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Viel mehr als bissige Parodien

GZ, Maggie Zurek 21. November 2006
Fotos : Miek Michielsen, Maggie Zurek

Tipps für Singles und solche, die es werden wollen, sowie jede Menge Speerspitzen für den Geschlechterkampf hatte Chris Boettcher bei seinem umjubelten Auftritt im Rahmen der Geisenfelder Kulturtage dabei.

Von der ersten Sekunde an hatte der Charmebolzen das Publikum "in der Tasche", heimste mit eindeutig-doppeldeutigem Wortwitz Lacher um Lacher ein. Ob er über den Zeitwert von Liebesliedern sinnierte ("Gib mir mein’ Nerz zurück"), den "Sex mit 60 Jahren" reflektierte oder seine Liebe zu einem Schlachtvieh bekundete – seine Parodien kamen an. Dabei wirkte Boettcher als Aufklärer mittels Single-ABC, als Paartherapeut mit "Ich will"-Botschaft und Psycho-Analytiker mit der Erkenntnis, dass echte Liebe weh tun muss.

Gnade ist für diesen Mann ein Fremdwort und so müssen von Weichei Joachim ("Angies femininer Gegenpol") über Macho Arnie (der als "Scheff von Kalifornia" das Ozonloch mit der Pumpgun stopft) bis zum "lebenden Zombie" Tatjana Gsell alle mal dran glauben.

Zur Begeisterung der Fußball-Fans im Publikum hatte Boettcher nicht nur "Loddar und Franz" eingeladen, sondern mit "Deutschland sucht den Fußballstar" auch alle namhaften Stars des runden Leders von Kuranyi (herrlich der Grönemeyer-Verschnitt "Was soll das?") bis Michael Ballack auf die Bühne gebracht.

Getoppt wurde das Ganze schließlich mit musikalischen Überraschungen, die eindrucksvoll bewiesen: Boettcher ist mehr als ein professioneller Blödel-Barde. Szenenapplaus und anerkennende Pfiffe begleiteten seine Ausflüge ins "Songtainment" – unterstützt von einem virtuosen Rüdiger Eisenhauer an der E-Gitarre, einem verschmitzt coolen Tommi Müller am Bass und dem "taktischen Chef" Gerwin Eisenhauer. Harter Rock, erotischer Bossanova oder funkige Klänge – hier sind hörbar Profis am Werk, die sichtlich Spaß am Jammen haben. Und am Ende bei "Du hast mich verzaubert" sogar richtig romantisch werden.

Als Hauptorganisator der Kulturwochen freute sich Hannes Hetzenecker, über 300 Besucher begrüßen zu können, wobei sich Boettcher das Sticheln über die Mandatsträger unter ihnen nicht verkneifen konnte. Kulturreferentin Anneliese Lackermair, bekanntermaßen eher für die "ernste Musik" zuständig, widmete er gar ein Volkslied der ungewöhnlichen Art. Die Stadträtin trug die bissige Hommage an die Heimat ("Wo die Eltern noch Geschwister sind") mit dem ihr eigenen Humor.

Am Ende hatten alle eine "Geile Zeit" – die Männer auf einem weibfrei coolen Planeten beim "Saufen statt Schuhe kaufen" und die Frauen bei der Wellness ("What a Peeling").


Die Hallertau ist zu schön für Comedians

Der Geisenfelder 01/06 : 1. November 2006
Julian Knapp im Intervieuw mit Chris Böttcher
Fotos : Miek Michielsen

