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Kabarett
Geisenfeld-Online


Viel mehr als karikierende Parodie

GZ 22.03.06 :Magdalena Zurek
Fotos : Magdalena Zurek


Stoiber, Jauch, Grönemeyer – so viel Prominenz hatte sich in Unterpindhart noch nie versammelt, und selten zeigten Politiker, Stars und solche, die es gerne wären so deutlich ihr wahres Gesicht. Gekommen waren sie alle als alter Ego des jungen Kabarettisten Florian Schroeder, der mit seiner "Ochsentour" auf Erfolgskurs steuert. Unlängst wurde dem Gewinner des Hallertauer Kleinkunstpreises 2005 auf Grund hervorragender Leistungen der Kleinkunstpreis des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Dumpfe Blödelei und seichte Comedy, wie sie oft von Kollegen (leider erfolgreich) vermarktet werden, sind diesem 24-jährigen Nachwuchstalent fremd. Schroeder bleibt nicht bei der karikierenden Parodie stehen, die schlicht nachäfft. Er überzeichnet treffsicher das, was in Mimik, Gestik und Tonfall sein Opfer ausmacht, arbeitet dessen Schwächen unmissverständlich heraus – auch dann, wenn mehrere Kontrahenten im atemberaubenden Tempo disputieren.

Das alleine zeichnet ihn als hervorragenden Beobachter und Schauspieler aus. Was ihn jedoch in der Welt des politischen Kabaretts – dessen echte Vertreter immer seltener in der deutschen Medienlandschaft werden – als Hoffnungsträger ausweist, sind die Worte, die er Merkel und Konsorten in den Mund legt.
Hintersinnig und gesellschaftskritisch auch seine Kommentare, die bei genauer Betrachtung von einer Nachdenklichkeit zeugen, die für die Generation Schroeders nicht eben typisch ist.

Seine Themen sind breit gestreut – von frageresistenten Politikern (Joschka Fischer bei Jauch), salbadernden Bundespräsidenten (Köhler im Interview) über den lockeren Umgang unserer europäischen Nachbarn mit Nazideutschland (die verkaufen schon T-Shirts mit dem Slogan "39-45: Hitler’s European Tour") bis hin zu den pazifistischen Machenschaften seines Namensvetters (bei dem der Begriff "Friedenspfeife" eine ganz eigene Bedeutung erlangt).
Kopflastig ist der Abend jedoch nie – Stippvisiten von Grönemeyer und Xavier Naidoo ("Wachturm auf CD") sowie geschickte Dialoge mit dem Publikum (man amüsiert sich ja über nichts lieber als über andere) sorgen für die harmlosen Lacher, ebenso wie die Charakterisierung deutscher Städte mittels ihrer Bahnhofsdurchsagen.
Absolut "top" ist Schröder, wenn er das Mikrofon in die Hand nimmt und seine "multipersonellen Songs" anstimmt. Zwerchfellerschütternder ist da nur noch eines: Stoiber im Originalton (was mittels einer Bandeinspielung zu beweisen war).


Ob Stoiber, Becker oder "Klinsi": Florian Schroeder kann sie alle

GZ 11.03.06 : Gerhard Kohlhuber
Fotos von der Homepage


Als "zündende Mischung aus Prominenten-Persiflage, Blödelei mit dem Publikum und scharfem politischen Kabarett" lobt der Kritiker der Mainzer Rhein Zeitung sein Programm, und mit einem 20-minütigen Ausschnitt daraus überzeugte er auch Publikum und Jury beim Hallertauer Kleinkunspreis 2005, bei dem er den Sieg davontrug. Die Rede ist von Florian Schroeder, der nun am kommenden Samstag, 18. März, dem Pindharter Publikum sein gesamtes Programm "Auf Ochsentour" vorstellen kann.
Parodie, das ist Florian Schroeders Metier. Da kennt er sich aus, da kann ihm keiner etwas vormachen.
Ulla Schmidts Näseln mit Taschentuch und einem Rheinländischen Touch, Schröder, Biolek, Klinsmann und Jauch, Fischer, Becker, Grönemeyer, Stoiber oder Lafontaine - alle zaubert der 27-Jährige aus dem Hut.

Schon mit 14 war das Nachwuchstalent zum ersten Mal im Fernsehen. Harald Schmidt entdeckte damals sein Talent und lud ihn zu der Show "Schmidteinander" ein. Heute ist Schroeder Teil des erfolgreichen Kabarett-Ensembles "Heinz!" Außerdem arbeitet er als Radiomoderator beim SWR 3 – wenn er nicht gerade an der Universität Freiburg brav Germanistik und Philosophie studiert.


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