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Kabarett
Geisenfeld-Online


Nichts Menschliches ist ihm fremd

GZ,Maggie Zurek, Samstag, 29. September 2007
Bilder : Archiv Kunstforum


"Menschen san überall gleich" – diese Erkenntnis führt Andreas Giebel, der bis zur körperlichen Erschöpfung in ein mimisches Feuerwerk unterschiedlicher Gestalten schlüpft, scheinbar ad absurdum. Doch in Unterpindhart wie anderswo keimt bald die Erkenntnis: Wir lachen, weil wir alle diese Typen nur zu gut kennen und weil sie irgendwie ein bisschen in uns allen stecken. Womit die Ursprungsaussage dann doch wieder stimmt.

Giebels kabarettistische Welt ist nicht das große politische Geschehen, sind nicht die scheinbar wichtigen Entscheidungen. Er wühlt im Mikrokosmos des Alltags, beobachtet die kleinen Dinge und sucht im Dickicht aberwitziger Erfahrungen nach einer "Auszeit". Dass diese ihm in einer hektischen Gesellschaft, die "immer mehr Straßen und immer weniger Ziele" hat, nicht gegönnt ist, versteht sich fast von selbst. Nicht mal das frühe Sterben bietet da wirklich Erlösung, wenn am Ende die Asche des Verstorbenen aus Versehen im Flieger verpufft und nun ewig "interkontinental unterwegs" ist.
Wenn Giebel bei einer Nachbarschaftsgrillparty mal zur Walldorf-Mutter, mal zum Investmentbanker mutiert und herzerfrischend als Herbert umeinander grantelt, dann möchte man sich vor Lachen biegen. Wenn er die Reaktionen der Gäste auf eine vorbeistöckelnde Versuchung in rotem Minirock mimt, ist das Oscar-verdächtig. Sogar die Geräuschkulisse des zischenden Grillguts und das Schnurgeln des Geldeinzugsautomaten, der so gerne Scheine wieder ausspuckt, gelingen ihm originalgetreu.

In diesem humorigen "Sammelbecken der Leidenschaft" brodelt im Bodensatz jedoch eine höllische Lust am Absurden, an der philosophischen Betrachtung, und hin und wieder tauchen beklemmende Visionen an die Oberfläche. Von einem Leben in einer Welt wichtigtuerischer Worthülsen, hinter denen Sprachlosigkeit herrscht. Vom rasanten Wandel, der aus netten Kneipen anonyme DVD-24-h Läden werden lässt. Und am Ende steht die Sehnsucht nach Ruhe im Alltag, nach "erfreulichen Ergebnissen" in der Politik und nach einem Menschen wie dem Sepp, den man nicht verstehen muss, um in aller Freundschaft ein Bier mit ihm zu saufen.

Über dem ewigen menschlichen Kleinkram schwebt das unendliche Firmament und die versöhnliche Erkenntnis "Warum begreifen wollen – manchmal reicht es doch, nur anzuhimmeln".

 

Ovationen an die kleine Wahrheit

www.hallertau.info, Hans Peter Blank, 19. September 2007
Bilder : Hans Peter Blank


Vom Leben erzählte der Kabarettist Andreas Giebel am gestrigen Donnerstag in Unterpindhart. Vom harten, wirklichen Leben. Aber auch vom Auszeit nehmen und davon, dass sich zu Entspannen manchmal schwieriger ist, als man denkt. Das Leben ist ein Sammelbecken der Leidenschaften, in dem sich die verschiedensten Charaktere tummeln: Die Leidenschaft in persona Café-Bedienung Tatjana und Straßengespräch Alexa, ein nuschelnder Seebär, der immer wütende Weinverkäufer oder aber der promovierte Brunnenbauer. Allesamt Gestalten, die im Grunde jedem – trotz der Außergewöhnlichkeit – schon einmal begegnet sind. Andreas Giebel spricht eben vom Leben und von dessen kleiner Wahrheit.

Deshalb war es auch eine sehr familiäre Atmosphäre, die von der Kleinkunstbühne im Gasthof Rockermeier in die Zuschauermenge strömte. Daran war sicher auch die Leichtigkeit des Programms schuld, was aber dem Abend erst den gewissen Reiz gab. Nur hier mal ein kleiner politischer Schubserer, da mal ein derber Witz, aber alles in gekonnt netter Manier.

