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Konzerte
Geisenfeld-Online


Frischzellenkur für die Oide Kath

Geisenfelder Zeitung, Maggie Zurek, 27. November 2006.
Bilder : Miek Michielsen

Frischen Wind in die Segel der Volksmusik bliesen am Wochenende die Musiker der Gruppe "Dellnhau’n" und am Ende einer turbulenten Weltumrundung zeigten sich selbst puristische Traditionalisten begeistert.

Sie verweben Altes mit Neuem und was dabei entsteht ist keineswegs Flickschusterei, sondern ein kunstvolles musikalisches Patchwork. Sozusagen als Futteral dient dabei das einfache Gerüst bayrischer "Klassiker", das sich durch geschickt aufgenähte Materialproben aus aller Welt zum farbenprächtigen Unikat wandelt. Und plötzlich sind sich Zwiefacher und Blues nicht mehr fremd, Jazz und Gsottloch kommen sich näher und sogar der Tango fühlt sich heimisch in der Hallertau.

Das originelle Schnittmuster stammt von Peter Wittrich, dem Musikdozenten am Akkordeon, den ein Hang zum Internationalen auszeichnet. Samt und Seide liefern Kirchenmusiker Max Penger und Stadtkapellenleiter Manfred Leopold mit sanfter Klarinette und groovendem Saxofon . Schillernden Strassbesatz steuern Musikpädagoge Robert Egg und Formationsgründer Michael Eberwein an der Trompete bei und für den griffig strukturierten Cord ist Musiklehrer Thomas Laar am Kontrabass zuständig. Fritz Winter, Soloposaunist mit dem Talent zur ersten Geige (was er mit einer virtuosen Csardas Interpretation beeindruckend beweist), flicht reliefartige Konturen ein.

Dass all dies in sich zusammenhält, das garantiert Stefan Pellmaier. Der Tassilopreisträger an Marimbafon und sonstiger Perkussion verbindet gefühlvoll die einzelnen Elemente mal mit feinen Nähten, mal mit plastischen Stickstichen zu einem ausgefallenen Ganzen.

Herrlich wie da die "Oide Kath" nach einer Frischzellenkur aufblüht, die Kirtanudel plötzlich ungeahnte Geschmacksnuancen zeigt und die Hopfakirm einen modernen Anstrich erhält.

Damit bei so viel "neumodischem Zeigs" auch den militanten Traditionalisten im Saal das Lachen nicht vergeht, tritt Florian Erdle als begnadeter Conférencier an – mal in der Rolle eines aufmüpfigen Vertreters vom "Gebirgstrachtenerhaltungsverein", mal als bissiger Derblecker, der auch vor der Lokalpolitik nicht halt macht. Mit "Dellnhau’n" fanden die Kulturtage der Stadt Geisenfeld eindeutig ihren abschließenden Höhepunkt.

Wie Kulturreferentin Anneliese Lackermair "sehr zufrieden" feststellt, hat sich die Veranstaltungsreihe im Herbst dank des abwechslungsreichen Angebots auf hohem Niveau inzwischen "bestens etabliert".

Gerade auch die vielen auswärtigen Besucher lobten immer wieder Programm und Ambiente. Organisator Hannes Hetzenecker freute sich ebenfalls über die Resonanz von 250 bis über 300 Besucher pro Abend, die bei der Abschlussveranstaltung sogar eine Verlagerung vom Rathaussaal in die größere Schulaula nötig machte. Bewährt habe sich auch der pädagogisch anspruchsvolle Kindernachmittag . Erste Ideen für kommendes Jahr seien schon vorhanden, wobei man etwa über neue Konzepte für einen Heimatabend nachdenke. Bleiben werde die "gesunde Mischung" hochkarätiger Veranstaltungen zu einem unschlagbar niedrigen Eintrittspreis. Hetzenecker dankte in diesem Zusammenhang den Verantwortlichen bei der Stadt für die Unterstützung und allen ehrenamtlichen Helfern "ohne deren Engagement die Kulturtage nicht möglich wären".

„Dellnhaun“ gastieren Morgen Abend

Konzert in der Volksschulaula

Geisenfelder Zeitung, 23. November 2006.
Bilder : Miek Michielsen

Das Gastspiel von „Dellnhaun“, der erweiterten Crew der Dellnhauser Musikanten, bildet am morgigen Freitag den Abschluss der Kulturtage 2007.
„Dellnhaun“ werden bei ihrem Konzert mal jazzige, mal swingende Seiten der alten Zwiefachen, Landler und Polkas zum swingen bringen. Mit ihren Arrangements und witzigen Interpretationen haben die Musiker bereits Schweden, Frankreich, Amerika und Japan erobert, und beim Bayerischen Rundfunk gehört ihre Musik zum festen Bestandteil des Programmes.
Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass das Konzert nicht, wie auf den Plakaten abgedruckt, im Sitzungssaal des Rathauses stattfindet. Wegen der großen Kartennachfrage wurde es in die Aula der Grund- und Hauptschule verlegt (Beginn 20 Uhr). Karten zum Preis von lediglich neun Euro gibt es noch bei Schreibwaren Bauer und Hoppla sowie an der Abendkasse.

