Deutschland
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Postleitzahl: 85 290
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Vorwahl: 0 84 52
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Künstler
zur Ausstellung :
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Ulrich Holzner :Bronzeskulpturen und Masken |
- Über meine künstlerische Tätigkeit - Geprägt sind meine Graphiken und Plastiken vom Tänzerischen. Sie bearbeiten oft das gleiche Thema. Der Tanz ist ein zentrales Thema in meinen Arbeiten. Im Entwurfstadium beginne ich oft mit spontanen
Skizzen, die während einer Tanzveranstaltung entstehen. Mit Pastell
und Tusche wird das Thema nachgearbeitet. Ich arbeite dann weiterführend
mit Holzdrucken und entwickle hieraus die dreidimensionale Plastik.
Nach diesem Prinzip habe ich auch die großen Tanzfiguren entstehen
lassen: Ich habe Skizzen von Tanzveranstaltungen (Ballett) nachgearbeitet
und konnte dann die großen Plastiken schaffen. |
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Der Weg , den ich mit den vier großen Themen "Tanz" , "Masken" , "Urnen" und "Auseinandersetzung" eingeschlagen habe , bildet letztendlich ein heterogenes Ganzes. Die Themen greifen ineinander über , sie lassen sich nicht scharf voneinander trennen und inspirieren sich gegenseitig. Ich nehme in meinen neuesten Plastiken, den "Großen Tanzenden" (inspiriert durch den Hexentanz von Mary Wigman) wahr, dass sich das "tänzerische Thema" mit dem Thema "Masken" in spannender Weise miteinander verbindet. Kontakt : Ulrich Holzner |
Jetzt zu den Skulpturen im Zusammenhang mit "Entstehen" und "Vergehen": 1. Zu den Urnenfrauen : Entstanden sind diese Motive in einer Zeit, in der ich Sorge, Kummer und Angst um ein Krankes Kind hatte. Und aber auch gleichzeitig die Sehnsucht nach der Frau sehr stark in mir war. Zwei unterschiedliche Empfindungen, die sich hier aber irgendwie unbewusst berührten: Aus dem Druck der Sorge um ein krankes Kind fand ich zu klaren reduzierten grafischen Formen. Die Weiblichkeit mit den völlig überhöhten Hüften hat etwas Pflanzenhaftes bekommen: Wie Blätter laden die Hüften aus. In der Angst um ein Kind kam in den entstandenen Graphiken auch der Schoß der Frau hier in abstrakter Form fast Ornamenthaft heraus: Wie ein Schutz, in dem man sich verbergen, und Sicherheit suchen kann: So enstanden die Graphiken, die dann die Grundlage für diese beiden "Urnenfrauen" als Bronzeplastik waren. Die Urnenfrauen sind für mich Verarbeitung von Sehnsucht und Angst in Einem. |
2. Zu der Knieenden und dem Schreienden :
Entstanden im Gefühl der Angst um Vereinsamung schuf ich die Tusche-Graphik
einer tief trauernden knieenden Frau : Hieraus schuf ich die Bronzeplastik
der "Knieenden". Sie entstand zusammen mit einer männlichen
Skulptur, dem "Schreienden". Beide Skulpturen sind von Angst
und Verzweiflung, zur gleichen Zeit aber auch von großer Stärke
geprägt. 2.1. Der Schreiende bäumt sich in Verzweiflung nach hinten. Fast wie ein berühmtes Poster von einem gerade von hinten mit der Kugel getroffenen Soldaten aus dem Vietnamkrieg. Zum anderen strahlt auch diese Skulptur eine unglaubliche männliche Kraft aus. Auch hier machen die beiden ambivalenten Wahrnehmung "Kraft" und "Vergehen" die Spannung dieser Skulptur aus. |
2.2. Die Knieende , die in sich gekehrt ist,
kniet gar nicht richtig: Sie richet sich gerade erst auf oder setzt sich
erst nieder. Dies bleibt offen. Das besonders phaszinierende an dieser
Frauenskulptur ist, dass wenn man sie kopfüber herumdreht, sie eindeutig
die Haltung einer Gebärenden einnimmt. Es steckt also tatsächlich
sowohl Trauer um etwas Verlorenes und gleichzeitig die Kraft des Gebährens in dieser Haltung. Dieses Ambivalente macht die besondere Spannung dieser Skulptur aus. |