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Konzerte
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Geisenfeld – Mekka der Musik

Elke Gross
Bilder Peter Mühlbacher

Die Pfarrei St. Emmeram lud zu einer „Kleinen Abendmusik“. Komponist und Organist Jörg Duda stellte ein Programm zusammen, welches dem Adjektiv „klein“ ganz und gar nicht entsprach.

Im Orginal für 3 Celli und Basso continuo geschrieben, bildete die Sonta IV von G. Chr. Wagenseil in der Besetzung für 2 Fagotte, Cello und Orgel sowie Theorbe den Beginn der stillen und sinnlichen Stunde.

Der sanfte und volle Ton der Fagotte erhob sich in Harmonie mit dem Basso continuo um sich dem dominanten melodiösen Cello unterzuordnen. Ein Wechselspiel der Instrumente und Stimmen –dazu Orgel und Theorbe in gleichen Harmonien– erhob sich.

Im Larghetto waren die Fagotte besonders harmonisch und mit dem alles übersingenden Cello spürte der Zuhörer Fragen und Antworten der Gezeiten – verklingend im Unendlichen. Lieblich führte der Komponist zum letzten Satz, dem Menuetto.

Ca. 140 Jahre zuvor schrieb Heinrich Schütz „In lectulo per noctes“ und „Invenerunt me“ für Sopran, Alt, 3 Baßinstrumente und Basso continuo.

Bibelstellen aus dem „Hohen Lied Solomonis“ ertönten im Klangbild alter Tradition, hin- und mitreißend dargeboten von der Sopranistin Margit Meiers.

Ihr zur Seite stand Ruth Schorgg mit ihrem kräftigen, klaren und reinen Alt. Sven Ahnsjö (Cello), Brigitte Starck und Iris Busse (Fagotte) boten sozusagen als „Wächter“ den Sängerinnen ihren Part an. Die „Tiefenbrugger“ - Theorbe, der Nachbau eines aus dem 16. Jahrhundert stammenden Orginals und mit 14 Saiten versehen, brachte – wie auch schon beim Wagenseil – eine sehr eigentümliche Klangfarbe in die Musik.

Markus Märkel gelang es gut, die Harmonien des Basso Continuos in sein Instrument zu übertragen die Saiten herrlich schwingen zu lassen. Jörg Duda spielte dazu in seiner souveränen Art die Orgelbegleitung.

Der „Ramersdorfer Flötenkreis“ mit Hildegard Homes, Monika Aae, Elke Gross, Michaela Kirchner und Elfriede Jacobs, Silvia Reum, Margit Schweigert und Anneliese Schröder , Brigitte Starck (Fg.), Markus Märkel (Theorbe) und Jörg Duda (Orgel) spielten sodann als Uraufführung das ihnen geradezu auf den Leib komponierte (Orginalton eines Zuhörers) Concertino VII von Jörg Duda.

Fröhlich erhob sich der Blockflötenklang im Allegro – die typischen Duda-Triller trugen ihren Teil dazu genauso bei wie die Blockflötistinnen. Melodiös sangen die Sopran- und Altblockflöten mit den Tenören und Bässen tiefgründig im Largo. Das Presto forderte auch dem Theorbenspieler, dem Fagott und der Orgel Einiges an Finger-fertigkeit ab. Sie bildeten mit den Blockflöten eine wunderbare Einheit und zeigten gemeinsam auf, wie schön, ideenreich Blockflöten eingesetzt werden können. Die Geisenfelder können stolz auf ihren Komponisten vor Ort sein.

Als Sahnehäubchen folgte nun noch das Adagio aus der Symphonie Nr. 13 von Joseph Haydn für Violoncello und Orgel. Sven Ahnsjö, einfühlsam begleitet von Jörg Duda an der Orgel, ging geradezu in seinem Instrument auf. Sein „Joseph Odoardi-Cello“, erbaut 1784, riss schon zuvor die Hörer in seinen Bann – aber in diesem Adagio entfaltete es durch seinen Meister - eben Sven Ahnsjö – die volle Ausdruckskraft und der Hörer konnte die „Weisheit des alten Instrumentes“ vielleicht seines 225jährigen „Lebens“ tonlich verspüren.

