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Ausstellungen
Geisenfeld-Online


Künstlerisch oft "in einer höheren Liga"

ab 9. Oktober.2009

Drei Künstler aus dem Heim "Regenbogen" für psychisch kranke Menschen ins Ernsgaden zeigen jetzt nicht zum ersten Mal ihre Arbeiten in der Öffentlichkeit. Stefan Wolff zum Beispiel beteiligte sich bereits im Juli an der Ausstellung in Ainau, wo er sich auch täglich einem begeisterten Publikum stellte.
Die Bilder sind bis zum 10. November in der allgemeinmedizinischen Praxis des betreuenden Heimarztes Dr. Lorenz Eberle in Geisenfeld ausgestellt.

Dass psychiatrische Patienten als Künstler oft "in einer höheren Liga spielen", sei seit über hundert Jahren bekannt und in der Forschung belegt, erläuterte Dr. Eberle bei der Ausstellungseröffnung und er nannte Erklärungen, warum die gezeigten Werke der drei Heimbewohner so ausdrucksstark sind : Da sei einerseits die sehr viel bedrängtere Lebensperspektive und die eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeit im Alltag, die eine Konzentration auf den künstlerischen Ausdruck bewirke. Andererseits zeige sich eine oft ganz andere originelle Sichtweise der Welt. Sicher soll man auch nicht vergessen, dass gerade in der Malerei ein Ventil gefunden wird, wofür der Künstler allgemein keine Worte findet. Man malt was in einem ist und wundert sich oft im nachhinein über das was man dort in den Bildern lesen kann. Gerade Melanie Stark sagt selbst von einigen ihren Bildern dass diese so viel von ihr gefordert haben, dass sie oftmals nachher längere Zeit nichts malen konnte.
Zwei der drei ausstellenden Künstler waren bei der Eröffnung anwesend und genossen die gebührende Aufmerksamkeit für ihre hochklassigen Werke, die auch erworben werden können.

Neben zahlreichen Gästen konnte Dr. Eberle zur Vernissage auch Geisenfelds zweite Bürgermeisterin Gabi Bachhuber, Heimleiterin Ulrike Suffel-Rinkel und Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber begrüßen.

Das Regenbogenheim (Infos unter www.regenbogenverein.de), eine Miniatureinrichtung der psychiatrischen Versorgung mit fünfzehn Bewohnern, ist in den vergangenen fünfzehn Jahren eine bewährte und allgemein anerkannte Einrichtung in Ernsgaden geworden, betonte Bürgermeister Karl Huber.

Die im Heim betreuten Menschen seien integriert und nehmen – soweit sie es möchten – auch am öffentlichen Leben teil. Dazu gehören etwa Einkäufe in den örtlichen Geschäften ebenso wie die Wahrnehmung von behördlichen Terminen oder auch der sonntägliche Kirchgang.

Kunst vom Regenbogen

Start des Ausstellungsreigens in der Praxis Dr. Eberle

ab 9. Oktober.2009

Die Bewohner des Kleinstheimes für psychisch kranke Menschen „Regenbogen“ in Ernsgaden, Melanie Stark, Stefan Wolff und Franz Pabst stellen demnächst ihre Werke in den Praxisräumen von Dr. Lorenz Eberle in der Rosenstraße 1 aus. Nach der Vernissage am 9. Oktober werden die farbprächtigen Exponate vier Wochen lang zu besichtigen sein.

Melanie Stark zeigt dabei ihre künstlerische Entwicklung aus den Anfängen der Therapie hinaus die noch stark von bekannten Malern und realistischen Bildern geprägt war bis hin zu den Bildern die ihre Gefühlsexplosionen zeigen und die auch oft das letzte aus ihr fordern. Nach dem hier links im Foto gezeigten Bild konnte sie längere Zeit nicht malen weil es so viel ihrer Kraft gefordert hatte.
Stefan Wolff hingegen ist den Geisenfeldern nicht ganz unbekannt. Bei den Kunsttagen in Ainau war er mit von der Partie und dementsprechend auch oft draußen in Ainau. Seine Bilder strotzen vor Farbe und Mut - passen hervorragend zum Hausnamen "Regenbogen"
aber sind auch ansonsten ein Zeichen dass in dem - ansonsten auch musikalisch interessierten und begabten Künstler - sehr viel positves seinen Weg nach außen sucht und in den Bildern sehr schwungvoll festgehalten wird.

Die Bilder von Franz Pabst scheinen auf den ersten Blick einfach in Technik und Aufbau. Macht man sich jedoch die Mühe Details seiner Werke genauer unter die Lupe zu nehmen stoßt man recht schnell auf witzige Details und Gedankengänge die er sehr heiter in seinen Bildern festhält. Die Möglichkeit eines Umzugs - wie er ihn zeigt - würde ich jedenfalls sehr begrüßen. So könnte ich ohne weiteres in meinem Haus - an dem ich mich gewohnt habe - weiter leben und trotzdem wieder in meiner Heimat umziehen.

Wir wünschen den 3 Künstlern sehr viel Erfolg


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