Deutschland
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Konzerte
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Stadtkapelle zeigt sich in Bestform"Kino hören" als origineller Musikgenuss mit beeindruckend hohem NiveauGZ
Maggie Zurek |
Dass zu Beginn ihres Jahreskonzertes wegen des großen
Andrangs die Stühle ausgingen und zusätzliche "Notbänke"
geholt werden mussten, ist wohl das beste Indiz für die Beliebtheit
der Geisenfelder Stadtkapelle. Dass am Ende eines abwechslungsreichen
Abends die mitgebrachten Zugaben auch nicht ausreichten, beweist zudem,
dass sich die Erwartungen der Zuhörer voll erfüllt haben. Kräftiger
Applaus war der Lohn für die originelle Veranstaltung in der Hauptschulturnhalle,
bei der unter dem Motto "Kino hören" Filmmelodien auf hohem
musikalischem Niveau dargebracht wurden. |
Konzentriert und souverän meisterte auch
der inzwischen bestens integrierte Nachwuchs selbst schwierigste Passagen
- etwa beim "Star Wars Medley" . . |
Gleich im Galopp eröffneten die Musiker mit der Western Kultserie "Bonanza" das Konzert, um nachfolgend mit Ausschnitten aus dem "König der Löwen" zu 'zeigen; dass sie auch alle anderen Gangarten beherrschen. Gefühlvoll verhalten ließen sie die Sonne über der Steppe aufgehen, betrauerten melancholisch den Tod Mufasas. und besangen im ausdrucksvollen Crescendo den "Circle of Life". Mal gaben die Trompeten und Klarinetten das Thema vor, mal triumphierte das tiefe Blech mit der bösen Selbstherrlichkeit Scars. Piccolo und Xylophon haben in der romantischen Frage "Kann es wirklich Liebe sein?" ihre Stunde und in das freudige "Hakuna Matata" stimmten letztlich alle mit ein. Nicht nur die Herzen der älteren Generation ließ sodann die Melodie des "Colonel Bogey" besser bekannt als "River Kwai Marsch" höher schlagen. |
Im Takt dieses Stückes wippten alle Füße mit - entgegen der eigentlich schrecklichen Botschaft von der Sinnlosigkeit des Krieges, die sich stumm auf der Leinwand abspielte. Verhalten swingend ging es mit dem Titelsong zu "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung" weiter, wobei vor dem geschlossenen Auge James Last im weißen Glitzeranzug den Taktstock schwang. Mit ausgefeilter Präzision gingen die Musiker, allen voran Solistin Margot Schinko, in atemberaubendem Tempo den "Typewriter", an, mit dem einst Jerry Lewis brillierte. Glänzen konnten die Interpreten ihrerseits auf der Reise zu fernen Galaxien, die spannungsreich den "Krieg der Sterne" in gespenstische Trommelwirbel, bombastische Percussioneinlagen und diffizile Dialoge zwischen den Bläsern packte - durchwoben vom Leitmotiv der Waldhörner. |
Nach der "Verschnaufpause" ging es zunächst mit "Miss MarpIe" englisch unterkühlt weiter, bevor Tarzan begleitet von wilden Urwaldgeräuschen auftauchte. Dabei erwies sich der kompositorische Dschungel keineswegs als leichter Schwung an der Liane. Doch auch hier behielten die Musiker den Überblick und landeten mit einem kollektiven Wirbel auf sicherem Boden. Regelrecht erholsam dürfte da der fröhliche Dreivierteltakt des legendären "Que sera" gewesen sein, der zu James Bond, überleitete. Atemberaubende Szenen kombiniert mit ebensolchen Klängen, bei denen unter anderem die Solotrompeter ihr Können unter Beweis stellten, brachten ein Wiederhören mit den zu Hits gewordenen Titelmelodien. |
Verschmitzte Piratenstücke und Seemannsromantik fanden im Anschluss ihren Ausdruck in der vorwitzigen Motivik des "Fluchs der Karibik", die mit sanften Pianopassagen wechselte. Auch hier zeigte sich die Kapelle virtuos und mit Freude bei der Sache. Tänzerisch und humorvoll endete der Abend mit "Pretty Woman" und "Allways look on the bright side of life" - denen eine dritte, improvisierte Zugabe folgen musste, bevor man die sichtlich geschafften aber ebenso zufriedenen Musiker von der Bühne gehen ließ. |