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Musik drang in die Seelen bis zum großen Zeh

GZ Magdalena Zurek, 18. Dezember 2004
Bilder Magdalena Zurek

Wenn einer geglaubt haben sollte, das Singen im Familienkreis sei aus der Mode gekommen, der wurde am Donnerstagabend in Geisenfeld eines Besseren belehrt. An die hundert Sänger und Sängerinnen · vom Enkel bis zur Oma · waren einer Einladung der Schulleiterin Sylvia Stegner gefolgt und fanden sich auf dem von hölzernen Fackeln und selbst gebastelten Windlichtern warm erleuchteten Pausenhof der Förderschule ein, um gemeinsam Weihnachtslieder anzustimmen. Musikalisch "gestützt" wurden sie dabei von zwei Vertretern des Volksmusikarchives Oberbayern, Eva Bruckner an der Gitarre und Ernst Schusser mit dem Akkordeon.

Die beiden Mitarbeiter des Volksmusikarchives verlassen regelmäßig Schreibtisch und Regal, um "draußen" mit Menschen jeden Alters Musik zu machen. "Uns ist wichtig, dass die Generationen wieder gemeinsam singen", erklärt Schusser. Nur wenn die Erwachsenen mit den Kindern Lieder anstimmen, und dies "je früher umso besser", dann erwache die Kraft der Musik in ihrer vollen fördernden Wirkung. Wissenschaftlich ausgedrückt wird die soziale, emotionale und geistige Kompetenz gefördert, Hirnstrukturen werden nachweislich positiv beeinflusst. Wichtigster Aspekt bei aller pädagogischen Theorie: Die Praxis macht schlicht und einfach Spaß.

Und so genossen Jung und Alt trotz beißender Kälte die Sangesrunde mit den beiden Vertretern des Volksmusikarchives in vollen Zügen. Auch der ehemalige Landrat Dr. Traugott Scherg und Geschäftsführer Franz Schreyer sowie Rektor Johannes Adamietz und der ehemalige Schulleiter Dr. Peter Bernhart fanden sichtlich Vergnügen am gemeinsamen Gesang. Gern ließ man sich von dem rührigen Schusser zum Pfeifen animieren, klatschte im Rhythmus mit und mimte per Fingerspiel auch schon mal Ochs und Esel passend zum Liedtext. Lücken bei den Zusatzstrophen brauchte keiner fürchten, gab es doch zum Sonderpreis von einem € (für "Stöpsel" unter 1,30 Meter gar umsonst) ein Begleitheft mit Noten, Text und interessanten Hintergrundinformationen.

Spätestens beim gefühlvollen "Es wird scho glei dumper" drang die Musik "in die Seelen bis zum großen Zeh" (so die bildliche Formulierung Schussers). Wer dennoch kalte Füße hatte, konnte bei Punsch und Glühwein der inneren Heizung auf die Sprünge helfen. Fazit einer gelungenen Premiere: "Des derfats ruhig öfters gebn".

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