Deutschland
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Kabarett
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Akute AnsteckungsgefahrGeisenfelder Zeitung, Maggie
Zurek, Montag, 28.02.05 |
Bei seinem "Groove" besteht
akute Ansteckungsgefahr · ganz gleich ob Edwin Kimmler Gitarre, Mundharmonika
oder Keyboard zur Hand nimmt. Rasch wurden auch die Gäste der Pindharter
Zechstube, deren geschätztes Alter von zwölf bis siebzig reichte,
vom Boogie-Virus des quirligen Unikums infiziert. Einziger Folgeschaden:
ein Muskelkater vom vielen Klatschen. Klein und unscheinbar betrat Kimmler den Raum, um sich in Sekundenschnelle in ein energiestrotzendes Rumpelstilzchen zu verwandeln, das stampfend den Boden traktierte. |
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Mit einem Hauch von Selbstverliebtheit inszenierte
er sich und seine Songs, verschmitzt und humorvoll knüpfte er den
Kontakt zum Publikum · mit Erfolg: Vereinzelte "Mitklatscher"
wagten sich bereits beim ersten Song ans Licht, beim dritten wurden Bravo-Rufe
laut und wenige Riffs später gab´s gepfiffene Begeisterung.
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Zur persönlichen Höchstform schwang sich Kimmler am Keyboard auf, wobei die Rechte sich rasant und revolutionär über Oktaven hinweg setzte, während die Linke konservative Kontinuität beisteuerte. Rollende Bässe und offbeat punktierte Achtel wurden ebenso kombiniert, wie bekannte Versatzstücke und Improvisationen. Selbst das Wagnis Tango und Swing rhythmisch zu verschmelzen gelang. Aus dem Piano erklang mal ein blecherner Calypso à la Harry Belafonte, mal ein zum Boogie beschleunigter St. Louis Blues. |
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Körperlich spürbar wurden die "Schmetterlinge im Bauch" bei "Ungewissheit" · einem Ausflug des Künstlers ins eher klassische Genre. Nach einem a-capella Auftritt als singender Prediger des Johannes-Evangeliums, Abstechern zu den Wurzeln der "Blues Harp" und drei rockigen Zugaben verabschiedete sich Kimmler. Offenbar geht auch einem Rumpelstilzchen irgendwann die Energie aus. |