Deutschland
Postleitzahl: 85 290
Vorwahl: 0 84 52

Künstler
Geisenfeld-Online

Nelly Weissenberger

Aus ihrem Katalog von Christel Buscher

Nelly Weissenberger
Klopstockstraße 8
80804 München
Tel 089/366644
art@nellyweissenberger.de

 

Sie hat gelernt mit der Polarität der Dinge, des Sehens, der kulturellen Verschiedenheiten, der oft schockierend anderen Impressionen, des Erbes und des Aufwachens zu leben - und das alles umzusetzen in ihre eigenen künstlerischen Versuche und Wege.

Nelly Weissenberger ist 1944 in Paris geboren und in Ulm und München erwachsen geworden. Der Vater Deutscher, die Mutter Französin. Kein Konflikt, eine Symbiose. Erinnerungen, die sich in ihren Bildern zeigen - da die herbschöne Bretagne der Großmutter, dort Betonstädte, grau aber nie hoffnungslos. Immer zeigt sich Licht, immer eine Blüte, immer Stufen, die nach oben streben. Und dazwischen immer wieder : oberbayerische Hopfenfelder, die in ihrem lebensfrohen Grün auch für französische Weingärten stehen. Weiheridyllen, wie sie hüben und drüben geträumt werden.

Erst viele Jahre später, nach vielen künstlerischen Versuchen, lernt Nelly Weissenberger buchstäblich eine dritte Welt kennen. "Die" dritte Welt : Haiti, eines der ärmsten Länder der Erde.
Sie fühlt sich gefangen, befangen, eingenommen von dieser ganz anderen Art zu leben, von überwältigenden Farben, von schönen und zugleich extrem fremden , doch zärtlich lebensfrohen und überschäumend liebevollen Menschen. Von ihrer erschreckenden Armut und dem Reichtum ihrer Gefühle.
In zahlreichen Portraits hat sie diesen Freunden, mit denen sie auch lange Zeit gearbeitet hat, um deren Lebensbedingungen zu verbessern, ein Denkmal gesetzt - das heißt, Freunde zu uns nach Hause gebracht.

Noch eine Konjunktion : die Verbindung von künstlerischem Handwerk und freiem künstlerischem Schaffen.
Nelly Weissenberger hat ihr Handwerk gelernt. Ihr Lehrberuf war Majolika-Malerin. Jahrelang arbeitete sie pretentiös als Porzellan-Malerin in den weltberühmten Manufakturen Nymphenburg und Rosenthal. Später investierte sie ihr künstlerisches Können als Modedesignerin in Stoffentwürfe für internationale Firmen.
Schließlich fand sie wieder zurück zur Malerei - zu dem was sie nie aufgegeben hat, geschweige denn verloren hatte.

Ihr künstlerischer Weg heute? Sie hat sich befreit vom Gefangensein in der präzisen Malerei auf Porzelllan - ohne auf das Können zu verzichten, Miniaturen in generöse, farbquellende Flächen zu pflanzen.
Träume und Wirklichkeit, eine Blüte, so wie wir sie sehen, ein Blau, ein Rot, so wie wir es vielleicht ersehnen, all das ist machbar und sichtbar in diesen Visionen auf Leinwand.

Zurück
Homepage