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Theater und Kino
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Rottenegger Laiendarsteller heuer wieder in Bestform

Freche Dialoge und lustige Szenen / "Falsche Braut" schon restlos ausverkauft

Geisenfelder Zeitung : Ellen Kellerer
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Man weiß, was einen erwartet, und das ist schön. Deshalb haben die Theaterspieler des HSV Rottenegg auch seit Jahren · genauer gesagt schon seit 1977 · ein Stammpublikum, und die Gemeinde der "Fans" der engagierten Laienspieler scheint immer größer zu werden. Jedenfalls müssen alle, die durch den folgenden Bericht neugierig werden, enttäuscht werden: Für den Schwank "Der heilige Korbinian und die falsche Braut", ein Stück von Sonja Beer, gibt es für die noch ausstehenden Vorführungen am nächsten Wochenende keine einzige Karte mehr.
Das Rezept der HSV Laiendarsteller hat sich bewährt: Man nehme eine bayerische Komödie, besetze sie treffend (und das können die Regisseurinnen Helene Amler und Rosi Frank bestens) und gebe noch eine gute Portion Spielfreude dazu - der Erfolg ist garantiert. Die Hauptrolle des Stückes spielt diesmal Christian Kürzinger als "Korbe Eckmoser", der bei den Dialogen mit seinen Mitspielern manchmal ein Grinsen nur schwer verbergen konnte. Kein Problem, denn haben erst die Schauspieler ihren Spaß, lässt dieser beim Publikum nicht auf sich warten. Jener "Korbe" kommt also, weil er bei der Feuerwehrversammlung zu tief ins Glas geschaut hat, zusammen mit seinem Freund "Schorsch" (strohtrocken und urkomisch wie immer: Anton Weiher), in die Bredouille. Wollen sie doch für wohltätige Zwecke einen Ball organisieren und dabei selbst tanzenderweise die Hauptrolle übernehmen.
In nüchternem Zustand ist das den zwei Saufkumpanen natürlich "sakrisch z´wider", doch der Pfarrer (Karl Ottowitz in einer Paraderolle, der irgendwie an einen "Peppone" im "Camillogewand" erinnert) drängt auf die Erfüllung des gegebenen Versprechens. Zudem hat der Huber Sepp (als liebestoller Verehrer des vermeintlichen "Rasseweibes" Mathilda alias "Korbe" Spitze: Martin Höckmeier) dem Eckmoser und dem Schorsch 500 Mark versprochen, wenn sie auf dem Ball eine Tangoeinlage geben. Widerwillig und urkomisch ungeschickt gehen sie das Projekt an, immer wieder gestört durch die Familienmitglieder: Da ist Korbes Frau Nanne alias Helga Rupprecht, die um die geschlechtliche Orientierung ihres Gatten fürchtet · sperrt er sich doch mit dem Schorsch (zum Tanzenüben, was sie aber nicht weiß) ins Eheschlafzimmer ein.
Eckmoser-Tochter Lene (Andrea Betzenbichler) flirtet derweil mit Loisl (Alois Heidersberger), dem Sohn Schorschs, und mit Charme und Witz schaffen es die "Jungen", den "Alten" schließlich aus der Misere zu helfen. Lustige Nebenrollen besetzen Eva Helten als Dorfratschen und Pfarrhaushälterin Theres, die ein Geheimnis mit Rosl (Tanja Amler), der Pflegetochter der Eckmosers, verbindet. Wie von den Rotteneggern gewohnt, geht es auch in diesem Stück nicht ohne Turbulenzen, lustigen Verwechslungen und freche Sprüchen ab, die oft so natürlich kommen, dass man wirklich nicht weiß, ob jetzt improvisiert wird, oder ob es der gelernte Text ist. Und genauso soll ja gutes Laientheater sein: Eine Gaudi für Spieler und Zuschauer gleichermaßen.

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