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Künstler
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Rudi Zablowsky

Der Mann mit dem goldenen Auge
Fotograf Rudolf Zablowsky sieht Verborgenes

Julian Knapp,10.01.2007
Fotos von Rudi Zablowsky

"Ein Fotograf muss sehen können." Eine fast überflüssig erscheinende Aussage, die aber sowohl Rudolf Zablowskys Verständnis von Fotografie erklärt, als auch seine Leidenschaft verdeutlicht.
Angefangen hat alles mit seinen beiden Zwillingsschwestern Elke und Herta. Er war gerade 17 Jahre, als die beiden Nesthäkchen auf die Welt kamen. Fasziniert vom Anblick der Babies überzeugte er seine Mutter, einen Fotoapparat zu kaufen, um die bildhübschen Zwei auf Zelluloid zu bannen. Eine Kamera für 16 Mark, lediglich ausgestattet mit Umschalttaste für Sonnen- und Regenwetter, war Zablowskys erster Apparat.
Danach entfaltete sich seine Passion schnell und so wirkt die Liste mit Stationen seiner Kamera-Kar riere wie ein Zeitraffer: Erste selbst entwickelte Fotografien, Aufnahme bei den Fotofreunden Pfaffenhofen, Erster Preis bei der ersten Fotowettbewerb-Teilnahme, zahlreiche Preise folgen, Gründung des Fotoclubs Geisenfeld, Mitgründer des Geisenfelder Kunstkreises Spektrum, Mitglied des Filmclubs Wolnzach, zahlreiche Diaschauen und Engagements als Fotograf ...
Halt, Stopp, Ende der Wörterflut. Eines der Probleme unserer Zeit ist für Rudolf Zablowsky nämlich die Bilderflut von Medien und Werbung, die den Menschen nur noch schauend machen, wobei er verlernt zu sehen, wie es Zablowsky ausdrückt. "Oft waren Leute beim Anblick meiner Fotos erstaunt zu hören, dass die Motive aus ihrer Umgebung stammten. Sie hatten vorher eben nicht genau genug hingesehen, oder waren nicht nah genug rangegangen." Details, Formen, Muster und Strukturen - zum Beispiel auf einer Sandfläche am Schieleinsee - gehören zu Zablowskys Spezialitäten. Bizarre, rätselhafte, oder mystische Bilder können so entstehen. "Im Mittelpunkt aber steht für mich der Mensch", betont Zablowsky. Seine Portrait- und Aktfotografien sind bei Ausstellungsbesuchern und Portraitierten sehr beliebt. Seine Fotoakte haben Reden von sich gemacht und so wollen viele von Zablowsky unverhüllt oder wohl in Szene gesetzt abgelichtet werden. Sie alle führt er in sein Fotozimmer, in sein Reich. Dort stehen die Stativlampen meist schon bereit. In einer Glasvitrine stehen übereinander seine Kameras aus den letzten drei Jahrzehnten und im kleinen Computer- und Nachbearbeitungszimmer nebenan stapeln sich Dia-Boxen und Bildarchive.
Mittlerweile fotografiert Zablowsky mit einer Canon Eos 350 D. "Die Digitalfotografie finde ich fantastisch, auch was die Nachbearbeitungsmöglichkeiten am PC betrifft." Da schon immer mit Nachbelichtung und Vergrößerern gearbeitet wurde, kann Zablowsky die strikte Ablehnung der Digitaltechnik seitens mancher Fotopuristen nicht verstehen. Die Debatten darüber findet er müßig. Lieber zieht er los mit seiner Kamera und verliert sich in der Landschaft um Geisenfeld, gespannt welch Eindruck seine Iris diesmal reizen wird.
Optisch überwältigt war er kürzlich, als er nach 23 Jahren endlich seine beiden ausgewanderten Zwillingsschwestern in den USA besuchte und sich mit dem Trip durch New York einen lang gehegten Traum erfüllte. So schloss sich mit dem Wiedersehen ein Kreis seines Fotolebens, in dem es natürlich noch lange weitergehen soll: "Ich habe noch so viele Ideen, insbesondere in Sachen Film. Was genau werde ich nicht verraten. Wenn es klappt, wird es ja jeder sehen können." Bescheidenheit gehört eben auch zu Zablowskys Stil und welch originelle Blickwinkel der Mann mit dem goldenen Auge dem Medium Film nun abtrotzen will, wird eine spannende Frage sein.

 

 

Rudi Zablowsky

Fotograf, der die Damen ins rechte Licht ruckt


Rudolf Zablowsky
Pindharterstr. 13
85290 Geisenfeld
( 08452/9681
zablofoto@t-online.de


Rudolf Zablowskyi fing als 17-Jähriger mit dem Fotografieren an. Anlaß dazu war die Geburt seiner Schwestern, Zwillinge deren Heranwachsen er unbedingt bildhaft festhalten wollte.

Sein erster Fotoapparat um 16,00 DM wird dabei gewiß nicht die Qualtiätsbilder hervorgebracht haben, die nunmehr seit Jahren sein Kennzeichen sind. Aber der Grundstock war gelegt. Als er dann 1972 eher zufällig auf zwei kleine Bildbände übers Fotografieren und Entwickeln stolperte, war der Weg zum Experimentieren und sich Weiterentwickeln frei.
1974 lernte er die Fotofreunde aus Pfaffenhofen kennen und gesellte sich zu ihnen.

Als er dann im gleichen Jahr ein Preisausschreiben sah, unter dem Titel Mensch, Technik und Kinder, beteiligte er sich auch spontan daran mit einem seiner Werke. Dass er dabei gleich den ersten Preis machen würde, hat er sich natürlich nicht gedacht. Mittlerweile hat er sich bereits so oft erfolgreich an ähnliche Wettbewerbe im In- und Ausland beteiligt, dass er seine Preise kaum mehr zählen kann.
Nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Jurymitglied schätzt man seine Mitarbeit. Auch wir kamen über diesen Weg zusammen, als er sich spontan bereit erklärte unseren Fotowettbewerb zum Thema "Geisenfeld : Stadt, Umland und Leute" zu bewerten.


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