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"Pelzchenkatastrophe" der Swabedoodas als mitreißendes Lehrstück

Theater "Brot wie Vogel" gibt pädagogisch wertvolles Debüt in Geisenfeld / Exzellente Inszenierung

Geisenfelder Zeitung : Ellen Kellerer


Sie sind knollennasige, kleine, freundliche Wesen, die jedem, dem sie begegnen, ihr Wohlwollen in Form eines Pelzchens entgegenstrecken: Die kleinen Leute aus Swabedoo, die "Swabedoodas", ein glückliches Völkchen, bis ·ja, bis der große grüne Kobold kommt und ihnen ihre Leidenschaft gründlich vermiest:
Nicht mehr dass, sondern wieviele Pelzchen ein jeder hat, wird plötzlich wichtig, und Habgier und Missgunst machen aus den einst so glücklichen "Swabedoodas" eine raffzahnige Gesellschaft. Doch natürlich · und nichts anderes hat die zwei Hände voll junger Zuschauer am Sonntag in der Förderschulturnhalle erwartet · geht das Drama "Die Pelzchenkatastrophe", bei dem auch öfter mal gelacht und geschmunzelt werden konnte, gut aus.

Zum Glück hatte die Theatertruppe "Brot wie Vogel" bestehend aus Ulrike Schneider, Lorenz Seib und Martin Lidl keine weite Anreise · zwei der Künstler wohnen in Untermettenbach. Um so enttäuschender der Umstand, dass nur wenige Kinder und ihre Muttis das exzellent inszenierte Stück verfolgten. Die "Swabedoodas" sind lustige kleine Stabfiguren mit Sockenkörpern. Die Schauspieler verleihen ihnen ihre Stimmen, sind aber meistens zu sehen. Bisweilen vermitteln sie Stimmungen auch pantomimisch · wie etwa die dröge Fließbandarbeit in der Fabrik, in der der grüne Kobold schließlich die Pelzchen in Massenproduktion herstellen lässt.

Das kostet so manchem Swabedooda das Leben, und da kann auch die realsatirische Arztkittelparodie zweier eingespielter Schauspielerkollegen nicht mehr helfen.
Doch alles wird gut, nicht zuletzt durch einen mutigen Musikus, der mit vernünftigen Ansichten und Einsichten den Swabedoodas zeigt, dass es auch ohne Pelzchen geht, und dass es nur wichtig ist, dass man nett zueinander ist · bis der große grüne Kobold buchstäblich zerplatzt.
Viel Musik, perfektes Spiel und tolle Einfälle mit einfachen Mitteln machten den Theaternachmittag mit "Brot wie Vogel" zum echten Erlebnis, das Klein wie Groß begeisterte und faszinierte. Schade nur auch für die Veranstalter vom Kulturkreis der Stadt Geisenfeld, dass dieses hochwertige Kinder- und Jugendtheater nicht mit mehr Aufmerksamkeit honoriert wurde.

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