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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Farbintensive "Lichtblicke"

Jahresausstellung des Kunstkreises für drei Monate im Rathaus

Maggie Zurek, IZ vom 06.09.2005
Bilder : Miek Michielsen


Erhellende "Lichtblicke" gewährt derzeit die gleichnamige Ausstellung des Kunstkreises Spektrum in den Fluren des Geisenfelder Rathauses. Warme Orangetöne empfingen bereits zur Vernissage am Sonntag die Besucher. Ganze drei Monate lang werden die stilistisch sehr unterschiedlichen Werke heimischer Künstler zu bewundern sein.

Dass die Zahl der Besucher nicht dem gewohnten Maß entsprach, trug Uwe Quade vom organisierenden Verein in seiner Begrüßung mit Humor: "Am ersten schönen Wochenende seit Menschengedenken" hätten viele verständlicherweise den Baggersee einer kulturellen Veranstaltung vorgezogen. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Bürgermeister und Vertreter des Landrates dankte Erich Deml den Künstlern für die Bereitschaft, ihre Bilder, Skulpturen und Installationen zur Verfügung zu stellen. Damit sei es gelungen frei nach Picassos Wahlspruch "Gebt mir ein Museum und ich werde es füllen" zu handeln · nur dass man in Geisenfeld mit dem Rathaus zufrieden sein müsse.

Als Kunstliebhaber appelliere er an die Gäste "gestatten Sie den Werken, Sie anzusprechen". Es brauche keine Ausbildung zum Experten, um mit Kunst in den Dialog zu treten, betonte Deml. Es gehe vielmehr darum, "in Form gebrachte Gefühle" zu interpretieren und da sei jeder Mensch sein eigener Fachmann. Kulturreferentin Anneliese Lackermair, die in der Folge die einzelnen Künstler vorstellte, würdigte die "Faszination Farbe" mittels derer die Ausstellung dem Betrachter eine "schillernde Lebendigkeit voller hintergründiger Botschaften" eröffne.

Begleitet wurde ein erster Rundgang von den Klängen russischer Volksweisen, in originellen Arrangements für Klavier und Klarinette von Schülerinnen der Musikschule Rohrbach dargebracht.

Als Neuling unter den Ausstellern präsentierte sich Johanna Anderlohr, die mal düstere mal optimistische Visionen auf Leinwand bannt. Andreas Bögl zeigt mit seinen schwarz-weiß Fotos völlig neue Sichtweisen des Alltäglichen auf, während Nadja Schmidt explosive Farbkompositionen sprechen lässt. Ähnlich kraftvoll und von positiver Stimmung auch die Impressionen Nelly Weissenbergers, die als Malerin mittlerweile international Anerkennung findet. Voller Leuchtkraft wirken die Ton-in-Ton gehaltenen Blumenmotive Rita Möderles, die regelrecht plastisch erscheinen. Völlig losgelöst von jeder Gegenständlichkeit verarbeitet Franz Jansens seine Sicht der Bundesgartenschau in impressionistischen Farbkompositionen.

Mal pastös mal filigran fängt Elli Grunow romantische Stimmungen in südlichen Motiven ein.
Wie unterschiedlich ein ähnliches Motiv vom künstlerischen Auge erfasst wird, macht die Betrachtung der Aktbilder deutlich · da sind zum einen die pastellfarbenen Torsi Uwe Quades, der mit der Wirkung unterschiedlichen Lichteinfalles spielt. Nüchtern und farblich verfremdet erscheint der weibliche Körper bei Eva Leopoldi, die mit ihren Seidenmalereien Originale unterschiedlicher Künstler vom Beginn des 20. Jahrhunderts nachempfindet.

Sanfte Rundungen erspürt Annemarie Juhasz in ihren Akt-Zeichnungen ebenso wie in ihren Steinskulpturen. Mit Hilfe kalligrafischer Techniken setzt Antoinette Fraedrich Sinnsprüche in bildliche Botschaften um, ihre hängenden Installationen stilisieren den Buchstaben zum mystischen Zeichen. Last but not least zeigt Ingrid Kreidenweis eine neue Facette ihres Talentes: spielbare Marionetten lächeln dem Besucher gleich am Eingang der Ausstellung entgegen, jede mit einem ganz eigenen Charme.

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