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Kabarett
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Lizzy Aumeier : Pfundige Kabarett-Walküre

Magdalena Zurek
Bilder : Heinz-Peter Blank

Weitere Informationen unter www.hallertau.info

In der Antike war Thalia die für komische Dichtung und blühende Fülle zuständige Muse. Im heutigen Bayern ist dies Lizzy Aumeier. "Pfundig" setzt sie den Auftrag zur Fülle mit Leib und Seele um – sehr zum Vergnügen auch des Pindharter Publikums.

Wer geglaubt haben sollte, nur mit Modelfigur und einem dank Botox geglätteten Einheitsg’schau könne man auf der Bühne was werden, der wurde beim Rockermeier innerhalb weniger Minuten eines besseren belehrt.

Im hautengen Schwarzen (von klein kann allerdings nicht die Rede sein) zeigte die kabarettistische Walküre von der Falte bis zur Krampfader alles, was so ein Vollweib zu bieten hat. "Verhungerte Blondinen" erblassen vor Neid und der Rest des weiblichen Publikums freut sich an den Querschüssen gegen das starke Geschlecht ("In jedem Mann steckt was Gutes, und wenn es Zyankali ist").

Frech, derb und alles andere als politisch korrekt war Lizzy Aumeier mit Mimik und scharfer Zunge (was sie auch optisch unter Beweis stellte) sicher der Star des Abends. Musikalisch hingegen boten der examinierten Kontrabassistin die "Weißen Lilien", die mit ihr gemeinsam auf Mördersuche gingen, durchaus Paroli.

Die Story um den Tod des Lord Lloyd mcGinley diente als Gerüst für einige wunderbar unkonventionelle Musikstücke und Aumeiers kracherte Einlagen. Da konkurrieren James Bond und der Rosarote Panther thematisch um das geneigte Ohr, Walzer und CanCan treiben sich gegenseitig an und Miss Marple wird zum Operettenstar. Selbst die ernste Muse (für die Lizzy Aumeier nicht unbedingt der Inbegriff ist) war mit Mozarts türkischem Marsch zugegen.

Dass diese Spielereien nicht zum Klamauk verkamen, ist dem musikalischen Talent der Beteiligten zu verdanken. Allen voran einer virtuosen Svetlana Klimova – ehemalige Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker und international auftretende Soloviolinistin (im Stück eine mit Vodka und Zitaten genährte Irina Smirnoff ). Nicht weniger beeindruckend die mehrfach preisgekrönte Flötistin Heike Wetzel alias "Miss Take" von Scotland Yard.

Mit einem Keyboard vorlieb nehmen muss Tastenkünstlerin Tatjana Shapiro, die rein szenisch als Lord einem Giftanschlag zum Opfer fällt. Nicht nur musikalisch von blauem Blut ist schließlich die diplomierte Meisterklassen-Absolventin Baronesse Irene von Fritsch am Violoncello (alias vermeintlicher Erbe Henry mcGinley).

Last but not least war da noch Butler James (seit elf Jahren unter Gattin Lizzy leidend), der die Zuschauer wo nötig mit Staubwedel in die richtige Klatschtechnik einführte. Stellvertretend für Veranstalter und Publikum verliehen am Ende die "Kabarett-Opfer" aus der ersten Aboreihe ihrer Begeisterung per Kniefall Ausdruck und dankten den Interpretinnen mit einer Rose zwischen den Zähnen.


Lizzy Aumeier auf Mördersuche

Pressebilder


Das Damenorchester um Lizzy Aumeier überzeugt mit kabarettistischem und musikalischem Können. Walzer und Salonmusik werden zu rauschenden Cacantänzen. Herrlich frech und vorlaut aber nonchalant wird das Ensemble auch in Unterpindhart am Freitag, 9. Januar, die Etikette der vergangenen zwei Jahrhunderte durch den Kakao ziehen. Und sich auf Mördersuche machen....

Denn auf dem Landsitz Lindsor Castle (alias Rockermeier) des ehrenwerten Lord Lloyd mcGinley ist ein Mensch ins Jenseits befördert worden. Verdächtig ist jeder.

Wer sich noch an der Suche beteiligen will und nicht fürchten muss, selbst ins Visier der schussfesten Ermittler-Damen zu geraten, der kann vereinzelte Karten an der Abendkasse erhalten.


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