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Rathausausstellungen in Geisenfeld
Geisenfeld-Online


Aktuelle Rathausausstellung geprägt von völlig neuem Stil

Geisenfelder Zeitung - 08.06.2006, Magdalena Zurek
Bilder : Peter Mühlbacher

Imposante großflächige Bilder, eigenwillige Schwarz-Weiß-Fotografien und originelle Glasarbeiten empfangen den Besucher beim Eintritt ins Geisenfelder Rathaus. Mit den derzeit ausgestellten Werken findet ein völlig neuer Stil Einlass in die Flure der Verwaltung. Gewöhnungsbedürftig in ihrer Abstraktion sind die Objekte und der Betrachter braucht Zeit und räumlichen Abstand, um ihre ästhetische Dimension zu erfassen. Dann aber eröffnen sich ganz neue Perspektiven und Horizonte – beeindruckend und erfrischend anders.

Im Rahmen der Vernissage am Pfingstmontag hatten sich zahlreiche Besucher eingefunden, denen Miek Michielsen als Organisatorin der Ausstellung die Künstler Brigitte Schuster sowie Helga und Franz Schießl mit ihren speziellen Techniken und bildnerischen Credos vorstellte. Gleich nebenan im Café Maximilians gibt es derzeit florale Schönheit aus dem Atelier Elly Grunows mit zarten Acrylbildern zu bewundern.
Als Vertreter der Stadt begrüßte Christian Staudter die Gäste, die sich unter dem Motto "Lichtblicke" eingefunden hatten. Er hob das Engagement Michielsens hervor, ohne deren Ideen und Tatkraft die Veranstaltungsreihe nicht möglich sei.
In Anbetracht des Todes von Max Steinberger erinnerte er nochmals an dessen "große Verdienste um die Kultur" in Geisenfeld. Staudter gab zu bedenken, dass Kunst – so man sich denn auch als Politiker auf sie einlasse – Perspektiven verändere und kreativere Erkenntnisse fördere, was sich letztlich auch in "Lichtblicken" bei politischen Entscheidungen zeige. Von Beate Führbacher mit Harfenmusik auf eine sinnliche Betrachtung eingestimmt, ließen die Besucher die Werke auf sich wirken.
Eigens für das Rathaus maßgeschneiderte Fensterbilder von Brigitte Schuster rücken die eindringende Außenwelt in ein neues Licht, ihre Glasobjekte werden durch wechselnde Strahlung regelrecht lebendig. Helga Schießl hingegen ist beim Wasser in ihrem Element, das sie mittels raffinierter Folieneffekte als Faszinosum auf die Leinwand bannt. Eine einzigartige Mehrschichttechnik schafft dabei eine interessante Tiefenwirkung. Franz Schießl schließlich setzt seine Fachkenntnis als gelernter Stahlstichdrucker in kreative Kompositionen um, die ihre Aussagekraft je nach Blickwinkel des Betrachters wandeln. Einen Hauch von Sommer, Lebensfülle und Freude vermitteln die Acrylbilder Elly Grunows.

Vernissage, Pfingstmarkt und Ausstellung

Geisenfelder Stadtanzeiger - Aktion: 31.05.2006, Ramona Schittenhelm

Lichtblicke brauchen wir alle im Leben, und vielleicht ist es gerade dem Künstler gegeben, sein Auge dahingehend zu schulen, solche vorbeiflitzende Momente auch schneller und intensiver wahrzunehmen. Am Pfingstmontag, 5. Juni um 16.00 Uhr findet im Rathaus Geisenfeld die Vernissage zu dieser Ausstellung statt. Parallel dazu sind die Geschäfte am Montag geöffnet und es findet der Pfingstmarkt statt. Die Ausstellung dauert bis zum 30.08.2006 und ist zu den Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen. Während des Bürgerfestes ist ebenfalls geöffnet, und die Kübnstler sind vor Ort. Dabei kann man sich eine DVD über ein Ateliergesrpäch oder über die Entstehung der Bilderserie von Helga Schießl anschauen. Musikalisch umrahmt wird das Programm von Beate Fürbacher an der Harfe.

