Deutschland
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Konzerte
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Stücke aus verschiedenen Epochen als bewegende Anbetung MariensMagdalena Zurek GZ vom 04.05.2004 |
Maria als Sinnbild der "Vision
einer verbesserlichen Welt" stand, wie Stadtpfarrer Thomas Stummer
es am Sonntagabend in der ökumenischen Maiandacht formulierte,
auch im Mittelpunkt des anschließenden Konzertes und der Kunstausstellung
zu Ehren der Mutter Gottes in der Kirche Mariä Himmelfahrt (St.
Emmeram) in Geisenfeld. Unzählige Facetten dieser wohl zentralsten
weiblichen Figur der Bibel wurden hier beleuchtet, regionale Künstler
versuchten ihrer ganz persönlichen Interpretation jener Frau, die
"guter Hoffnung mit Gott" war, Gestalt zu verleihen (gesonderter
Bericht folgt). Zugleich eine Hommage an den vor 170 Jahren verstorbenen
Komponisten Georg Feldmayr, geriet die musikalische Darbietung unterschiedlichster
Stücke aus verschiedenen Epochen zu einer bewegenden Anbetung Mariens.
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Schon die Maiandacht war geprägt von den liturgischen Klängen des Salve Regina, das ebenso ergreifend von der Chorgemeinschaft Sankt Emmaram und dem Orchester unter der Leitung Jörg Dudas interpretiert wurde, wie die Lauretanische Litanei, beide aus der Feder des Pfaffenhofener Georg Feldmayr. Mit ihrem warmen Timbre und der klaren Artikulation auch lebhafter Koloraturen machten die Sopranistion Pirjo Honkanen und Mezzosporanistin Henriette Meyer-Ravenstein das "Sancta Maria" zum Genuss. Mit Paul Winebergers "Ave Maria" in G-Dur und dem "Te Deum" in D-Dur (ebenfalls eine Komposition Feldmayrs) wurde die Andacht beschlossen. |
Den Übergang zu Vernissage und langer
Musiknacht markierte eine beeindruckende Martina Franz, die Feldmayrs
Flötenkonzert in G-Dur mal romantische Emotionalität, mal verspielt-virtuose
Leichtigkeit verlieh. Jörg Duda begrüßte die Gäste
mit einer kurzen Einführung in die neuesten Erkenntnisse zum Leben
und Werk Georg Feldmayrs. Stilisierte Tänze des 16. Jahrhunderts
in Moll- und Durvarianten ließ der Ramersdorfer Flötenkreis
mit drei Suiten von Johann Hermann Schein erklingen. |
Der Kolpingmännerchor brachte von der
Orgel begleitet ein gefühlvolles "Ave Maria" (Josef Gabriel
Rheinberger) zu Gehör. Als besonderen Beitrag zur Ökumene erklang
das "Regina coeli" in einer Fassung des Calvinisten Jan Pietrzoon
Sweelincks interpretiert vom Feldmayr Vocalensemble (hervorstechend das
Quia quem meruisti) mit gregorianischem Orgelvorspiel. Mit dem aufwühlenden, geradezu brodelnden "Magnificat primi toni" für Orgel und Schola war dann der Protestant Dietrich Buxtehude an der Reihe. Eine besondere Erwähnung verdienen zwei Uraufführungen dieses Abends: Zum einen das Divertimento I in c-moll für Klavier und Fagott aus der Feder Paul Winebergers, dessen verlorene Fagottstimme von Jörg Duda nachkomponiert wurde. |
Eine wirkliche Herausforderung für Brigitte
Starck, die jedoch virtuos, sicher in der Rhythmik und mit langem Atem die
Variationen meisterte. Last but not least ist das unvollendete "Notturno" Dudas zu nennen, dessen fehlende Teile er als furioses Exempel zeitgenössischer Kirchenmusik frei improvisierte. Gemeinsam fanden sich zum Abschluss nochmals alle Sänger und Sängerinnen zu einem ergreifenden Schlussgesang ein. Den Interpreten gebührt allesamt großes Lob. Angesichts einer Veranstaltungsdauer von fast vier Stunden litten jedoch trotz hervorragender Darbietungen "Sitzfleisch" und Konzentration bei so manchem Besucher. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen. |
Ausstellung
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