Diese „Kleine Abendmusik“ war eine „Perle der Abendmusik“ und der Pfarrei und ihrem rührigen, ideenreichen, immer schaffenden Kirchenmu-siker Jörg Duda sei Dank für diese Darbietung. Reicher Beifall, sowie Spenden für eine neue Orgel, belohnte ihn und die Mitwirkenden.
  

Kleine Abendmusik

Jörg Duda
Bilder Peter Mühlbacher und Jörg Duda

Als diesjähriges Sommerkonzert findet in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt der Pfarrei St. Emmeram, Geisenfeld am Samstag 18. Juli 2009 um 19.00 Uhr im Anschluß an die Vorabendmesse eine Kleine Abendmusik statt.

Eröffnet wird der Abend mit der frühklassischen Sonata IV A-Dur für 3 Bassinstrumente und Basso continuo von Georg Christoph Wagenseil (1715 - 1777), interpretiert von Sven Ahnsjö (Violoncello), Brigitte Starck und Iris Busse (Fagott), Markus Märkel (Theorbe) und Jörg Duda (Orgel).

Für das Geistliche Konzert "In lectulo per noctes" - "Invenerunt me" aus den Symphoniae Sacrae I (1624) von Heinrich Schütz (1585 - 1672) treten Margit Meiers (Sopran) und Ruth Schorgg (Alt) als Sängerinnen hinzu. Textgrundlage bildet eine nächtliche Szene aus dem Hohelied Salomonis.

Erstmals erklingt das barockisierende Concertino VII G-Dur (AltWV Nr. 218) für 6 Blockflöten (SAATTB), Fagott und Basso continuo von Jörg Duda gespielt vom Ramersdorfer Flötenkreis: Hildegard Homes (Sopran), Monika Aae (Alt I),

Elke Gross (Alt II), Michaela Kirchner, Elfriede Jacobs (Tenor I), Silvia Reum (Tenor II), Magrit Schweigert, Anneliese Schröder (Bass), Brigitte Starck (Fagott) und Jörg Duda (Orgel).

Beschlossen wird der Abend mit dem Adagio aus der Symphonie Nr. 13 von Joseph Haydn (1732 - 1809) mit Sven Ahnsjö als Solist.

Das Konzert dauert etwa eine Stunde. Der Eintritt frei, Spenden für eine neue Orgel erbeten.
Wir freuen uns über ihren Besuch.


Kleine Abendmusik

Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
der Pfarrei St. Emmeram, Geisenfeld
Samstag 18. Juli 2009, 19.00 Uhr
(im Anschluß an die Vorabendmesse)

Jörg Duda
Bilder Peter Mühlbacher

Georg Christoph Wagenseil
(1715 - 1777)
Sonata IV A-Dur
für 3 Bassinstrumente und Basso continuo

Heinrich Schütz
(1585 - 1672)
Geistliches Konzert
"In lectulo per noctes" - "Invenerunt me"
Nr. 16/17 aus den Symphoniae Sacrae I, Opus 6 (Venedig 1624)
für Sopran, Alt, 3 Baßinstrumente und Basso continuo

Jörg Duda
(*1968)
Concertino VII G-Dur
für 6 Blockflöten (SAATTB), Fagott und Basso continuo

Joseph Haydn
(1732 - 1809)
Adagio
aus der Symphonie Nr. 13
für Violoncello und Orgel

Margit Meiers Sopran
Ruth Schorgg Alt
Sven Ahnsjö Violoncello [I]
Brigitte Starck Fagott [II]
Iris Busse Fagott [III]
Markus Märkel Theorbe
Jörg Duda Orgel
Ramersdorfer Flötenkreis
 
  
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