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Geisenfeld-Online



Dorfchronik mit "Herzblut"

Von Magdalena Zurek

Mit ihrer unlängst veröffentlichten Chronik hat Christine Weber ein Werk geschaffen, das nicht nur für die Bewohner Obermettenbachs von Interesse ist. Es birgt Wissenswertes zur Kirchengeschichte sowie zur Sagenwelt in der Region und wartet mit so mancher Anekdote auf.

Die Chronik bietet einen fundierten Blick auf die Dorfentwicklung, dokumentiert aber auch die heutige Zeit – als Zeugnis für spätere Generationen. Sie umfasst die Beschreibung der geografischen Lage, eine historische Einordnung, die Hofgeschichte der Dorfbewohner, Schulwesen, Dorferneuerung, Vereinsleben, Jagderlebnisse und vieles mehr.

Als "Dokumentation für die Ewigkeit" bezeichnete denn auch Josef Schillinger vom Amt für ländliche Entwicklung das Werk, an dessen Finanzierung sich seine Behörde beteiligt hatte . Zur offiziellen Vorstellung des druckfrischen Buches "Obermettenbach im Wandel der Zeit" waren darüber hinaus auch Josef Holzmann (ALE) und Bürgermeister Christian Staudter als Ehrengäste erschienen.

Holzmann betonte dass die Chronik, ähnlich wie die Dorferneuerung "die Identifikation fördert und den Erhalt der gemeindlichen Eigenart unterstützt". Wo so viel "Herzblut" einer ganzen Familie spürbar werde, gebe man "gerne finanziell was dazu", erklärte er.

Bürgermeister Staudter sprach gar von der "Geburt eines Lebenswerks", dessen durchdachtes Konzept den Stadtrat überzeugt habe. Entstanden sei ein Buch in dem sich der Geist eines Dorfes mit intakter Gemeinschaft spiegele.

Der Ehemann der Autorin, Sebastian Weber, der selber das Kapitel über die Kirchensanierung maßgeblich gestaltet hat, begrüßte die Gäste und schilderte mit wie viel Euphorie seine Frau bei der Sache gewesen war. Solange bis beim ersten Reden über eine mögliche Finanzierung angesichts der enormen Kosten "eine Welt für sie zusammenbrach". Zum Glück habe der Rathauschef sein Versprechen wahr gemacht, die gute Sache unterstützen zu wollen und letztlich sei mit der Einbindung in die Dorferneuerung eine weitere Finanzspritze gekommen.

Dennoch musste das mit 333 Fotos reich bebilderte Werk, für das Sohn Ralf tausende von Bildern gesichtet und bearbeitet hatte, aus Sparsamkeitsgründen auf 200 Seiten beschränkt bleiben. Um inhaltliche Einbußen zu vermeiden, habe man ein wenig mit der Schriftgröße "getrickst", gestand Ralf Weber.

Vor 40 Jahren habe sie noch nicht einmal gewusst, dass es Obermettenbach überhaupt gibt, erzählte die Autorin, die 1972 in den Ort "eingeheiratet" hatte, schmunzelnd. Schnell wurde sie heimisch und ermutigt vom Schwiegervater begann sie zunächst mit der Erforschung der Familie Weber. Einen weiteren Motivationsschub erhielt sie, als der zuständige Pfarrer ihr Einblick in die Matrikelbücher gewährt und ihr das gesamte Archiv im Keller zum Durchforsten überlässt – verbunden mit dem Wunsch, sie möge die dort verborgenen Schätze für die Nachwelt bewahren. Den Anschub für eine richtige Veröffentlichung als Broschüre habe schließlich stellvertretender Landrat Josef Schrötzlmair gegeben, der ihr die Ortschronik von Münchsmünster als Vorbild empfahl, so Weber.

Eigentlich hatte die Verfasserin gehofft, ihr Werk pünktlich am 1. November 2007 präsentieren zu können. Genau 1000 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes, auf die sie im Historischen Atlas von Bayern gestoßen war. Leider sei ihr aber die Zeit davon gelaufen, Korrekturlesung und Feinarbeit habe sie unterschätzt, so Christine Weber bedauernd. Sichtlich gerührt dankte sie den Vertretern des ALE und der Stadt Geisenfeld für die großzügige Unterstützung sowie den Gemeindegliedern für die tatkräftige Hilfe. Dank einer Spende aus der Gemeindekasse war es gelungen, den Kaufpreis auf von geplanten 50 Euro auf 39,50 Euro zu senken

 



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