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Kabarett
Geisenfeld-Online


COSA NOSTRA, die Mafia in Unterpindhart

Text und Bilder: Maggie Zurek
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Selten so gelacht – das erscheint in Anbetracht der Wirkung von Thomas Stipsits auf das Pindharter Publikum die einzig adäquate Zusammenfassung. Da kamen selbst abgebrühten Kabarettbesuchern vor Lachen die Tränen und bei so mancher Dame hielt die Wimperntusche nicht mehr stand.

Thomas Stipsits ist – ja was ist er eigentlich? Ein Kabarettist? Nicht wirklich, denn politische Seitenhiebe und Gesellschaftskritik im eigentlichen Sinne sind bei ihm eher Nebensache. Comedian? Wenn mit der Definition eine gewisse Plattheit einhergeht, nein. Derbe Schenkelklopfer sind auch nicht sein Ding (Halt. Nicht ganz: Der Witz mit der Elefantendame war nicht stubenrein).

Stipsits ist in erster Linie Schauspieler. Und zwar ein verdammt guter. Ein Sprachtalent, das sich weniger auf‘s ausländische Idiom als auf eine Art "pathologische Logopädie" verlegt. Mit einem derart sichtlichen Vergnügen am eigenen Tun, dass man einfach nicht anders kann, als ihn zu mögen.

Der sympathische junge Mann, dessen verschmitzter Blick jedes Schwiegermutterherz zum Schmelzen bringen würde, umgarnt sein Publikum mit österreichischem Schmäh. Gooonz laaangsam macht er es vertraut mit dem Szenario des kleinen Dorfes Stinarz und seiner Bevölkerung ("man kennt sich, ober ma red need mitanand"), flicht scheinbar zusammenhanglose Alltagsszenen aneinander.

Allesamt amüsant, aber man fragt sich – wo soll das hinführen? Ganz allmählich steigert sich jedoch das Tempo und mit jedem Kilo Blumenerde, das in der örtlichen Floristik-Handlung an den Mann gebracht wird, erschließt sich ein Stück mehr von der mafiosen Geschichte um einen Bankraub. Es ist schlicht genial, wie Stipsits im fliegenden Wechsel zwischen stotternden, lispelnden und mit "Wascher im Zahn" behafteten Figuren hin und her wechselt.

Gelegentliche Abstecher ins Filmmilieu inklusive. Man muss sich konzentrieren, um da noch folgen zu können – zumal man vor lauter Lachen teilweise kaum zum Atemholen kommt. Gerade weil bei allem Aberwitz die Gestalten so echt wirken. Zur Erholung gibt es mittendrin ab und an ein Lied, sogar in Englisch ("You must liiisten to se liriks").

Extrem feinhörig erfasst Stipsits scheinbar jeden Kommentar im Publikum und geht prompt darauf ein. Der Draht zu den Zuhörern, mit dem er sich schon mal auf einen Plausch über indische Pfarrer in Ingolstadt einlässt, reißt nie ab. Manchmal muss er selber lachen. Nicht zuletzt, weil der Holledauer sich mit dem Dialekt seines alpenländischen Nachbarn gelegentlich schwertut. Aber der Stipsits hat es ja mit Sprachen, im Notfall übersetzt er einfach.

Fazit: "Cosa Nostra" ist kriminell gut. Da wird man als Zuschauer gern zum Wiederholungstäter.


COSA NOSTRA

unsere Sache

Presseinfo Stipsits
Bilder: Maggie Zurek

Seit fünf Jahren hat die Stinatzer Mafia den Coup in Stegersbach genauestens geplant. Es ist endlich an der Zeit Rache zu nehmen, denn Stegersbach hat eine „Therme“!Der Stipsits-Bua weiß genau, wenn sich die “Cosa Nostra” einschaltet kann das heiter werden, denn:Ein echter Mafioso kleidet sich bescheiden.

In Verhalten und Reden strahlt er brüderliches Wohlwollen aus. Er gibt sich naiv, voller dummer Aufmerksamkeit für das, was man sagt.Geduldig erträgt er Beleidigungen und Seitenhiebe.Und dann, noch am gleichen Abend, erschießt er dich!

Thomas Stipsits, der Shooting-Star der Österreich-Bayerischen Kabarettszene hat nach dem Silbernen Passauer Scharfrichterbeil gegen eine starke Konkurrenz auch den 14. Hallertauer-Kleinkunstpreis gewonnen.
  
  
  

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