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Andacht als tief berührendes musikalisches Erlebnis

Maggie Zurek, GZ 27. 04. 2006
Bilder : Maggie Zurek

Musikalisch wie geistlich zu einem besonderen Erlebnis wurde das schlicht als "Andacht" angekündigte sakrale Konzert zu Ehren des 250. Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart und dessen Zeitgenossen Johann Georg Feldmayr, der ebenfalls 1756 - allerdings in Pfaffenhofen an der Ilm - geboren wurde. Mit der Litanei vom verehrungswürdigen Sakrament des Altares erklang eines der kompositorisch komplexesten religiösen Werke des Wiener Klassikers, das zugleich zu den schönsten seiner Art zählt. Dass es seinen anrührenden, zuweilen aufwühlenden Charakter voll entfalten konnte, ist der gemeinsamen Leistung von Chorgemeinschaft St. Emmeram, Orchester und Solisten unter der Leitung Jörg Dudas zu verdanken.

Als inständige Bitte um Erlösung, dicht und spannungsreich, erklang zu Beginn des Abends das "Miserere" Feldmayrs, das den Worten des 51. Psalmes eindrucksvoll Leben verlieh.
Das Lob Mariens in Salve Regina wird zur musikalischen Huldigung des weiblichen Elementes im Glauben, das Wärme und Geborgenheit verspricht und zu fast heiterer Hoffnung Anlass gibt.
Vielfältig im Ausdruck, mal majestätisch erhaben und virtuos mal voll leiser Poesie, setzt die Lauretanische Litanei den Lobpreis Mariens umrahmt vom Kyrie und dem Agnus Dei um.

Als abschließendes Werk des Pfaffenhofener Komponisten erklang dessen "Te Deum" in der unerschütterlichen Gewissheit "non confundar in aeternum" - in Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

Höhepunkt eines bewegenden Konzerterlebnisses war die mozartsche Vertonung der "Litaniae de venerabilis altaris Sacramento" in Es Dur. Durchwoben vom immer wiederkehrenden Motiv der Bitte um Erlösung zeigt diese Komposition eindringlich den tief empfundenen Glauben, der sich - im Gegensatz zu öffentlichen Eskapaden und Kaspereien - in der Musik Mozarts Bahn bricht.

Angesichts der gelungenen Umsetzung der präsentierten Werke gebührt den Ausführenden in Chor und Orchester- wohlgemerkt in der Mehrzahl keine Profis - ein ausgesprochenes Lob.
Solistin Karin Robinson-Riedl (Sopran) meisterte die umfangreichen und virtuosen Koloraturen kraftvoll und klar, ohne dabei die nötige Sanftheit vermissen zu lassen. Sabine Lippmann zeigte als versierter, warmer Mezzosopran auch in den Tiefen Durchsetzungsvermögen, ebenso wie Bariton Nikolay Ardey. Feinfühlig und zart die angenehme Tenorstimme Adrian Sandus, die sich leider nicht immer gegen Chor und Orchester behaupten konnte.

Stadtpfarrer Thomas Stummer führte mit tief greifenden Gedanken zu den religiösen und künstlerischen Aspekten der Rolle der Musik im Gottesdienst und der präsentierten Werke im Besonderen durch einen Abend, der wohl keinen der über 120 Zuhörer unberührt gelassen haben dürfte.

 

(Links der Tenor Adrian Sandus und in der Bildmitte sein Kollege der Bariton Nikolay Ardey)


Andacht mit Werken Feldmayrs und Mozarts

GZ 27. 04. 2006
Bilder : Maggie Zurek

Sowohl bei Wolfgang Amadeus Mozart als auch bei dem aus der Hallertau stammenden Komponisten Johann Georg Feldmayr jährt sich der Geburtstag heuer zum 250. Mal. Werke von beiden stehen deshalb im Mittelpunkt einer kirchenmusikalischen Andacht, die am kommenden Sonntag, 30. April, um 19 Uhr in der Geisenfelder Stadtpfarrkirche stattfindet.
Der in Pfaffenhofen geborene Georg Feldmayr war etwa von 1780 bis 1800 in der fürstlichen Hofkapelle zu Oettingen-Wallerstein als Violinist und Tenorist, später auch als Hofmusikdirektor und Kammerkompositeur angestellt.
Um sein Gehalt aufzubessern, war er immer wieder angehalten, auch einige Kirchenkompositionen für die fürstliche Kapelle zu schreiben. So dürften auch die am Sonntag zu hörenden Werke entstanden sein.
Den Auftakt macht der Buß-Psalm Miserere Nr. 1 in Es- Dur. Ein Miserere wurde meist im Stundengebet von Begräbnissen und in der Fastenzeit musiziert. Das Salve Regina B-Dur und die Litania B-Dur sind Feldmayrs einzige überlieferte Marienkompositionen.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb in seiner Salzburger Zeit zwei Lauretanische und zwei Sakramentslitaneien, wovon die am Sonntag erklingende „Litaniae de venerabilis altaris Sacramento“ (Litanei vom verehrungswürdigen Sakrament des Altares) in ES Dur, KV 243, musikalisch hervorsticht.
Laut Jörg Duda, der das Konzert am Sonntag leiten wird, bildet dieses Werk „die Summe und den Höhepunkt der gesamten Kirchenmusik Mozarts“.
Den Abschluss des Konzertes bildet das Te Deum in D-Dur von Feldmayr, eine der verbreitesten Komposition des Meisters. Das fünfteilige Werk ist ein groß angelegter Symphoniesatz mit Chor. Dargeboten werden die kirchenmusikalischen Werke von der Chorgemeinschaft und dem Orchester der Pfarrei St. Emmeram sowie von Karin Robinson-Riedl (Sopran, Bildmitte), Sabine Lippmann (Mezzosopran, oben mit rosa Schal), Adrian Sandu (Tenor) und Nikolai Ardey (Bariton).
Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden werden gerne entgegengenommen.


Adrian Sandu (links neben dem Bariton Nikolai Ardey)
Adrian Sandu wurde 1975 in Rumänien geboren, wo er 1995-2000 auch seine Gesangsausbildung an der Musikhochschule von Klausenburg erhielt. Nach seinem Studium kam er nach Deutschland, wo er ein Engagement im Opernchor des Lübecker Theaters erhielt. Im März 2002 wechselte Adrian Sandu als 2. Tenor zum Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz.
Tätigkeitsbereich
Chor - Tenor

   

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