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Konzerte
Geisenfeld-Online


Besonderer Hörgenuss beim Hochamt

GZ, Maggie Zurek, 28.12.2006
Bilder : Miek Michielsen


Ein Hörgenuss besonderer Art wurde den Besuchern des Hochamtes am ersten Weihnachtsabend beschert. Mit der F-Dur Messe von Joseph Leopold Eybler (Foto oben in der Überschrift) brachte der Kirchenchor Sankt Emmeram mit Orchester in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt ein in Vergessenheit geratenes, großes Werk zu Gehör.
Zu seiner Zeit war Eybler ein beliebter Komponist, dessen Ruf bis ins Ausland vordrang. Nach seinem Tod sank der Stern des Vizehofkapellmeisters jedoch sehr schnell und so gehört eine Aufführung seiner F-Dur Messe – deren fehlende Fagottstimmen von Jörg Duda eingerichtet wurden – zu den seltenen Ereignissen für Freunde sakraler Musik.
Das Werk zählt zu den sogenannten symphonischen Messen mit der Bezeichnung "sempre Tutti", ohne Solisten. Fast vertraut klingen die Melodien im Kyrie, die nebeneinander her fließen, um schließlich in einem Fugato zu münden. Das Gloria beginnt mit einem fröhlichen Dank, dem sich die flehentliche Bitte um Erbarmen anschließt. Spielerisch ranken sich die Elemente zunächst ineinander bis sie sich in der erhabenen Schlussfuge zum Gotteslob vereinen. Ein vom Wechselspiel der tiefen und hohen Stimmen geprägtes Credo wird von Orgel und Streichern vorangetrieben, die Holzbläser treten hinzu, um schließlich im wahrsten Sinne des Wortes mit Pauken und Trompeten die Auferstehung zu preisen bis hin zum prachtvollen Schluss des Glaubensbekenntnisses, das eindeutig im Mittelpunkt der Komposition steht.
Deren Sanctus, Benedictus und Agnus Dei erklingen in poetischer Bescheidenheit, greifen den lyrischen Stil des Kyrie wieder auf und runden so, in prägnanter Kürze, die musikalische Ausarbeitung der Liturgie ab.
Pfarrer i.R. Diethelm Gandyk dankte den Musikern für die Gestaltung des Gottesdienstes und das Publikum schloss sich mit einem herzlichen Applaus an.

Ungewöhnliche musikalische Begleitung beim Hochamt zu Weihnachten

GZ, Maggie Zurek, 20.12.2006
Bilder : Miek Michielsen


Für eine besonders würdige und ausgefallene musikalische Begleitung sorgt Kirchenmusiker Jörg Duda bei der Feier des Hochamtes zu Weihnachten am 25. Dezember um 19 Uhr. Zu hören sein wird eine Messe von Joseph Leopold Eybler, interpretiert von Kirchenchor und Orchester Sankt Emmeram.
1765 in Markt Schwechat geboren, entwickelte sich Eybler zu einem bekannten Musiker seiner Zeit – er lernte unter anderem bei dem berühmten Kontrapunktiker Johann Georg Albrechtsberger, zu dessen Schülern auch Beethoven zählte.

Dieser sagt über seinen Eleven, "dass er jetzt das größte Genie sei, das Wien nach Mozart besitzt". Regelrecht überschwänglich beurteilt Mozart selber den Kollegen "wo es nur zu bedauern ist, dass seinesgleichen so selten sind". Mit seinen Kompositionen erwirbt er sich die Gunst Maria Theresias, der zweiten Gemahlin von Kaiser Franz I, die ihn zum "Lehrer der Tonkunst" für den gesamten kaiserlichen Hof ernennt.
Neben Antonio Salieri fungiert er als Vizehofkapellmeister und 1835 wird ihm der Titel "Edler von" verliehen. In seinem Wirken ist er wohl vorbildhaft auch für Beethoven und Schubert, gerade was die Gestaltung großer Messen angeht.
Jörg Duda setzte sich bereits in seiner Diplomarbeit mit dem Komponisten Eybler auseinander. Schon vor 20 Jahren stieß er durch einen Stimmensatz im Kloster Scheyern auf die Messe in F-Dur. Allerdings fehlten hier die Fagottstimmen. Erst heuer gelangte der engagierte Geisenfelder Kirchenmusiker an eine Kopie der gedruckten Partitur aus dem Jahre 1831 und bereitete die rein symphonische Messe ohne Soli für eine Aufführung vor – als würdigen musikalischen Rahmen für den Weihnachtsgottesdienst.

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