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Führungen
Geisenfeld-Online

Staunen über Vielzahl historischer Schätze

Historische Führung durch Geisenfeld

GZ vom 3. Oktober 2006, Gerhard Kohlhuber
Bilder : Franz Hollweck (1 - 3) und Miek Michielsen (4 - 6)


Sehr erstaunt, welche historischen Schätze ein so überschaubarer Ort zu bieten hat, zeigten sich die Teilnehmer der heimatkundliche Fahrt, als deren Ziel die VHS in diesem Semester Geisenfeld auserkoren hatte.
32 heimatgeschichtlich interessierte Bürger aus dem gesamten Landkreis waren es, die Gästeführerin Hannelore Major in Pfaffenhofen zur mittlerweile dritten heimatkundlichen Fahrt begrüßen konnte. Der Bus der Volkshochschule fuhr dabei die landschaftlich reizvollere Strecke über Fahlenbach und Parleiten, wobei Hannelore Major schon hier einige historische Erläuterungen gab. Kaum einer hätte etwa gewusst, dass der kleine Ort Buchersried früher einmal ein Schloss beherbergte .

In Geisenfeld angekommen war das Heimatmuseum im alte Rathaus erste Station, wobei sich hier auch noch eine kleine Gruppe von Geisenfeldern der Führung anschloss. Die Besuchergruppe zeigte sich von der Vielzahl der liebevoll präsentierten Exponate sehr beeindruckt, wobei Hannelore Major auf die vielen ehrenamtlichen Stunden verwies, die die Mitglieder des Museumsvereins hier leisten.

Schwerpunkt des Besuches im Museum war eine kurzweilige Präsentation der Holledauer Tracht durch Trachtenschneiderin Josefine Raith. Sie zeigte und erläuterte den Gästen nicht nur die unterschiedlichsten Kopfbedeckungen – wie etwa eine sehr gut erhaltene, wertvolle Biberfellhaube – sondern auch, was die Bauersfrau unter der Tracht trug. Mit Heiterkeit nahmen die Besucher dabei zur Kenntnis, dass die Unterhose aus zwei oben geschnürten Beinlingen bestand, die ansonsten offen war, um den "verschiedensten Geschäften" auf dem Feld schnell nachgehen zu können.

Im Sitzungssaal ging Hannelore Major kurz auf die Geschichte des historisch bedeutendsten, profanen Gebäudes in Geisenfeld ein. Erst wenige Jahre vorher fertig gestellt , sei es ein großes Glück gewesen, dass das Rathaus unversehrt geblieben sei, als 1632 die Schweden Geisenfeld stürmten, plünderten und brandschatzten.

Dann ging es weiter zur Stadtpfarrkirche, wo die Gästeführerin die wechselvolle Klostergeschichte erläuterte und die kunsthistorischen Schätze des Gotteshauses wie das wertvolle Altarbild, die Fresken in der Kirchendecke oder die Stuckdecke in der Sakristei vorstellte.

Etwas mehr erwartet hätten sich manche Besucher vom Sinnesgarten: Ein "bisschen kahl" sei dieser, hieß es, und dass ihm ein paar höhere Bäume ganz gut täten.

Mit dem Bus ging die Fahrt anschließend nach Ainau, wo das romanische Kirchlein St. Ulrich besichtigt wurde. Ein Abstecher in den Forst führte zum Hügelgräberfeld aus der mittleren Bronzezeit (etwa 1500 vor Christus). Anhand von Bildern erläuterte die Gästeführerin die damaligen Bekleidungsgewohnheiten und hob hervor, dass es sich damals bereits um eine technisch recht weit entwickelte Kultur gehandelt habe.

Letzte Besichtigungsstation war schließlich bei Bilderbuchwetter der Rottenegger Burgberg, wo die Gäste von Mitgliedern der Geisenfelder Stadtkapelle mit Musik aus der Barockzeit begrüßt wurden – passend zur Bauzeit des Kirchleins, dessen Ausstattung Pfarrer Georg Fischer kurz erläuterte.

Bei der abschließenden Einkehr in Unterpindhart waren sich die Besucher dann einig: Auch unter heimatkundlichen Gesichtspunkten ist Geisenfeld mit seiner reichen Geschichte immer einen Besuch wert.




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