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Mit herausragenden Leistungen einen "Job ganz oben" gesichert

H.J. Huber unter 86 Bewerbern für Posten des Solotrompeters beim Staatsorchester Saarbrücken auserwählt

GZ vom 14.01.2004, Magdalena Zurek
Bilder Sabine Reidinger(1-3), Peter Mühlbacher und Miek Michielsen
Weitere Informationen unter www.hansjuergenhuber.de
In der Kunst- und Kulturszene wird ebenso gespart wie andernorts · auch Orchester müssen den Rotstift ansetzen. Entsprechend begehrt sind die dünn gesäten Plätze in hochrangigen Ensembles, die eine Festanstellung garantieren. Um so erfreulicher die Nachricht, dass es einem heimischen Musiker gelungen ist, sich mit seiner hervorragenden Leistung einen "Job ganz oben" zu sichern:

Hans Jürgen Huber, im Jubiläumsjahr 2002 mit dem Förderpreis der Stadt Geisenfeld ausgezeichnet, wurde unter 86 Bewerbern für den Posten des Solotrompeters beim Staatsorchester Saarbrücken auserwählt.

Diverse Auszeichnungen begleiten den beruflichen Werdegang des "Einserkandidaten", der seine Diplomprüfungen an Musikhochschulen in Salzburg und Basel ebenso mit der Bestnote abschloss wie das Meisterklassenstudium in Augsburg bei Prof. Uwe Kleinsdienst (die GZ berichtete). Praktische Erfahrungen konnte Huber bundesweit in unterschiedlichen Orchestern sammeln. Einen Namen machte er sich international als Solotrompeter bei der Jungen Österreichischen Philharmonie, der Europäischen Orchester-Akademie sowie im Orchester der Philarmonique Suisse.

Darüberhinaus wirkte er als Solist im "König-Ludwig-Musical" mit. Der Generalmusikdirektor der Scala Mailand, Riccardo Muti, lobt Huber als einen Musiker, der nicht nur künstlerisch sehr gute Leistungen bringe (er wirkte seit 2000 an zwei großen Verdi-Produktionen mit), sondern sich auch als Kollege "vorbildlich" in die Gemeinschaft eingefügt habe. Er verstehe, dass der Geisenfelder lieber in seinem Heimatland arbeite, "ich werde ihn aber immer gerne an der Scala begrüßen", so Muti in einem Empfehlungsschreiben.

In Saarbrücken beworben hatte sich der 32-Jährige, weil ihm die Stelle in diesem "auf gesunden Füßen stehenden" Staatsorchester reizvoll erschien. Mit 85 Konkurrenten stelle er sich im November den Prüfungen. Zunächst mussste ein Pflichtkonzert · der "obligatorische" Joseph Haydn · absolviert werden, danach war unterschiedliche Orchesterliteratur, Opern und Sinfoniekonzerte "im Alleingang" angesagt. Ohne Ansehen der Person (gespielt wurde hinter einem Vorhang, die Jury konnte die Kandidaten nicht sehen) fand die Auslese der Besten statt. Im dritten Durchlauf blieb Hans Jürgen Huber als Wunschbesetzung übrig.

Nun erwarten den ehemaligen Schüler der Stadtkapelle, der in seiner neuen Heimat wenigstens in der "Bayernstraße" wohnt, Proben etwa für die Leningrader Symphonie Schostakowitschs sowie Werke von Tschaikovskij. Der "Fliegende Holländer" ist in Planung.

Des einen Freud ist des anderen Leid: Dies gilt jedenfalls für die Nachwuchstrompeter der Stadtkapelle, die nun mitten in der Vorbereitungsphase für das Bronzene Leistungsabzeichen auf ihren beliebten Lehrer verzichten müssen. Glücklicherweise hat sich mit Markus Lackermair ein kompetenter Ersatz gefunden, so dass keine Lücke in den Unterrichtsstunden entsteht. Die große Karriere eines "Ehemaligen" ist sicher eine Motivation mehr für`s regelmäßige Üben.


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