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Redakteurin Kunst und Kultur in Geisenfeld-Online
Künstlerin - Aktionskünstlerin - Skulpturistin

Musikerin
Organisatorin von Ausstellungen und Events


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Vita
Sängerin
Bilder und Objekte

"Gebet einer jungen Mutter, kurz vor ihrem Tod. "

Köpfe aus Ton, Hand aus Draht und Papier


Christus, gerne hätte ich deinen Vater gebeten, wie du damals, "lass diesen Kelch an mir vorüberziehen." Die Krankheit macht mich fertig. Ich kann nicht mehr laufen, nicht mehr reden. Mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Ich kann nur noch beten.
Daher bitte ich dich, Jesus, ich lege den Namen meiner Kinder in deine Hand. Schreibe sie hinein mit unlöschbarem Stift, damit keine noch so starke Kraft sie je wieder entfernen kann.
Reiche du ihnen deine Hand, jetzt wo ich sie loslassen muss.
Halte deine Hand schützend über sie, damit sie auch ohne mich zurecht kommen in dieser Welt.
Halte die Kräfte von ihnen weg, die sie verleiten wollen falsche Wege einzuschlagen.
Gehe mit ihnen Hand in Hand in eine sichere Zukunft.
Dann fällt es mir leichter zu deinem Vater zu sagen, genau wie du damals : "dein Wille geschehe"

In Konfrontation mit Krankheit, Unglück und Tod scheint es ein essentielles Bedürfnis der Menschen zu sein an eine höhere Macht zu glauben, Trost zu finden und die Angst vor dem Sterben zu überwinden.
Hier habe ich die Krankheit und den Tod meiner Schwester thematisiert. Nachdem sie bei der Geburt ihres 3. Kindes schon verstorben war und reanimiert wurde, hatte sie bereits die Angst vor dem Sterben verloren. Als aber einige Jahre später die Diagnose Krebs gestellt wurde und ihr der Arzt mitteilte, sie hätte bloß mehr 6 Wochen bis 6 Monate zu leben, hat sie dennoch gekämpft, wie nur eine junge Mutter kämpfen kann, die weiß, dass ihre Kinder ohne sie noch nicht überleben können. Ihre jüngste Tochter war damals 9 Monate alt.

Sie hat den harten Kampf 9 Jahre gekämpft. Als sie ihn dann dennoch verlor, war ihre einzige Sorge : "Was wird aus meinen Kindern"; denn Angst vor dem Sterben hatte sie nicht. Ihr Glaube war aber so stark, dass sie davon überzeugt war, das Christus schon aufpassen würde. Dass er, wenn sie nur stark genug daran glaubte, ihre Kinder beschützen würde, wenn sie es nicht mehr konnte. In diese Richtung liefen auch die letzte Gespräche, zu denen sie noch fähig war, ein paar Monate vor ihren Tod.
Angelehnt daran ist das Gebet entstanden, das an der Skulptur geheftet ist.


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