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Konzerte
Geisenfeld-Online

Musiker demonstrierten Bandbreite ihres Könnens

300 Besucher bei kurzweiligem Stadtkapellenkonzert

GZ,Johannes Lachermeier
Fotos : Miek Michielsen, Maggie Zurek

Eine bunte Reise durch musikalische Landschaften, Länder und Kontinente bot die Geisenfelder Stadtkapelle bei ihrem traditionellen Jahreskonzert in der Turnhalle der Grund- und Hauptschule. Unter dem Motto "Landschaftsbilder" präsentierten die rund sechzig Musiker unter der Leitung von Joachim Maßow ein abwechslungsreiches Programm mit traditioneller und modern-symphonischer Blasmusik. Rund 300 Besucher waren der Einladung der Stadtkapelle gefolgt, die der Vorsitzende Johann Huber in einer kurzen Begrüßung willkommen heißen konnte. Auch die mittelbayerische Musikkönigin Evi Heinzinger richtete im Namen des mittelbayerischen Musikbunds einige Grußworte an das Publikum. Durch das Programm führte wie immer informativ und anschaulich Martina Götz, die in ihren kurzen Kommentaren Wissenswertes zu Musik und Landschaften vermittelte.


Als Einstieg hatten die Musiker die prägnante Fanfare of Wakakusa Hill des jungen japanischen Komponisten Itaru Sakai gewählt, eine Schilderung der monumentalen Schönheit japanischer Landschaft. Anschließend stand James Barnes "Appalachian Overture" auf dem Programm, ein abwechslungsreiches Stück, in dem die Musiker die ganze Farbenpalette eines Blechblasorchesters unter Beweis stellten. Das folgende Norwegian Seapicture des Skandinaviers Johan Halvorsen beeindruckte durch die überzeugende Darstellung nordischer Fjordlandschaften und spätromantische Klangfülle · ein anspruchsvolles Stück, dessen potentielle Intensität die Kapelle nicht ganz ausschöpfte.

Freunde traditioneller Marschmusik kamen bei Julius Fuciks "Florentiner Marsch" auf ihre Kosten, den Joachim Maßow differenziert und mit viel tänzerischem Witz zu dirigieren wusste. Eine weitere stimmungsvolle musikalische Reise stellte die "Petite Suite Eurpéenne" dar: Vom Festland über Insellandschaften bis hin zum glanzvollen Paris des beginnenden 20. Jahrhunderts zeichnet der belgische Komponist André Waignein ein abwechslungsreiches Bild Europas. Als letzter Programmpunkt des ersten Teils war "To a new Dawn" des zeitgenössischen Komponisten Philip Sparke zu hören; eine Naturdarstellung, die von der Ruhe der Nacht bis zum morgendlichen Vogelgezwitscher die Schönheit und Pracht eines Sonnenaufgangs zu Gehör brachte.

Einen "Geisenfelder Klassiker" gaben die 18 Nachwuchsmusiker der Stadtkapelle zum Besten: Die Easy Pop Suite von Dizzy Stratford. Schon vor zehn Jahren war dieses dreisätzige Stück zum ersten Mal beim Kapellenkonzert zu hören gewesen · damals als erstes Werk moderner symphonischer Blasmusik in Geisenfeld. Besonders viel Applaus konnte sich der Nachwuchs damit verdienen, hatten die jungen Musiker kurz zuvor doch die theoretische und praktische Prüfung zum bronzenen Leistungsabzeichen abgelegt und damit den Grundstein für eine Teilnahme in der aktiven Gruppe der Kapelle gelegt.

"An der Europabrücke" von Willy Schütz-Erb ist als Hommage an die berühmte Brennerbrücke zu lesen · mit Verve und Elan spielten die Stadtkapellenmusiker diesen Marsch und brachten damit viele Füße im Publikum zum Mitwippen. Im Dreivierteltakt wiegen konnten sich die Zuhörer bei Hans Kliments Bearbeitung des Johann-Strauß-Walzers "Geschichten aus dem Wienerwald". Bravos und begeisterter Applaus folgten auf die handwerklich saubere und differenzierte Ausführung. Weit entfernt von allen Landschaften liegt der Idealstaat "Utopia", ein Werk des Komponisten Jacob de Haan, das gleichzeitig Schlusspunkt und Ausblick des Konzerts markierte.

In schillernden Klangfarben und mit rhythmischer Prägnanz zeigte die Stadtkapelle hier noch einmal die ganze Bandbreite ihres Könnens.

Aber natürlich ließ das Publikum die Musiker nicht ohne Zugabe von der Bühne: Die "Südböhmische Polka" und die Titelmusik zu "Out of Africa" hatten die Bläser noch als "Rausschmeißer" vorbereitet, bevor das Publikum sie endgültig entließ. Mit lang anhaltendem Applaus dankten die Zuhörer noch einmal für einen rundum gelungenen Konzertabend.


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