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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Sonntag: Ausstellung im Rathaus Geisenfeld

GZ, 16. September 2006, Magdalena Zurek

Zum Volksfestsonntag wird die aktuelle Ausstellung im Rathaus mit Aquarellen des Künstlers Horst Werschetzki von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein. Zu sehen sind „Herzübungen“ als malerische Hommage an die Schönheiten in und um Geisenfeld.
Organisatorin Miek Michielsen wird mit Gitarre und Gesang für den musikalischen Rahmen sorgen, während der Künstler selber den Besuchern an diesem Nachmittag für Fragen rund ums Thema Kunst zur Verfügung steht.

Bericht in der Aktion Online

Doppelvernissage mit viel Liebe zum Detail

Werschetzkis „Herzübungen“ und Bögls „Schwarz-Weiß mit Zucker“ faszinieren Betrachter

GZ Maggie Zurek
Fotos : Franz Hollweck

Die Ausstellung ist auch zu folgenden Terminen geöffnet :

Volksfestsonntag, 17. September 2006 von 14.00 bis 17.00 Uhr

Zum Martinidult in Geisenfeld von 14.00 bis 17.00 Uhr

Zur Vernissage der Ausstellung "Flucht nach Ägypten und die unschuldigen Kinder" die im Rahmen der Kunst- und Kulturtage stattfindet am 5. November um ca 18.00 Uhr

Der Künstler ist jedesmal persönlich anwesend und beantwortet gerne ihre Fragen


Kunst im Doppelpack gab es am Wochenende in Geisenfeld – während im Rathausfoyer und in der Schalterhalle der hiesigen Sparkasse außergewöhnliche Ansichten der Heimatstadt in Aquarelltechnik zu sehen waren, lockten im Café Maximilian’s ästhetische Betrachtungen der Vielfalt einer Kaffeebohne, gesehen durch die digitale Linse. Erfreulich groß war die Zuschauerresonanz bei der Doppelvernissage, zu der Kulturreferentin Anneliese Lackermair zahlreiche Ehrengäste wie den stellvertretenden Landrat Erich Deml, Kulturpreisträger Jörg Duda und Vertreter unterschiedlicher Kunstvereine begrüßen konnte. Für den musikalisch stimmigen Rahmen einer durchweg positiv beurteilten Ausstellung sorgte Gitarrist Sasha Gerofejeff mit Klängen wie „Girl from Ipanema“.
Mit viel Humor erläuterte Horst Werschetzki Kulturreferentin Anneliese Lackermair, Ausstellungsorganisatorin Miek Michielsen und interessierten Besuchern die Besonderheiten seiner „Geisenfelder Einblicke“. M. Zurek
Horst Werschetzki, von Organisatorin Miek Michielsen vorgestellt, fand mit seinen liebevollen Erkundungen der Geisenfelder Umgebung viel Anklang. Mit einem untrüglichen Gespür findet dieser Künstler romantische Winkel, hebt ihre Besonderheiten mit individueller Farbgebung hervor und haucht dem Ganzen spürbare Wärme ein. „Selten haben mich Bilder so persönlich angesprochen“, meinte eine Besucherin beeindruckt.
Angetan von der teils humorvollen Präsentation nutzten viele Gäste die Gelegenheit zum Gespräch mit dem Maler, der vor allem seinen Standpunkt beim Erfassen einer Skizze „preisgeben“ musste.
Den künstlerischen Werdegang Andreas Bögls ließ Anneliese Lackermair Revue passieren. Der Designer, dessen Ideen bereits Snowboards und Discowände zieren, widmet sich derzeit der digitalen Fotografie („wobei das Motiv jeweils vor der Linse und nicht am Computer entsteht“).
Mit viel Gespür für Belichtung, Bildausschnitt und den gezielten Einsatz von Farbfiltern entlockt er einfachen Dingen des Alltags zutiefst ästhetische Dimensionen. Und so wird die simple Kaffeebohne unter dem Motto „Schwarz-Weiß mit Zucker“ zum Symbol der Schönheit im Detail.
Gelegenheit zur Betrachtung der Exponate gibt es außer zu den gewohnten Öffnungszeiten auch am Volksfestsonntag.

