Zum zweiten Mal fand heuer die Verleihung der Musikleistungsabzeichen des Musikbundes Ober-und Niederbayern, Bezirk Mittelbayern, im Rahmen eines feierlichen Festaktes statt. 129 Absolventen der Prüfungsstufen in Bronze und Silber hatten sich in der Turnhalle der Grund- und Hauptschule Geisenfeld zur Vergabe der Urkunden eingefunden. Mit einem bunten Spektrum traditioneller und moderner Blasmusik sorgte die Stadtkapelle Geisenfeld unter der Leitung ihres Dirigenten Joachim Maßow für ein würdiges musikalisches Ambiente.

Anders als gemeinhin üblich, wolle er zuerst die Musiker willkommen heißen, die an diesem Tag im Mittelpunkt stünden · so Bezirksleiter Ludwig Fichtner, der sich im übrigen freute, neben Erika Görlitz als Mitglied des Landtages politische Vertreter zahlreicher umliegender Gemeinden sowie Musikkönigin Evi Heinzinger und die beiden Hopfenköniginnen Anita Penger und Sandra Finkenzeller begrüßen zu können.

. Eine solch große Resonanz sei auch eine Anerkennung der jungen Menschen, die für das Bestehen der Prüfung "viel leisten mussten". Der Musikverband Ober- und Niederbayern gliedert sich in 13 Bezirke und vereint 18 000 Musiker, von denen 8500 Jugendliche unter 18 Jahren sind, so Fichtner weiter. Die Werbung für den Nachwuchs sei eine Hauptaufgabe der Vereine, die mit Schnuppertagen oder Konzerten in Schulen hier einen wertvollen Dienst für die Blasmusik leisten könnten. In einer Zeit von Terror und jugendlicher Gewalt komme den Kapellen eine wichtige Aufgabe bei der Förderung von Harmonie und "einem friedlichen Miteinander" zu.
Handlungsbedarf sah der Bezirksvorsitzende mit einem Schmunzeln im Bereich der Gleichberechtigung. Durch den Überschuss an Mädchen fühle sich so mancher Dirigent wohl wie ein "Harmenswärter". Ein ernst zu nehmendes Problem sah er allerdings in der Raumnot, die bei den meisten Kapellen herrsche. Hier müsse von Seiten der Gemeinden "noch mehr geschehen", schließlich schmücke man sich ja gerne mit dem Erfolg der örtlichen Kapellen.

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" · mit diesem Zitat Friedrich Nietsches begrüßte Kulturreferentin Anneliese Lackermair die Gäste im Namen der Stadt Geisenfeld und überbrachte die Glückwünsche von Bürgermeister Josef Alter sowie stellvertretendem Landrat und zweitem Bürgermeister Erich Deml, die sich beide auf einer Tagung in Hamburg befanden. Die erfreulich große Zahl junger Musiker, die hier geehrt würden, seien von diesem Irrtum weit entfernt, erklärte Lackermair. Dass auch achtzehn Geisenfelder Jugendliche (drei von ihnen noch so jung, dass sie lediglich zur theoretischen Prüfung · die sie allesamt bestanden · zugelassen wurden) mit von der Partie waren, erfülle sie mit Stolz.

Als Musikkönigin beglückwünschte Evi Heinzinger die Prüflinge zu ihrem Erfolg, auf dem sie sich, wie sie hoffte nicht ausruhen werden. Dass die Leistungsabzeichen nicht "im Vorübergehen" zu bestehen seien, betonte Bezirksvorsitzender Fichtner. Die Bedingungen seien verschärft worden, um kontinuierliche Qualität und ein hohes Niveau der Absolventen zu sichern. Dass trotz der enormen Anspannung vor der Prüfung so gute Leistungen erbracht worden seien, verdiene große Anerkennung.

Aus der Geisenfelder Stadtkapelle erhielten das bronzene Leistungsabzeichen (D1): Simone Bauer, Anna Fuchs, Franziska Kürzinger, Carina Obster und Daniela Turber (Trompete), Maximilian Jokel, Ramona Schneider und Andrea Steinberger (Klarinette), Helena Neuhauser und Mareike Zurek (Waldhorn) sowie Fabio Troiano (Schlagzeug). Über das Abzeichen in Silber (D2) durften sich Christina Gürtner (Querflöte), Judith Hartl und Tobias Radl (Klarinette) sowie Xaver Sangl (Tuba) freuen