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Künstler
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Auftrag von auswärts für einen neuen Nepomuk

Ainauer Künstler Helmut Hofer gestaltet für Unternehmer aus Halle einen lebensgroßen Brückenheiligen

Geisenfelder Zeitung : Gerhard Kohlhuber

Wer erhält den Auftrag für den neuen Geisenfelder Nepomuk? Als diese Frage vor rund zweieinhalb Jahren zu Entscheidung anstand, entschied sich die Stadt Geisenfeld für einen auswärtigen Künstler. Als vor kurzem nun ein auswärtiger Unternehmer nach einem Künstler für seinen Nepomuk suchte, entschied er sich für einen Geisenfelder. Steinbildhauer Helmut Hofer arbeitet seit einigen Tagen an einem Brückenheiligen, den der Betreiber eines Wasserkraftwerkes aus einem kleinen Ort in der Nähe von Halle an der Saale bei ihm in Auftrag gegeben hat.
Zu dem Auftrag kam der Geisenfelder Künstler, der sich das Steinbildhauen vor 15 Jahren selber beigebracht hat, durch Zufall, wie er erzählt. Dem Unternehmer aus den neuen Bundesländern seien beim Vorbeifahren mit dem Auto Hofers Exponate aufgefallen, "und sie haben ihm dann offenbar so gut gefallen, dass er mich gefragt hat, ob ich für ihn einen lebensgroßen Nepomuk in traditioneller Gestaltung machen will."


Wunsch des Kraftwerkbetreibers ist es dabei, dass der Nepomuk seine eigenen Gesichtszüge erhält. Für Hofer ist der Auftrag dabei auch eine Bestätigung: "Es ist schön zu wissen, dass mir zumindest ein Auswärtiger so eine Arbeit zutraut".
Vor kurzem wurde in Ainau nun der 3,7 Tonnen schwere Steinblock angeliefert, aus dem Hofer in den nächsten Monaten die Figur herausarbeiten will. Es handelt sich dabei um einen rötlichen Granit, der aus einem Steinbruch nicht weit von dem Ort stammt, in dem der Brückenheilige später stehen soll. Der Nepomuk wird laut Hofer 1,90 Meter hoch werden und auf einem 60 Zentimeter hohen Sockel stehen. Bei dem Granit handle es sich "um einen so hochwertigen Stein, dass ihn nicht mal der beste Künstler in einen Bronzeguss umwandeln könnte", sagt Hofer augenzwinkernd.

Gestaltet wird der Nepomuk nach eine 1:5-Modell, das der Ainauer aus Ton gefertigt und das seinem Auftraggeber gefallen hat. Ein Blick auf das Modell (siehe Foto) zeigt dabei, dass sich Hofer einiges vorgenommen hat, denn die vielen Mantelfalten aus dem Stein herauszuarbeiten, ist eine "haarige" Angelegenheit. "Als Bronzeguss wäre die Figur natürlich leichter zu gestalten", sagt der Geisenfelder: "Wenn ich eine Figur aus einem Stein heraus gestalte, habe ich nur eine Chance. Das Modell für eine Guss kann ich hingegen immer wieder verändern." Er wolle mit dieser Feststellung die Qualifikation des Künstlers, der an dem Geisenfelder Nepomuk arbeitet, nicht bestreiten, betont Hofer: "Ich kenne weder den Mann noch seine Arbeiten". Freilich finde er "die Geduld, die unsere Stadtväter mit ihm haben, sehr erstaunlich". Was seinen eigenen Nepomuk angeht, so sei ihm von seinem Auftraggeber kein Termin gesetzt worden, erklärt Hofer. Er selbst habe sich jedoch eine Fertigstellung bis Ende des Jahres als Ziel gesetzt. Fest versprechen könne er auf jeden Fall, "dass ich keine eineinhalb Jahre überziehen werde".


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