Es standen nicht die großen Zusammenhänge im Mittelpunkt, sondern Lebenswahrheiten und Anekdoten, so authentisch erzählt, dass man sie beinahe selbst erlebt haben könnte. Und selbst wenn Politik ins Spiel kam, wurde diese immer auf eine kleinbürgerliche Bildebene heruntergebrochen, in der beispielsweise Erwin Huber und Horst Seehofer als Köche dargestellt werden, die dem hungrigen Giebel kein Essen bringen wollen. Der hat die Schnauze voll von politischen Verhandlungen und wenigen Ergebnissen. Er stellt damit die vielen paradoxen Wirren des Lebens bloß und macht sich über diese lustig, ohne sich dabei über die Dinge zu stellen. Stattdessen beschreibt und kritisiert er immer aus dem Blickwinkel eines einfachen Menschen und gerade deshalb mit so durchdringender Wahrheit.

Es war ein schöner Abend, an dem man das eine oder andere Mal über sich selbst schmunzeln musste, denn das Leben betrifft jeden. Und für diese alle berührende Thematik erntete Andreas Giebel zu Recht schallenden Applaus: Ovationen für ein Stück ehrlicher Wahrheit im Sammelbecken des Lebens.  

Gastspiel von Andreas Giebel

GZ,Gerhard Kohlhuber, Donnerstag, 19. September 2007
Bilder : Archiv Kunstforum


Was tun, wenn man schon vor dem Urlaub weiß, dass man nach dem Urlaub so fertig ist, dass man jetzt eigentlich Urlaub bräuchte? Einen Antwort auf diese verzwickte Frage versucht Kabarettist Andreas Giebel zu geben, der am kommenden Donnerstag, 27. September, mit seinem neuen Programm "Im Sammelbecken der Leidenschaft" auf der Kleinkunstbühne Unterpindhart gastiert.

Andreas Giebel, Träger des bayerischen und des deutschen Kabarettpreises und vieler weiterer Auszeichnungen, muss man keinem Kleinkunstfreund mehr vorstellen. Zumal er auch durch seine TV-Rollen als Polizist in der Serie "München 7" und als Mitglied der Reihe "Die Komiker" mittlerweile eine großen Publikum bekannt ist.
Auch in Unterpindhart gehört der 49-jährige Münchner seit Jahren zu den festen Größen. Schon mit seiner älteren Programmen wie "Vom Heben gezeichnet" oder "Der Sonne entgegen" sorgte er hier für Begeisterung. Nun ist Andreas Giebel also mit seinem neuen Programm zu Gast. Hier verstrickt er sich bisweilen heillos in seinem Kampf gegen die Windmühlen des Alltages und reibt sich an den Um- und Missständen des Alltages. Die Besucher können auf ein höchst vergnügliches Panoptikum über den Menschen und über den Sinn und Unsinn des Lebens hoffen.

Karten für das Gastspiel von Andras Giebel gibt es in Geisenfeld noch beim Reisebüro Binkert, Telefon (0 84 52) 80 78, oder beim Veranstalter direkt unter (0 84 52) 80 80.


Andreas Giebel zu Gast
in Unterpindhart

Der Geisenfelder, 19. September 2007
Bilder : Archiv Kunstforum


Was macht man, wenn man verlernt hat, wie Erholen geht? Jeden Tag gibt es neue Dinge, die uns das Leben erleichtern. Unser Rucksack ist überfüllt mit Erleichterungen. Aber die Bedienungsanleitung fürs Leben, die hat uns noch keiner gegeben. Es gibt unzählige, aber welche stimmt? Aber manchmal sagen uns kleine Momente, kurze Augenblicke, die wie Sternschnuppen durch unseren Alltag blitzen: Hoppla! Was mach ich da eigentlich? Mach ich das für mich, für die anderen, oder tu ich nur so? Andreas Giebel macht sich in seinem neuen Programm auf den Weg, dieses Sammelsurium zu entflechten. Immer auf der Suche nach dem Schwert, um den Gordischen Knoten mit einem Hieb aufzulösen, verstrickt er sich bisweilen heillos in seinem Kampf gegen die Windmühlen des Alltags.

Er reibt sich an den Um- und Missständen des Lebens und kämpft mit der Tücke der kleinen Dinge, die einem den ganzen Tag verderben könne.
Auf der Suche nach Freiheit und Abenteuer bereist er mit seinem Freund Herbert die Route 66. Stellvertretend durch die Frühlokale und Stehausschänke Münchens – ein Fiasko. Wie einst Sillenius, der trunkene aber weise Begleiter des Bacchus, begibt sich Andreas Giebel ständig auf die Suche nach Lösungen und verheddert sich dabei immer wieder gnadenlos im Sammelbecken der Leidenschaft. Ein höchst vergnügliches Panoptikum über uns Menschen und den Sinn und Unsinn des Lebens.
Am Donnerstag, 27. September 2007, ist Andreas Giebel mit seinem Programm „Im Sammelbecken der Leidenschaften“ in Unterpindhart beim Rockermeier um 20 Uhr zu sehen. Einlass ab 19 Uhr.


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