Horst Werschetzki zeigt kraftvolle Aquarelle

GZ, 30. August 2006, Magdalena Zurek

Den Blick für das Ästhetische kann man schulen, die theoretische Analyse von Kunst erlernen. Im Grunde aber ist und bleibt das Produkt menschlicher Kreativität ein Ausdruck innerster Empfindungen, die sich im Idealfall ganz auf den Betrachter übertragen. Und so ist es kein Zufall, dass Horst Werschetzki seine Ausstellungsstücke im Rathaus als "Herzübungen" bezeichnet. Von der emotionalen Kraft der Aquarelle können sich Besucher anlässlich der Vernissage am Sonntag, 3. September, ab 16 Uhr überzeugen.

Kulturreferentin Anneliese Lackermair wird die Gäste begrüßen, ehe Miek Michielsen den Künstler dann etwas näher vorstellt. Der Gitarrist Sasha Gerofejeff wird die Vernissage mit mediterranen Klängen umrahmen. Werschetzky wuchs in Falkenau und Karlsbad auf, nach dem Prager Frühling 1968 fand er in Bayern eine neue Heimat. Als Verlagsgrafiker des Courier Druckhauses erlernte er sein künstlerisches Handwerk, das er seit 1979 als Artdirector einer Werbeagentur kreativ nutzt.

Die Malerei dient ihm als Medium "schnell und ausdrucksstark aber auch unveränderbar meine Gefühle, meine Ideen , meine Eindrücke" wieder zu geben.
Für die aktuelle Ausstellung hat der Künstler eigens Geisenfelder Ansichten als Motiv gewählt und deren besondere Charakteristik herausgearbeitet. So werden seine Bilder zur Einladung, auf einer nachträglichen Erkundungsreise durch den Ort die jeweiligen Ecken und Winkel zu entdecken. Als "Herzübungen" für eine positive Identifikation mit den Schönheiten Geisenfelds.


Horst Werschetzki

"Herzübungen"

Aquarelle von Horst Werschetzki im Foyer des Geisenfelder Rathauses

Laudatio von Miek Michielsen
Fotos : Franz Hollweck

Horst Werschetzki, geboren 1952 in Eger. Aufgewachsen in Falkenau und Karlsbad wo er das dortige Gymnasium besuchte. Nach dem Prager Frühling 1968 ist er nach Bayern gekommen und hat in Ingolstadt eine neue Heimat gefunden.
Das grafische Handwerk lernte er von der Pike auf im Courier Druckhaus Ingolstadt, danach war er fast zehn Jahre im gleichen Haus als Verlagsgrafiker tätig. Seit 1979 ist er Artdirector in einer Ingolstädter Werbeagentur. Um sich von den fast täglich wechselnden "Zeitgeistern" in der digitalen Werbe- und Medienlandschaft zu erholen, kehrte er zu der spontanen und unveränderbaren Aquarellmalerei zurück. Seine Bilder haben einen einfachen Anspruch - man soll sie gerne anschauen.

Bevorzugt malt er Landschaften und Stadtansichten aus der Region aber auch andere Orte wo er gerne verweilt, seine alte Heimat Karlsbad oder sein Lieblingsurlaubsziel Cesenatico in Italien.
In den Anfängen seiner Tätigkeit als Verlagsgrafiker, war die digitale Fotografie noch nicht so weit fortgeschritten wie heutzutage. Projektentwürfe wurden daher noch mit Textmarkern schnell skizziert und in der Präsentationsmappe eingefügt. Das schnelle Skizzieren machte ihm nicht nur Spaß, sondern es geschah immer wieder, dass die Kunden ihm im nachhinein gestanden, dass die so gestalteten Entwürfen ihnen besser gefallen hätten als am Schluss die mit Fotos bebilderte Resultate.

