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Sein Herz schlägt für sinfonische Blasmusik

Joachim Maßow gibt bei der Geisenfelder Stadtkapelle seit zehn Jahren den Takt an

Magdalena Zurek Geisenfelder Zeitung : Freitag, 13.04.07
Fotos : Miek Michielsen


Mit dem Jahreskonzert der Stadtkapelle an diesem Samstag, 14. April, verbindet sich für Joachim Maßow ein besonderes Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren gibt er als Dirigent des Orchesters den Takt an.
An seinen ersten offiziellen Auftritt als Leiter der Jugendkapelle erinnert sich „Jojo“, wie die meisten ihn nennen, noch gut. Zum Faschingsball 1997 unter dem Motto „Schlümpfe“ war er, wie die Heimatzeitung schrieb, als „Oberschlumpf“ angetreten. Mit dem Orchester verbindet den 39-Jährigen jedoch eine sehr viel längere Geschichte. Schon mit neun Jahren trat er als Nachwuchstrompeter in den Verein ein – früher als eigentlich zulässig, weil sein älterer Bruder bereits Mitglied war.

Damals, so erinnert sich der passionierte Musiker, wurden noch alle Bläser vom Dirigenten Max Reith persönlich ausgebildet. Der differenzierte Unterricht für die einzelnen Instrumentensätze wurde erst 1992 unter Carola Burth eingeführt. Bereits bei Max Reith hatte Maßow gelegentlich den Taktstock schwingen dürfen, 1993 schloss der studierte Maschinenbauingenieur dann die Ausbildung zum Dirigenten mit dem C-Schein des Musikbundes ab. „In künstlerischer Hinsicht hab ich allerdings sehr viel während meiner Zeit als Trompeter in der Kapelle Grünwald von Dirigent Michael Kummer, dem heutigen Vizepräsidenten des Musikbundes Ober- und Niederbayern, gelernt“, betont der Stadtkapellenleiter. Nicht ohne eine gehörige Portion Angst vor der eigenen Courage übernahm Maßow 1997 die Aufgabe der scheidenden Carola Burth. „Da war ich auf einmal nicht ein Musiker unter vielen, sondern voll verantwortlich“.

Seit dieser Zeit hat sich die Zahl der Aktiven von 35 auf 60 erhöht und aus der reinen Jugend- ist die Stadtkapelle geworden. Nachwuchssorgen gibt es nicht und die Fluktuation ist zur Freude des Dirigenten geringer als früher. Hört man sich unter den Musikern um, dann sind vor allem der hohe Ausbildungsstandard und die vielseitige Ausrichtung des Repertoires ein Grund für den Beitritt.
„Hier sind wir auch der Stadt Geisenfeld zu Dank verpflichtet, die mit ihrem Zuschuss die Nachwuchsarbeit unterstützt“, erklärt Maßow.

Die meisten Mitglieder sind hochmotiviert, einige besuchen ein musisches Gymnasium und haben die Musik zu weit mehr als einem Hobby gemacht – ganz wie der Dirigent, der alle Zeit die ihm als Geschäftsführer eines Ingenieurbüros und Vater zweier Kinder bleibt, in die Stadtkapelle steckt. „In Stunden kann man das nicht zählen“, schmunzelt er und gesteht, dass oft selbst beim Autofahren die Gedanken um die nächste Stückauswahl kreisen oder ein menschliches Problem „seiner“ jungen Musiker ihn beschäftigt. „Nur wenn die Harmonie in der Gruppe passt, kann man auch harmonisch spielen“, ist er überzeugt.
Der besondere Klang, der entsteht, wenn sich musikalisches Einfühlungsvermögen und Technik ergänzen, ist Maßow enorm wichtig – ein Klang für den die Stadtkapelle beim jüngsten Wertungsspiel das Sonderlob „außerordentlich schön“ erhielt. Und dann ist da noch die heute so unbeliebte Disziplin, „ohne die es keinen Erfolg gibt“ – Erfolge wie den Aufstieg der Kapelle in die Oberstufe dank der hervorragenden Leistung bei Wertungsspielen.
Öffentliche Auftritte mit dem traditionellen Programm einer Blaskapelle sind für Maßow ein wichtiger Teil seiner Arbeit. Sein Herz allerdings schlägt für die sinfonische Blasmusik, die zu würdigen ihm das alljährliche Konzert – das immer mehr jugendliche Besucher verzeichnet – Gelegenheit gibt.

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