Deutschland
Postleitzahl: 85 290
Vorwahl: 0 84 52

Kabarett
Geisenfeld-Online

Literarisch-musikalische Zeitreise in die 20-er Jahre

Udo Wachtveitls "Mörderisches Bayern" am Sonntag auf dem Pindharter Brettl

PK Maggie Zurek
Bilder Hans Galler

 


Kann Mord ein Vergnügen und die Story drumherum Kunst sein? Wenn Udo Wachtveitl im Mittelpunkt steht, das Ganze in Bayern spielt und die Pindharter Brettl zum Tatort wird, dann ist ein eindeutiges "Ja" die Antwort. Zur besten Krimizeit am Sonntagabend, 23. Februar, wird das "Alter ego" des TV-Kommissars Franz Leitmeyer, begleitet von einer kompetenten Mannschaft, beim Rockermeier sein Talent als Vorleser unter Beweis stellen.

"Mörderisches Bayern" heißt die Textcollage von Autor Robert Hültner, in der sich spannende Geschichten um den bayrischen Inspektor Paul Kajetan ranken. Der Zuhörer wird auf ungewöhnliche Weise in das ländliche Oberbayern und die Landeshauptstadt München entführt, in die Welt der 20-er Jahre. Während Wachtveitl den an der Handlung beteiligten Personen mit ungeheurem Modulationsvermögen seine Stimme verleiht, verbindet Hans Kriss als Erzähler die unterschiedlichen Elemente zu einer Einheit. Die Musik des Komponisten Andreas Koll ist dabei mehr als nur Untermalung, als gleichberechtigter Akteur schafft sie das Bühnenbild, kreiert Stimmungen und baut Atmosphäre auf. Regelrecht greifbar wird da die hektische Tragik auf den Straßen des revolutionären München, die flirrende Luft- nicht zuletzt dank der hervorragenden musikalischen Umsetzung durch die Instrumentalisten in Wachtveitls "Crew".

Als Paganini der Posaune macht Sebastiano Tramontana aus Tönen Ereignisse, Erwin Rehling am Schlagwerk erweist sich als einfühlsamer Begleiter, dessen solistische Ausflüge ein emotionaler Genuss sind. Abgerundet wird das Spiel der beiden durch Andreas Koll am Akkordeon, das öfter mal diversen anderen Instrumenten weicht.
Nur noch mit etwas Glück kann man an der Abendkasse einzelne Karten für dieses "mörderische Vergnügen" erhalten. Ein Versuch lohnt sich allemal, zumal es für den Fernsehkrimi im Zweifelsfall ja den Videorecorder gibt.


Zurück
Presseecho