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Konzerte
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Viel Gespür auch für die leisen TönePK vom 23.11.2004, M.Zurek |
"Heaven is a wonderful place", ein musikalisches Versprechen, dem man geneigt ist, zu glauben · vorausgesetzt, dort oben gibt es gelegentlich auch mal ein swingendes Gotteslob zu hören. Wer ließe sich nicht lieber "die Noten" als die Leviten lesen? Mit "Maggies Moderne" bekamen die etwa 200 Zuhörer in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Sonntag eine gewisse Vorstellung davon, wie kraftvoll eine gesungene frohe Botschaft sein kann. |
In einer Gesellschaft, aus der das Transzendentale zunehmend verschwinde, sei alles zu begrüßen, was das "nicht Zweckhafte aber Sinnvolle", also allem voran das Musische, am Leben erhält, so Stadtpfarrer Thomas Stummer in seiner Begrüßungsrede. Und so genossen die Besucher ein abwechslungsreiches Konzert, das vom "klassischen" Abendlied über Musical-Ausschnitte bis zum jazzigen Gloria ein breites Spektrum internationaler Chorliteratur bot. Besonders bewegend: die Interpretation des Liebesliedes "Can´t help falling in love". Mit rhythmisch ausgefallenen Arrangements, die etwa einem lateinischen Jubilate ganz neuen Schwung verliehen, setzten die Sänger und Sängerinnen unter der Leitung von Margit Mooser originelle Akzente. |
Beeindruckende Solopassagen rundeten das Bild eines Chores ab, der sich vor allem bei der dynamischen Gestaltung von Spirituals in Bestform zeigte · mit Gespür auch für die leisen Töne, bei denen die homogene Färbung der verschiedenen Stimmlagen positiv zum Tragen kam. Dass die Zuhörer am Ende gar mit Füßetrampeln mehrere Zugaben einforderten, lag aber wohl an der ansteckenden Fröhlichkeit der Interpreten. Was bereits den Sklaven Mut machte, hat offenbar auch in der heutigen Zeit nichts von seiner kraftvollen Faszination verloren. "Old time religion" · nicht zweckhaft, aber voller Sinn. |