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The Creative Art Award 2003 of The Enamellst Soclety, USA, an Edmund Maßow,
Geisenfeld

Auszug aus dem "Coburger Emailrundbrief 5/2003


Der "Coburger Emailrundbrief", herausgegeben vom Kunstverein Coburg erscheint alle 2 Monate. Er wird an weit über 200 nationale und internationale Emailkünstler, Museen und Hochschulen in aller Welt verschickt, die sich mit dem Medium Email befassen.

BERICHT 1
Begründung der Ehrung durch Jean Tudor, Enamelist Society Border, USA

Mit diesem Preis der Enamelist Society USA wurde in diesem Jahr Edmund Maßow bedacht. Diese Auszeichnung wird alle zwei Jahre, anläßlich der Biennial Conference of the Enamelist Society USA an einen Email-Künstler vergeben, der sich durch besondere Kreativität, sei es in Design oder Technik, hervorgetan hat.

Begründung der Jury für die Preisverleihung von Jean Tudor, USA:
Edmund Maßows Arbeit in der Welt des Emails ist beeindruckend. Seit 1960, seit dem er zum ersten Mal mit dem Medium Email in Berührung kam, ist er ein begeisterter Emailleur und Metallgestalter, der die Grenzen seiner künstlerischen Befähigung in Stil und Technik immer mehr ausweitete und sein erworbenes Wissen gerne mit anderen teilt. Da er auf Grund der Nachkriegssituation in Deutschland keine Goldschmiedelehrstelle bekam, wandte Edmund sich zum Broterwerb der chemischen Industrie zu. Edmund hatte
den Kontakt zu seinem Kunsterzieher aus der Schulzeit gehalten. Dieser Kunsterzieher, gleichzeitig Lehrer an der örtlichen Volkshochschule, lud Edmund zu einem Goldschmiede- und Emailkurs ein. Das war der Anfang eines beeindruckenden Selbststudiums. Er kaufte sich jedes erreichbare deutsch- und fremdsprachliche Emaillehrbuch und nahm Kontakt zu bekannten Emaildozenten der 60er Jahre auf, unter anderen zu Prof. Lili Schultz, BRD, Prof. Irmtraud Ohme, DDR, Kenneth Bates und Margarete Seeler, USA. Alle unterstützten ihn sehr freundlich und Lili Schultz drängte ihn, sich an einer in Deutschland ausgeschriebenen Emailausstellung zu beteiligen.

Seine Arbeiten wurden angenommen und ausgestellt. Seine erste Beteiligung an einer internationalen Emailausstellung kam 1982 mit Limoges, der großen Email- und Porzellanmetropole in Frankreich und er hat seitdem an vielen internationalen Emailausstellungen teilgenommen, so in Australien (Adelaide und Melbourne) , Frankreich (Limoges, Noirlac, Morez und Paris), Japan
(Hiroshima und Tokio), Spanien (Salou), den USA (Cincinnati) und vielen Städten in Deutschland wie in Coburg, Düsseldorf, Hanau, Köln, München, Pforzheim, Siegen usw. Weiterhin organisierte, beziehungsweise beteiligte er sich als Co-Organisator z. T. internationaler Emailausstellungen in Düsseldorf-Langenfeld, Pfaffenhofen und Wolnzach und war Jury-Mitglied der internationalen Emailausstellungen 2001 und 2003 in Salou, Spanien.
1981, nach der ersten internationalen Email-Ausstellung in Coburg, initiierte Edmund den Coburger Emailrundbrief und war dessen Redakteur bis 2000. Dieser Rundbrief lieferte uns allen wertvolle Informationen aus der Emailszene in Deutschland, Europa und der Welt.
In den letzten Jahren hat Edmund mit allseits bekannten Materialien gearbeitet, sie in seine zeitgenössischen Emailwerke eingebracht und ihnen einen modernen Stellenwert gegeben. Betrachten wir, wie er Millefiori verwendet: Die Millefiori-Stückchen sind einzeln in runde Silberrahmen gefaßt, sodaß jedes Glasstückchen einzeln präsentiert wird, um dann zu einem Ganzen
zusammengefaßt zu werden. An Murmeln der Kinder oder Scheiben von Zuckerstangen erinnernd, verbinden die Millefiori, in Halskettenform gebracht, einen Anklang von Verspieltheit mit der Allegorie auf ein Amulett.
In seinen Schmuckarbeiten zeigt sich seine Fähigkeit und sein Interesse an Metallarbeiten. Hilfreich für uns alle sind die innovativen Arbeiten aus seiner Werkstatt. Er entwickelte neue Werkzeuge, Spannvorrichtungen und Verfahren für das Arbeiten mit gewölbten Werkstücken, für das Preßformen, das Emaillieren von Kugeln und neue Schleif- und Poliertechniken. Er beweist seine Bereitschaft, sein Wissen mit uns allen zu teilen, durch viele Artikel in Glass On Metal, im "Coburger Email-Rundbrief", in "Craft-Enamellers", in
"The Australian Enamel Newsletter", in "Glass and Stone" und dem "British Society of Enamellers Newsletter". Edmund Maßows Interesse an Design, an Metallarbeiten, am Emaillieren und den damit verbundenen chemisch-physikalischen Prozessen und sein Hintergrund als Künstler und Chemiker, verbunden mit seinem interessierten und kreativen Verstand, hat für uns alle Nutzen gebracht. Dafür danken wir ihm.

Bericht 2 : Soweit man Edmund Maßow "Kurzfassen" kann, ist das Jean Tudor gut gelungen. Seine Ideen und Entwicklungen und zwar gerade auf jenem Technischen und Handwerklichen aufgebaut, das man nie ungestraft vernachlässigen darf, auch wenn das manchmal immer noch anders gesehen wird - machen ihn ebenso zu einer zentralen Figur wie seine überragende Befähigung, die Leut'
beieinander zu halten (wie's bayrisch heißt) und neue, auch über Erdteile hinweg, hinzuzugewinnen und ebenso seine sagenhafte Geduld, auch noch die 1001. Frage instruktiv und umfassend zu beantworten. Dem internationalen Dank schließt sich der nationale an, dargebracht an Edmund Maßows "Stammplatz", dem Coburger Email-Rundbrief.

Dr. Thomas Roth, Redaktion Coburger Emailrundbrief


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