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Kinder der Adolf-Reblschule als Naturpfleger im Einsatz

Geisenfelder Zeitung, Magdalena Zurek, 2. Mai 2005
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Magdalena Zurek 2006

Mit sichtlichem Vergnügen krempelten in der vergangenen Woche Schüler und Schülerinnen der Adolf-Rebl-Schule in Geisenfeld die Ärmel hoch und arbeiteten im Dienste einer guten Sache. "Biotop-Pflege" hieß die Aufgabe, die sie einen ganzen Vormittag lang statt im Klassenzimmer in der freien Natur verbringen ließ. Unter der fachmännischen Regie des ehemaligen Schulleiters, Konrektor Dr. Peter Bernhart, befreiten sie das Gelände an der Schlottwiese von altem Mähgut.

Angemahnt worden war die Maßnahme von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes, die mit modernster GPS-Technik per Satellit ihre Schutzgebiete überwacht. Die Beamten hatten entdeckt, dass in dem Bereich der Schlottweiher auf den Wiesen das im vergangenen Jahr gemähte Gras noch nicht abtransportiert worden war. Ein Problem, dem nun die Siebt- bis Neuntklässler mit ihren Lehrern Elfriede Just und Oliver Rechenauer mit dem Rechen zu Leibe rückten. Auf großen Planen zogen sie das bereits angefaulte Material an einen Feldweg, von wo es von den Bauarbeitern der Stadt Geisenfeld entsorgt werden wird.

Zuvor war die betroffene Region von Sigfried Plank (Landesbund für Vogelschutz) nach möglichen Bodenbrütern abgesucht worden, um eine Störung der Gelege zu vermeiden.
Im Namen des Bund Naturschutz, der die Flächen an der Schlottwiese gepachtet hat, sei er Sebastian Zimmermann von der Verwaltung und den Männern des Bauhofs für die stets sehr gute Zusammenarbeit dankbar, betonte Bernhart. Vor 25 Jahren hatte der Verein das Gelände gepachtet, in der Hoffnung, die fünf ineinander fließenden Weiher mit der umgebenden Sumpflandschaft zur Heimat für Rohrsänger zu machen. Bisher sei es jedoch nicht gelungen, den Artenreichtum im Biotop merklich zu vergrößern, so die enttäuschte Bilanz des pensionierten Pädagogen und engagierten Naturschützers.

Die intensive Landwirtschaft in der unmittelbaren Nähe mache eine Extensivierung der Böden unmöglich - Brennesselbüschel als Stickstoffanzeiger sind hier der lebende Beweis für einen erhöhten Nährstoffeintrag. Unter den gegebenen Bedingungen kann das Schilf nicht dicht genug wachsen, um für Rohrsänger eine sichere Nistgelegenheit zu bieten.

äFür die 25 Jugendlichen war der Einsatz für die Natur dennoch eine interessante Erfahrung. Sie entdeckten einen selten gewordenen Seefrosch, konnten Kiebitze beobachten und genossen nach der schweißtreibenden Arbeit die vom BN spendierte Brotzeit an der frischen Luft.


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Bericht 2006