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"Star(kbier)gate" kein ko(s)misches Vergnügen

Dank "Maximator" war der Abend aber zumindest für die Wirte ein Erfolg

Geisenfelder Zeitung, Ellen Kellerer
Fotos : Arnold Mühlbacher


Wenn dem Eberle zu wohl wird, dann geht er auf die Bühne · und der Bretz macht auch noch mit. Die Besucherzahl von knapp 600 Leuten beim "Star(kbier)gate" in der weißblau dekorierten Wineberger-KFZ-Halle in allen Ehren · ob auch jeder davon wegen der "kabarettistischen" Einlagen gekommen war, sei dahingestellt. Das selbsternannte Derblecker-Duo jedenfalls hatte mit der Präsentation seiner teils unter der Gürtellinie angesiedelten (verbalen!) Ergüsse schon wegen der Lautstärke in der Halle Schwierigkeiten. Es ist einfach peinlich, wenn die Mikros im ersten Viertel des Programms streiken und die Nummern immer wieder mit einem "jetzt seits hoit amoi leise" unterbrochen werden müssen.

Da ging die "Gratulationsnummer" von Lorenz Eberle völlig unter · was vielleicht auch gar nicht so schlecht war: Hielt sich Eberle doch mit Allgemeinplätzen über die Roten und die Schwarzen auf und überzog die "Gratulationswut" der Politiker ins Maßlose mit dem "ironischen Vorschlag", doch schon den Babys mit dazugehörigem Foto in der Zeitung zu gratulieren · "aber da hams Angst, sich die Finger an den verschissenen Windeln dreckig zu machen".
Zudem machte Eberle schlichtweg auch noch Fehler: Hier wurden die von Alois Heidersberger jüngst in der Presse kritisierten Spenden des Helmut Königer an die Feuerwehr einfach Karl Steinberger, der auch noch im Publikum saß, in die Schuhe, respektive "Spendierhosen" geschoben. Wer sich über andere lustig macht, sollte die Fakten besser kennen.

Bescheid gewusst über die Pläne eines "Rathauscafé" haben Eberle/Bretz zumindest. Ebenso, dass es beim "Nepomuk" an der neuen Brücke noch um die Materialwahl zwischen Bronze und Marmor geht. Und weil sie`s so gut wussten, kams gleich in drei verschiedenen Nummern als "Gag".
Trotzdem gab`s auch kleine Lichtblicke: Nett war die Idee einer Persiflage des Auftritts der Tölzer Knaben anlässlich des 50-jährigen Stadtjubiläums mit der bemalten Sperrholzwand und Michael Bretz als Dirigent. Und ein Knaller · zumindest für das dank Starkbier bereits gelockerte Publikum · war die "Stripnummer" der selbsternannten "Chippendales" in Uniform. Da hätte es die nachgeschobenen Zoten in Richtung echte Polizeibeamte wirklich nicht gebraucht. Weil die Veranstalter merkten, dass wenigstens der Strip zog, mussten sich im zweiten Teil nochmal zwei Herren ausziehen.

Die Titelnummer "Star(k)gate" war zwar von den Figuren her originell, aber teilweise einfach nur abgekupfert: Auf die schwule Spocky-Nummer hat nun mal Bully Herbig das Copyright. Zufrieden mit dem Starkbierabend dürften wenigstens die Wirte gewesen sein, denn der Maximator floss in Strömen. Und für die Bierhallenatmosphäre hätte die Band "Bayern Top" genügt, die mit "Rucki Zucki" mehr Aufmerksamkeit auf sich zog als die "Kabarettisten" mit ihren Bemühungen um einen standesgemäßen Geisenfelder Nockherberg.

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