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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Kunst in Bau- und Einwohnermeldeamt

GZ vom 6. Dezember 2004: Maggie Zurek

Trotz der glitzernden Lichter auf dem Christkindlmarkt gleich nebenan stand die Ausstellungseröffnung im Rathaus am Wochenende wohl unter keinem guten Stern. Fußball, verkaufsoffener Samstag und vielleicht eine gewisse Veranstaltungsmüdigkeit im Advent, hatten dafür gesorgt, dass nur wenige den Weg ins Foyer der Verwaltung fanden. Jene, die sich auf Michael Bretz und seine Lieder der "Love und Peace Generation" freuten, vernahmen mit Betroffenheit, dass dieser erkrankt sei. Mit besten Genesungswünschen sprang Organisatorin Miek Michielsen musikalisch für den beliebten Barden ein.

Bürgermeister Josef Alter beglückwünscht die Veranstalter zu einer weiteren "wunderschönen Ausstellung". Schmunzelnd nahm er die Anregung Heinz Stockers auf, doch in Zukunft "prophylaktisch sein Personal zur Vernissage einzuladen". Dies diene dann der Arbeitszeitverlängerung ebenso wie der Bildung, so der Vorsitzende des "Kunst-Werk Klenzepark". Positiv wertete der Sprecher der Künstlervereinigung, dass durch eine Ausstellung im "öffentlichen Raum" Schwellenängste abgebaut würden. Wer also derzeit auf dem Weg zum Bau- oder Einwohnermeldeamt seine Augen auf macht, geht "mitten durch Kunst", durch unterschiedlichste Gemälde, geschaffen von zehn Künstlern aus Ingolstadt.

Großflächige Abstraktionen hängen neben farbigen Impressionen, weibliche Akte räkeln sich neben überdiensionalen Blumenbildern. Weibliche Porträts aus künstlerisch wie menschlich unterschiedlichem Blickwinkel präsentiert Annemarie Juhasz derweil jenen, die sich eine Kaffepause im "Maximilians" gönnen. "Kleine Geschenke für große Wohnzimmer", die auf Käufer warten, weil sich, wie Stocker scherzhaft bemerkte, "keiner an ihnen satt sehen kann". "Höchstes Lob und keinen Tadel" vergab der Nikolaus bei seiner Visite. Er selbst habe unlängst für eine Skulptur Modell gestanden, erzählte der heilige Bischof. Zwar weise das Ergebnis "etwas verwaschene Konturen auf", aber wie auch sonst im Leben, komme es auf die "inneren Werte an". Werte, die man sich in diesem besonderen Falle gerne auf der Zunge zergehen ließ.