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Kids und Teens
Geisenfeld-Online

„Frauenpower“ in der Technik Geisenfeld

Magdalena Zurek in der Geisenfelder Zeitung 23.05.06
Fotos : Magdalena Zurek

Wer noch immer „Frau und Technik“ für zwei unvereinbare Gegensätze hält, der konnte sich unlängst in der Realschule Geisenfeld eines Besseren belehren lassen. Eine Woche lang hatten elf Schülerinnen im „Mädchen und Technik Camp“ bei BMW geschraubt, gebohrt, Blinker verkabelt und Reifen montiert. Das sehenswerte Ergebnis ihrer Arbeit präsentierten sie gemeinsam mit ihren Betreuern in der Aula: Zwei flotte Seifenkisten-Flitzer, die zukünftig einen Ehrenplatz im Schulgebäude erhalten werden. Als „einmalige Erfahrung“ und „unbedingt weiter zu empfehlen“ werteten die Achtklässlerinnen ihre Teilnahme an dem Projekt, das vom BBW (Bildungswerk der bayrischen Wirtschaft) initiiert wurde. Ziel der vom Staatsministerium geförderten und von zahlreichen Unternehmen unterstützten Aktion ist es, Mädchen den Zugang zu technischen Berufen zu erleichtern und Schwellenängste abzubauen. 47 Bewerberinnen gab es allein in Geisenfeld für die von Peter Pickal schulintern betreute Fördermaßnahme. „Leider können wir immer nur eine begrenzte Zahl Teilnehmerinnen aufnehmen“, bedauerte Helmut Kroneder von BMW die Beschränkung auf elf Probanden. Dass sich die Industrie hier beteilige sei „keineswegs uneigennützig“, räumte der Ausbildungsleiter im weiteren ein. Ein Mangel an technischen Fachkräften zeichne sich bereits ab und da werde „das weibliche Potenzial dringend gebraucht“ – zumal wie er mit Blick auf die jungen Männer unter den Zuhörern betonte „Frauen als Plus Hirnschmalz und Kreativität mitbringen“.


Projektleiter Helmut Mayer, Rektor Peter Reil und Helmut Kolmeder von BMW (v.l.) mit den Mädels des
Technik-Camp, die stolz ihre „Meisterwerke“ präsentieren.

Reine Muskelkraft sei nicht mehr gefragt. Auch Rektor Peter Reil hob die guten Zukunftschancen in technischen Berufen hervor und sprach den Mädels seine Anerkennung für ihre Arbeit aus. Von Seiten ihres Projektleiters Helmut Mayer aus Manching, der die Kontakte zur Realschule Geisenfeld geknüpft hatte, gab es ebenfalls Lob für den „hoch motivierten Einsatz“ während der Woche im Camp, wo sie in ihren Ferien den Arbeitsalltag eines Kfz- und Industriemechanikers, eines Elektronikers und Karosseriebauers in Theorie und Praxis kennen lernten. Die Mädchen selber, deren Betreuung auch abendliche Ausflüge und kulturelle Aktivitäten umfasste, zeigten sich begeistert. „Wir hätten gern noch länger gearbeitet, wollten manchmal gar nicht aufhören“, erklärten sie. „Frau und Technik“ – für sie ein ideales Paar


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