Aus einer Laune heraus besuchten in den 70er Jahren dann 3 Firmenkollegen gemeinsam einen Aquarellkurs bei der VHS Ingolstadt. Hier merkte Horst Werschetzki sofort : das ist mein Ausdrucksmittel.
Aquarell ist genau das Medium mit dem ich auf meine Art schnell und ausdrucksstark aber auch unveränderbar meine Gefühle, meine Ideen, meine Eindrücke wiedergeben kann.
Es entstanden Stillleben, Schattenbilder, Momentaufnahmen die vor allem seine Freude am Umgang mit dem Pinsel und die Neugier wie sich diesmal die Strichführung im Bild einfügen würde.
Nicht alle Farben oder Farbtöne verhalten sich gleich und auch die unterschiedlichen Papierqualitäten haben ihre eigene Gesetzmäßigkeit. Über die Jahre gewann er immer mehr an Erfahrung, an Wissen im Bezug auf sein favorisierter Malstil - bis er endlich seine eigene Ausdruckstärke ... sein eigener Stil fand. "Herzübungen" als Titel der Ausstellung kann daher sicher so interpretiert werden dass eben diese Art der Malerei bei Horst Werschetzki direkt von Herzen kommt und daher auch so überzeugend beim Betrachter ankommt.
Seine Aquarelle leben von den bunten Farbakzenten die genau dosiert auf einzelne Details im Bild das Auge des Betrachters ziehen. Gerade die Spiegelung des Wassers im Künettegraben - ein Element an dem so mancher Aquarelllist scheitert - ist so farbenfroh aber auch real, dass man meint man kann sich im Schatten der Bäume hinsetzen und den frischen Geruch der Wasserlandschaft genießen. Dabei kann sich die Fertigstellung eines Bildes einige Zeit hinziehen. Hat er das Gefühl in eins der Werke fehlt das i-Tüpfelchen noch, kann er es lange abseits stellen bis plötzlich die Idee kommt was genau in diesem Bild noch fehlt.
Seine Fähigkeit ein Detail aus unserer Umgebung sozusagen auszuschneiden und daher besonders zu betonen macht auch schlichte Waldlandschaften oder Lichtungen zu Bildern die in uns das Déjà-vu Erlebnis hochkommen lassen. Sind es doch Momentaufnahmen die wir auf unseren täglichen Weg in die Arbeit tatsächlich begegnen da sie unserer näheren oder weiteren Umgebung entnommen wurden.
Auch bei den Geisenfeldern Ansichten die er extra für diese Ausstellung gestaltet hat, ertappt man sich dabei, dass man gedanklich einen Spaziergang durch die Innenstadt macht um den Winkel zu finden von wo aus dieses Bild entstanden ist.
Dabei trifft man auch auf witzige Bildkompositionen die eine Sprosse eines Fensters auslassen durch dem das Auge des Malers dieses Bild aufgenommen und gespeichert hat.
Die Liebe zu seiner Wahlheimat kommt bei den Aufnahmen der Umgebung auch sehr deutlich zur Geltung. Man merkt dass Horst Werschetzki nicht nur aus der notwendigen Nähe zu seinem Arbeitsplatz an Ingolstadt hängt. Er hat hier seine 2. Wurzeln gefunden und das Herzblut mit dem er an dieser Stadt hängt, zeigt er auch sehr deutlich in seinen "Herzübungen".

Nicht zuletzt ist das Malen für ihn auch eine Art Therapie. Er flüchtet damit die Hektik der Grafikerbranche und findet Ruhe und Zufriedenheit in seiner Kunst die schon längst über das Niveau des Hobbymalers hinausgewachsen ist. Sich in der Umgebung zu verlieren auf der Suche nach Details die ihm momentan ansprechen und berühren, diese mit Skizzen festhalten zu können um sie dann später im heimischen Atelier zu den hier ausgestellten Bilder weiter ausarbeiten zu können, kann zu einer Sucht werden - eine Sucht die allerdings zur Therapie und nicht zur Gefährdung der Gesundheit führt und die er noch lange frönen soll.

Sehr zu empfehlen : Sasha musica mediterranea : Konzerte - Galas - Unterricht - Workshops
Alexander Sasha Gerofejeff, Am Münzbergtor 15, 85049 Ingolstadt, Mobil +49(0)174- 304 59 40


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