 14. Auflage nicht wie gewohnt von Django Asül, sondern von Chris Boettcher.

Unter etwa 20 Bewerbern hat das Team um Hannes und Gerda Hetzenecker sowie Karl Rockermeier heuer wieder die Qual der Vorauswahl. Ihre Entscheidung fiel schließlich auf vier Künstler und Gruppen – alle aus dem Bereich (Musik-)Comedy und Kabarett.

Diese dürfen sich in jeweils etwa 20-minütigen Beiträgen vorstellen. Es sind die Kabarettisten Florian Kopp und Sven Kemmler, beide aus München, Didi Saxer aus Mörlenbach (Comedy/Zauberei/Kabarett) sowie Sascha Bendix (Musik-Comedy) aus Freiburg.

Den Moderator des Abends, Chris Boettcher,braucht wohl kaum mehr vorgestellt werden. Er ist unter anderem bekannt durch seine "Fußball-Taskforce" im Radioprogramm Bayern 3, aber auch sein neuester Song "10 Meter geh'" ist wohl den meisten Radiohörern bekannt. Er wird auch Auszüge aus seinem aktuellen Programm zum besten geben.

Zur Fachjury, die neben den Besuchern ihr Urteil abgibt, gehören auch heuer wieder Birgit Forster, (Konzert- und Veranstaltungsbüros Roland Forster, München) Henriette Staudter, (Kulturreferenting der Stadt Geisenfeld) Christa Niederreiter, (Bayerischer Rundfunk, RADIO MAX Comedy, Kabarett und Unterhaltung) Wilfried Gerling, (Vorstandsvorsitzender der Hallertauer Volksbank)

Anja Witzke, (Kulturredakteurin des Donau-Kurier Ingolstadt) Elisabeth Krojer, Kabarettistin (Krojer & Kellerer) Werner Winkler, (Münchner Kleinkunstbühne Drehleier) Michael Eberle, Kabarettist (Stachelbär) Volker Bergmeister, ("Stachelbär" und Redaktionsmit- glied "Gong") Olivia Reinecke,(Agentur für Kunst und Kultur, München) Oliver Scholtyssek, (Radio IN) .
Dank der Talentförderung durch das Geldinstitut können wieder Preisgelder von 300 bis 1000 Euro vergeben werden. Darüber hinaus darf der Sieger bei einer Veranstaltung der Kleinkunstbühne Unterpindhart in der kommenden Saison mitwirken. Wer über den diesjährigen Sieger mitentscheiden will, sollte sich aber schon seine Eintrittskarte gesichert haben – die Veranstaltung ist restlos ausverkauft.

 

 

 

 
 
  
 
 

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