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Kabarett
Geisenfeld-Online

Ausgefeilt und witzig arrangierte Stücke

GZ : 15. April, Ellen Kellerer
Bilder : Christian Staudter

 


"Iaz kannt ma an Striptease macha, aber des deaf ma in Geisenfeid ja net · do is scho amoi oana bei da Presse ins Messer g´loffa." · Frotzeleien muss man aushalten können, und es fällt umso leichter, wenn sie von Leuten kommen, die wirkliches Talent für Kabarett und Satire haben: Die "Star Fours" gastierten beim Starkbierfest im Geisenfelder Hof vor rund 100 Leuten mit ihrem Programm "Gaudi Quattro".

Lokales "derbleckt" wurde zwar kaum, dafür gab´s so manche Einblicke in Herkunft (Meggalou) und Familienverhältnisse (Weihnachtsfeiern bei Familie Hofmeir) nebst daraus resultierenden musikalischen Ergüssen.

A propos musikalisch: Hier kann derzeit kaum eine Formation den "Star Fours" das Wasser reichen. Sie sind Meister ihrer Instrumente, seien es nun Tuba und Gitarre oder Skurrilitäten wie Nasenflöte und "Gasmaskophon".


Ausgefeilt und witzig arrangiert sind die Stücke: Einfach köstlich gerät die Parodie auf den Klassik-Pop eines "Rondo-Veneziano", treffend der "Oberkrainer" mit dem Titel "Mir ham ja seiba nix" und der neueste Oktoberfest-Hit der "Star Fours" mit dem Titel "Senf".
Politisch halten sich die vier angenehm zurück, nehmen stattdessen lieber ganz Privates aufs Korn: Aus dem Klassiker "Der Kaffee is fertig" wird ein ebenso zärtlich gehauchtes "Setz di hi beim Bieseln", und sogar die richtige Zubereitung eines Wurstsalates haben die vier gewitzten Nachwuchstalente amüsant vertont.

Mit Andreas Hofmeir als Programmleader hat die Band eine gute Wahl getroffen, wenngleich auch jeder der drei anderen "Sterne" · jeder auf seine Art · komisches Talent besitzt.

Keine Angst hat Hofmeir vor Selbstironie: "Ich bin hetero, und des ist nicht gut" · in Anlehnung an den einzigen Wahlkampfspruch des homosexuellen Berliner Bürgermeisters Wowereit gibt´s auch dazu einen Song der Star Fours. Auf´s Maul gefallen ist "Hofus" auch beim spontanen Dialog mit dem Publikum nicht, und liebend gerne hätten wir noch mehr aus dem "Zyklus der gescheiterten Lieder" gehört. Denn schließlich gibt es nicht viele, die so amüsant sogar zum Thema "String-Tanga" Kabarett machen, ohne diesen auch zeigen zu müssen . . .


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