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        Deutschland  
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      Gastaussteller
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      Rita Möderle"Malerei ist meine Kraftquelle"Laudatio von Hellmuth Inderwies bei der Vernissage im StockersFotos : Miek Michielsen 
          (1-6) und Maggie Zurek (7) 
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         Rita Möderle Kunst braucht nicht nur den Bewunderer, 
          sie braucht auch den Mäzen. In Zeiten, in denen öffentliche 
          Haushalte in Bedrängnis geraten, ist es stets zu aller erst der 
          Kunst- und Kulturbereich, der dies empfindlich und über Gebühr 
          zu spüren bekommt, weil ihm in unserer in der Mehrheit materialistisch 
          ausgerichteten Gesellschaft die große Lobby zumeist fehlt.   | 
    
|  Freilich gilt dies nicht nur 
        für Pfaffenhofen, sondern es bestimmt das Bild unserer Gesellschaft 
        schlechtin, wohl auch das Gesicht eines Europa, das zusammenwachsen will 
        und dabei mehr und mehr seine kulturgeschichtlichen Werte verdrängt, 
        deren Voraussetzung eine stets geistige Erneuerung gewesen ist, und das 
        zudem vergessen hat, dass diese in der Vergangenheit auch die Grundlage 
        des wirtschaftlichen Wohlergehens bildete. Evolution und Fortschritt und Qualität unseres Lebens beruhen nicht auf berechenbare Reglementierung, nicht auf materialistischem Nützlichkeitdenken, sondern auf visionäre Kreativität, die nicht berechenbar ist und deshalb auch nicht für jedermann durchschaubar und nicht für jedermann annehmbar. Gerade aus diesem Grund spielen Kunst und das kulturelle Experiment für unsere Zukunft eine ganz entscheidende Rolle.  | 
       
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    Umsomehr freue ich mich, dass vor 
      allem Privatinitiative in unserer Stadt dazu beiträgt, eine gänzliche 
      Stagnation des Kreativen zu verhindern.  
       Und nun begrüße ich in unserer 
        Mitte Rita Möderle!  | 
  
| Das künstlerische Tätigkeit 
      für sie freilich mehr ist als Hobby, beweisen allein die zahlreichen 
      Ausstellungen der letzten 5 Jahre, seit sie ihrem Wohnsitz von München 
      nach Hettenshausen verlegt hat: U.a. Ausstellungen in der Ilmtalklinik, 
      bei der 1200 Jahrfeier in Hettenshausen, im Einrichtungshaus Kramer in der 
      Arztpraxis Brusdeilins-Braun, zuletzt bei uns in der Rathaus-Galerie, zuvor 
      beim Kunstkreis Freising, dazu bei einer Vielzahl von Sammelausstellungen, 
      wie zur Zeit auch in Scheyern. "Malerei ist meine Kraftquelle" so sagt sie. Und das heißt wohl nichts anderes, als dass eben diese Art künstlerischen Gestaltens für sie zum Motor der Selbstverwirklichung und damit zum zentralen Lebensinhalt und Lebensziel geworden ist. sie meint, dass Malen für sie ausschließlich ein inneres Bedürfnis sei, ein innerer Zwang, gewissermaßen ein innerer Dämon wie es Platon ausdrücken würde, zumal sie sich in der glücklichen Lage befinde, keines ihrer Werke aus wirtschaftlichen Gründen schaffen zu müssen.  | 
     
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    "Ich weiß von jedem 
      Bild, das ich verkauft habe, wo es hängt!" Ein solches Wort lässt 
      die intensive geistige und seelische Beziehung der Künstlerin zu dem 
      von ihr erschaffenen Werken deutlich werden, macht die Liebe spürbar, 
      die ihrer Arbeit innewohnt. Kann, meine Damen und Herren, solche künstlerische Impetus nicht beispielgebend sein für unser berufliches Tun im Allgemeinen, das die meisten aus Neigung gewählt haben und hernach mit dem abgeklopften Begriff "Stress" abwerten? Ich stelle hier nur die Frage.  | 
  
| Rita Möderle malt vorwiegend 
      in Acryl und Aquarell. Auch wenn ihre Ausstellungen selten einer Gesamtthematik 
      unterworfen werden, bleiben dem aufmerksamen Betrachter thematische Ausrichtungen 
      nicht verborgen : Aktdarstellungen - Blumen - südliche, toskanische 
      Impressionen als Ausschnitte und Splitter einer Jahrhunderte lang währende 
      Kulturlandschaft. Doch Themen führen nicht zu einer Ganzheitlichkeit, auch nicht die Titel der Bilder. Es sind vielmehr die Farben und Linienführung als Grundcharakter und die impulsvermittelnden Details dieser Malerei, die diese bewirken : der einheitliche persönliche Stil. Er wird bestimmt von der Erinnerung an das, was die Künstlerin beim ersten Eindruck bewegte und nicht mehr losließ : Erinnerung, erlebt als jene "Mangelerfahrung", die sie nach der ersten Begegnung empfand und die sie ständig verfolgte und sie nicht ruhen ließ, bis jene Impression ins Bild umgesetzt wurde, ähnlich wie bei Martin Walser, der solche Erfahrung als Literat "wortfest" machen muss, wie er sagt.  | 
     
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    Es sind Splitter einer Welt und 
      doch eine ganze Welt : Portale, Krüge, Treppen, Arkade, Blumen ... 
      Und deshalb eine ganze Welt weil ein aufgeschlossener Betrachter bei den 
      Einzelheiten nicht stehen bleibt, weil bei ihm Aktdarstellungen, Portale, 
      Krüge, Treppen und Arkaden in seiner Assoziation Symbolkraft gewinnen 
      und ihn eine ganze Eigen und eine ganze Natur- und eine ganze Kulturwelt 
      erfahren lassen. Rita Möderle malt, so schient es und, über den 
      Rand, über den Rahmen hinaus. Wir mögen uns fragen, woher diese Wirkung rührt : Ich glaube dass es die Harmonie der froh leuchtenden Farben und die ausgewogenen, unaufdringliche Komposition der Linienführung ist. Links : Die Künstlerin im Gespräch mit jungen Künstlern der Hauptschule, die gerade im Rathaus ausstellen  |