Musikalische "Verunstaltung" begeistert

(Auftritt im Gymnasium PAF)
Pfaffenhofener Kurier
, 2. Oktober 2006.
Bilder : Miek Michielsen, Maggie Zurek

Restlos begeistert verließen die Besucher am Freitagabend die Aula des Schyren-Gymnasiums. Vor ausverkauftem Haus hatte ihnen zuvor "Dellnhau’n" eine höchst unterhaltsamen Abend bereitet.
Als den "Ausverkauf unserer Tradition und Verschandelung bayrischen Kulturgutes" tadelte der als Trachtler verkleidete Moderator (Florian Erdle) in gespielter Entrüstung ihre Darbietungen. Dabei war es gerade diese "Verunstaltung" , die den Auftritt der Gruppe "Dellnhau’n" zum musikalischen Erlebnis der Extraklasse werden ließ .
Die moderne Formation der bekannten Dellnhauser Musikanten präsentierte niederbayrisch-holledauerische Tanzmusik "im neuen G’wand".
Das abwechslungsreiche Programm bot eine kongeniale Mischung aus Jazz, Swing, Zwiefachem, Landler und Polka. Von den ersten Klängen bis zu den obligaten Zugaben rissen die acht Vollblutmusiker ihr Publikum gleich welchen Alters zu Begeisterungsstürmen hin.
Michael Eberwein, Robert Egg (Trompete), Peter Wittrich (Akkordeon), Fritz Winter (Posaune, Bariton), Max Penger, Manfred Leopold (Klarinette, Saxofon), Thomas Laar (Kontrabass), Stefan Pellmaier (Percussion) sind Meister ihrer Instrumente mit fundierter Ausbildung und Studium. In ihrem Terminkalender stehen Auftritte in Frankreich und Schweden sowie Tourneen in Amerika, Indonesien, Japan.

"Dellnhau’n" klingt zwar etwas brachial, meint indes nur Eindrücke hinterlassen mit neu arrangierten Stücken, ohne die traditionelle bayerische Volksmusik zu verlassen. So entsteht völlig Neuartiges und Grenzüberschreitendendes – für den Zuhörer Überraschendes. Die klanglichen und rhythmischen Veränderungen werden mit einer fast lässigen Leichtigkeit präsentiert, die sich nur Könner leisten dürfen. Und das sind die Musiker um Michael Eberwein (Leitung) und Peter Wittrich (Arrangement) .

Originell war gleich das gemeinsame Begrüßungslied der "Dellnhau’ner", eine spezielle Lobpreisung der Kreisstadt, frei nach der bekannten "Hüatamaderl"-Melodie getextet. Als herzerfrischende Grenzgänge zwischen den musikalischen Welten erwiesen sich Einlagen wie der "Geister-Galopp", "Über d`Alma" und "Gsottloch meets Jazz".

Auch eine Hommage an Mozart ("Kleine Nachtmusik") war im Programm sowie solistische Einlagen mit Xylofon, Akkordeon und Posaune. Bei den Zwiefachen "Oide Kath" und "Hopfakirm" mit fantastischen Rhythmus- und Stilwechseln tobten die Fans endgültig.

Manche Zuhörer hätten am liebsten mitgetanzt. Statt dessen konnte man bei "Kirtanudln" stimmliche Qualitäten beweisen, worauf die Dellnhau’ner mit der gleichnamigen Bluesversion antworteten.

Zwischen den Stücken amüsierte sich das Publikum köstlich über die gelungene Moderation und die Witze von Florian Erdle, Vorstand des veranstaltenden Kammerchors. Mit seiner trockenen, sarkastischen Art plauderte er über die Namensfindung des Ensembles, verteilte politische Hiebe nach oben beziehungsweise nach rechts und nahm die aktuelle Kulturszene aufs Korn.

Sein komödiantisches und schauspielerisches Talent bewies Erdle insbesondere als Vorstand des Brauchtums-Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins "Alpenveilchen", der über die "verdrahte Katzenmusik" schimpfte. Darüber hinaus erwies sich Erdle als routinierter Interviewer, der dem Arrangeur und Musikprofessor Professor Peter Wittrich "fast alle" Geheimnisse seiner Kompositionskunst zu entlocken vermochte. Mit dem "Holledauer"-Zwiefachen und einem "Schottischen" verabschiedeten sich die Dellnhau’ner.


"Dellnhau'n - Bayerische Weltmusik aus der Hallertau"

Der Geisenfelder, 1. November 2006, Julian Knapp.
Bilder : Miek Michielsen

„Dellnhau´n", so heißt die Formation, aber das hat nichts mit Zerstörungswut zu tun. Zerstören wollen sie weder die Instrumente noch die Tradition, auf der ihre neu- und selbst arrangierten Stücke beruhen. Denn das können sie ihrer eigenen Geschichte und ihrer eigenen Musik gar nicht antun. Hinter "Delln haun" verbirgt sich nichts anderes als die erweiterte Crew der Dellnhauser Musikanten.
Mit der ganz typischen und mitreißenden Mischung aus bayerischer Volksmusik und Stilrichtungen wie Jazz, Klassik, Blues oder Swing gelingt es der Band aus der Hallertau, den Zuhörer in ganz eigene Klangwelten zu entführen:
Die ausschließlich eigenen Arrangements bringen die groovigen Seiten der alten Zwiefachen, Landler und Polka zum Klingen. Die Spielfreude der Musiker steckt an, das vielseitige Instrumentarium schafft ganz außergewöhnliche Hörerlebnisse.
Bei zahlreichen Auftritte im In- und Ausland wie beispielsweise in Schweden, Frankreich, Amerika, Indonesien und Japan hat sich Dellnhau’n national und international einen Namen gemacht. Der Bayerische Rundfunk spielt regelmäßig die groovige Weltmusik aus der Hallertau.
   
   
   
   
   
   
   

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