Sie haben früher hier in der Gegend gewohnt, als sie schon im Radio erfolgreich waren.
Ja, in Gosseltshausen vor vier Jahren. Ich hatte damals eine Freundin aus Regensburg, und ich war in München, also hatten wir uns für die Mitte entschieden : Gosseltshausen. Die Beziehung ging dann in die Brüche, was aber definitiv nicht an Gosseltshausen lag. Ich bin zurück nach München, in die Höhle des Löwen, da war ich auch einfach näher am Bayerischen Rundfunk.
Wie hat es ihnen hier gefallen?
Sehr gut! Fast zu schön zum Arbeiten. Ich weiß noch, oft bin ich zum Text-memorieren zwischen den Hopfenfeldern auf- und abgegangen im Zwiegespräch mit den Dolden und mir selbst.
Aber auf die Dauer brachte mir als Comedian München doch mehr Futter, die Yuppies an der Isar z.B. haben mir schon so manchen Gag beschert. Bei euch ist die Welt für einen Comedian eigentlich zu sehr in Ordnung.
Wie ist es, in kleineren Städten wie Geisenfeld aufzutreten, statt in München oder Nürnberg?
Sehr schön. Die Landbevölkerung hört zwar nicht so viel Bayern 3, das ist schon ein Unterschied zu früher, als ich bei Antenne Bayern war. Aber auf dem Land tut man sich eigentlich leichter, die Leute sind danbarer für das Angebot und nicht so verwöhnt wie in München. Außerdem sprechen die Leute dort meine Sprache, also auch Dialekt. Ich bin ja Ingolstädter, und das sind auch nicht unbedingt Großstädter.
Ein Stichwort für ihr Programm heißt "Songtainement". Was muss ich mich darunter vorstellen, Lothar und Franz im Duett?
Naaaa, das nicht (lacht). Songtainement drückt einfach den Versuch aus, ein Musikprogramm mit Comedy zu mischen, das sind alles gute Popsongs "in deutscher Zunge" rund um das Thema Liebe, Singledasein und andere Katastrophen. Und meine Band, das sind alles Spitzen-Musiker. Leider kann der Florian von Bananafishbones an dem Tag nicht, aber wir haben guten Ersatz. Die Comedy kommt auch nicht zu kurz. Lothar und Franz sind natürlich dabei. Stand Up Comedy und mehr. Ähnlich wie bei TV Boettcher, für alle, die das schon im Lokalfernsehen gesehen haben.
Auf dem Plakat stempeln sie sich selbst als Single. Ein hartes Dasein gerade jetzt, wenn die kalten Wintermonate kommen?
Ja, ich kenn mich da gut aus. München ist ja die Stadt der Singles, da sitze ich quasi an der Quelle und kann deswegen auch Tipps geben, beispielsweise bei One-Night-Stands. Also beim ersten Mal, da sag ich immer, bloß nicht zu nett sein zu der Frau.
Wenn die Freundin von ihr am nächsten Tag fragt: "und wie war's?", und sie antwortet dann : "Nett" Das ist das Todesurteil.
11 Milionen Singles gibt es in Deutschland. Ist ihr Programm auch ein bisschen Therapie für die?
Ja, vielleicht schon. Es ist eine selbstironische Betrachtung des Singlelebens, und da kann man auch mal über sich selbst lachen. Oft hilft nur das Lachen. Ich würde mir auch wünschen, dass unsere Politiker mehr über sich lachen. Einmal Nockherberg im Jahr, finde ich, reicht nicht. Na ja, bei mir, hoffe ich jedenfalls, können die Leute lachen. Also ich freu mich auf Geisenfeld, das wird sicher eine Riesen-Gaudi, und ich hoffe es kommen viele Leute.

Urkomische Persiflagen und Tipps für Singles Kulturtage: Chris Boettcher gastiert morgen

GZ : 17. November 2006

Ein absoluter Schmankerl für alle Comedy-Fans gibt es am morgigen Samstag im Rahmen der Geisenfelder Kulturtage: Kabarettist und Bayern-3-Moderator Chris Boettcher gastiert ab 20 Uhr mit seiner dreiköpfigen Band in der Aula der Grund- und Hauptschule.
Der 39-jährige Sonnyboy und Frauenschwarm ist in erster Linie durch seine bissigen Radio-Persiflagen bekannt. Wer kennt nicht sein fiktiven Dialoge zwischen „Lothar und Franz“, die nun übergegangen sind in ebenso komischen Fachsimpeleien der „Fußball-Taskforce“. Chris Boettcher versteht aber nicht nur was vom runden Leder, sondern auch von den Schwierigkeiten des Single-Daseins, wie er sowohl auf seiner neuen CD, als auch am „Single-Telefon“ von Bayern 3 unter Beweis stellt. Karten zum Preis von lediglich neun Euro gibt es in Geisenfeld bei Schreibwaren Bauer und Hoppla sowie an der Abendkasse.


Chris Boettcher Band in der Aula der Grund- und Hauptschule


Concert & Comedy
...rund um das große Thema Lieben und geliebt sein wollen.
Chris Boettcher als „Single“ - mehr als nur ein Konzert: Entertainment pur!
Chris Boettcher schreibt Pop-Songs, seitdem er denken kann. Seine Radiokarriere als Musik-Comedian und Kult-Stimme hinter „Lothar&Franz“ und „Chris Boettcher Single-Telefon“ in Bayern 3 steht nur für den einen Chris. Der andere macht Musik im Stile der Beatles mit dem Wortwitz eines Randy Newman, aber auf deutsch!

Und weil es für ihn nichts Langweiligeres gibt als lieblos heruntergespulte Live-Konzerte selbstvergessener Musiker, bietet er das Musikprogramm, das erfrischend anders ist. Jeder Song bekommt eine schräge Ansage, oder besser: Chris macht aus Konzerten „Songtainment“!
Chris Boettcher wie er am stärksten ist: als Entertainer und Sänger am Piano, begleitet von seiner Unplugged-Band, mit unnachahmlich bissigen Ansagen zum Thema Nummer 1!
Kurz - der ultimative Show-Mix: Songs & Comedy
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   




Kunst- und Kulturtage
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