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Konzerte
Geisenfeld-Online


Faszinierendes Zusammenspiel

Maggie Zurek
Bilder : Miek Michielsen

Mit ihrem Programmtitel „Faszination Trompete und Orgel“ hatten Evi Weichenrieder und Hans Jürgen Huber nicht zu viel versprochen. Um mit Stadtrat Jürgen Staudt zu sprechen, der das adventliche Konzert in der Stadtpfarrkirche moderierte: die gebürtigen Geisenfelder Musiker boten einen „angenehmen Kontrast“ zu dem Einheitsgedudel“, das schon direkt belästigend aus allen Ecken auf einen einwirke.

Und der angenehme Kontrast bewegte sich auf hohem Niveau. Huber bestach an der Trompete mit seinem außerordentlich weichen Timbre, das vor allem die Legato-Passagen trug und formte. Samtig und doch von flirrender Leichtigkeit seine Interpretation des Trumpet Voluntary (John Stanley), feinfühlig und dennoch spannungsvoll die friedliche Melancholie des Winters (aus Vivaldis vier Jahreszeiten).
Kongeniale Partnerin war dabei Evi Weichenrieder an der Orgel, die nie der Versuchung bombastischer Klangfülle erlag, sondern durch feine dynamische Abstimmung glänzte. Ganz gleich ob sie spritzige Akzente setzt, als tragende Stütze dient oder voller Energie in die Toccata von Dubois eintaucht. Wie gut die beiden Interpreten aufeinander eingespielt sind, zeigt der Bach-Choral „Jesu bleibet meine Freude“, den sie voller Transparenz und Leuchtkraft warm erklingen ließen.
Man darf unterstellen, dass die Organistin wohl gerne sehr viel mehr Register (im Wortsinn) an dem lädierten Geisenfelder Kircheninstrument gezogen hätte. Sie schaffte es, den Charakter der jeweiligen Solostücke herauszustellen, indem sie „Untiefen“ der Orgel geschickt umschiffte. Und so schlich sich die düstere Grundstimmung von Buxtehudes Präludium unter die Haut und Bachs inständiges Gebet „Nun komm, der Heiden Heiland“ wirkte ergreifend. Gewöhnungsbedürftig zumindest für Freunde barocker Kompositionen waren die eher zeitgenössischen Variationen Franz Lehrndorfers über bekannte Kirchenlieder.
Höhepunkt und Abschluss eines bewegenden Abends wurde Georg Philipp Telemanns Konzert Sonate für Trompete und Orgel, die den Musikern nochmals Gelegenheit gab, ihre Vielseitigkeit harmonisch zum Ausdruck zu bringen.

Faszination Trompete und Orgel:

Adventskonzert

Der Geisenfelder, 2.Dezember 2008.
Bilder : Miek Michielsen

In der Reihe „Klassik-Konzerte“ steht für den Dezember noch einmal ein ganz besonderes Highlight auf dem Kulturprogramm: In ihrem „Konzert für Trompete und Orgel“ laden Evi Weichenrieder und Hans-Jürgen Huber (Foto rechts) zu besinnlicher Musik zur Vorweihnacht ein.
Evi Weichenrieder studierte das Konzertfach Orgel und spielt außerdem Cembalo und Generalbass.
Neben ihrer musikalischen Tätigkeit ist sie für Konzert- und Projektmanagement beim Georgischen Kammerorchester Ingolstadt zuständig. Zudem schloss sie im Vorjahr ihr BWL-Studium als Diplom-Kauffrau ab.
Hans-Jürgen Huber, Landes- und Bundespreisträger bei „Jugend musiziert“, absolvierte u. a. ein Meisterklassen-Studium mit dem Hauptfach Trompete. Er ist 1. Kulturpreisträger der Stadt Geisenfeld und wirkt bei mehreren großen Orchestern im In- und Ausland mit.
Das Konzert in der Geisenfelder Stadtpfarrkirche findet am Sonntag, den 7. Dezember, um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche St. Emmeram statt. Auf dem Programm stehen Werke u. a. von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, H. Purchell und Antonio Vivaldi. Karten zum Preis von acht Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr sind erhältlich bei Schreibwaren Bauer, Hoppla und an der Abendkasse.
  
  
  
  
  
  
  
  

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