Im Café-Bistro Maximilians finden sie von Ende Mai bis Ende August eine kleine Ausstellung "Blumenreigen" (7 Bilder) von Elly Grunow.
Elly ist eine begeisterte Gärtnerin die ihre Blumen liebt. Die Liebe zu ihrem Garten hat sie auch bei der Malerei beeinflusst. Als sie vor nunmehr 3 Jahren einen Aquarellkurs bei Anita Hörskens belegte, weckte dies die Lust auf mehr. Mittlerweile hat sie schon einige Kurse in Aquarell und in Acryl absolviert und auch bei Graphitzeichnungen Erfahrungen gesammelt. Sehr intensiv wurde dabei während einer Malwoche in der Toskana gearbeitet. Einige der ausgestellten Bilder stammen aus dieser Zeit. In der Sommerakademie in Wolnzach vertiefte sie ihr Können bei Karlheinz Manetstötter. Im Sommer besuchte sie auch einen Kurs bei Walter Oberhofer in Ingolstadt, bei dem im Freien nach der Natur gemalt wurde. Blumen sind und bleiben dabei ihre Leidenschaft.

„Lichtblicke“ im Rathausflur:

Kunst verändert Perspektiven Geisenfeld

GZ : 31.05.2006, Maggie Zurek

Völlig neue Perspektiven vermittelt die Ausstellung „Lichtblicke“ in den Fluren des Rathauses. Mit Glasobjekten, Fotografien und Malerei versprechen Helga Schießl, Brigitte Schuster und Franz Schießl faszinierende Momente auf hohem ästhetischem Niveau.
Im Café Maximilians stellt derzeit Elly Grunow feinsinnige Blumenbilder aus. Die Vernissage mit Harfenmusik von Beate Führbacher findet am Pfingstmontag, 5. Juni, um 16 Uhr statt.
Christian Staudter begrüßt als Vertreter der Stadt die Gäste. Die Schöpfer der sehenswerten Werkesammlung werden von der Organisatorin der Rathausausstellungen, Miek Michielsen, vorgestellt.

Lichtblicke

Eine Gemeinschaftsausstellung des Trios Helga und Franz Schießl und Brigitte Schuster


Lichtblicke brauchen wir alle im Leben und vielleicht ist es gerade dem Künstler gegeben sein Auge dahingehend zu schulen, solche vorbeiflitzende Momente auch schneller und intensiver wahrzunehmen.
Wie oft gehen wir an schönen Ausblicken vorbei ohne sie auch nur mit einem Blick zu würdigen, lassen uns von Stress und Hektik treiben und nehmen um uns herum nichts mehr wahr. Lichtreflexe auf einer Wasseroberfläche, die funkeln wie 1000 Diamanten im Sonnenschein, vergeuden ihre Ausstrahlung, weil wir uns nicht mehr die Zeit nehmen mal kurz inne zu halten und einfach zu genießen. Unsere drei Künstler nun haben solche Momente für uns eingefangen, sie auf Celluloid, Leinwand oder in Glas gebannt -, jeder nach seiner Facon, präsentiert in handlichen Häppchen.

Da ist Brigitte Schuster, die eine fundierte Ausbildung an der Berufsfachschule für Glasmalerei und Glasgestaltung absolviert hat und ihr Wissen anschließend noch vertiefte in der Glaswerkstatt der Akademie der Bildenden Künste in München. Sie zeigt uns einige ihrer Glasobjekte, die - ins richtige Licht gerückt - ein eigenes Innenleben zu entwickeln scheinen und je nach Lichteinfall unterschiedliche Farbnuancen zeigen können. Zudem hat sie auch - maßgeschneidert zum Ausstellungsort - Glasfenster entworfen, die den Lichteinfall für uns filtern und in einem neuen Farbspektrum für uns wiedergeben. Sie tauchen das Treppenhaus des Geisenfelder Rathauses für einige Monate in ein anderes - in ein besonderes Licht.

"Glasgestaltung in der Architektur, öffentlich und privat" tituliert sie dann auch einen der Arbeitsbereiche in denen sie regelmäßig tätig ist. Sie macht individuel-le Entwürfe für Eingangsbereiche, Trennwände, Wintergärten, Fenster, Türen. Glasbilder, aber auch Glasskulpturen und Schalen, sowie Objekte für den Innen- und Außenbereich. Die hohen Ansprüche, die sie dabei an ihre eigene Arbeit stellt, brachten ihr die Mitgliedschaft im Berufsverband der Bildenden Künstler Oberbayern Nord & Ingolstadt ein. Sie ist auch Mitglied im Kunstverein Schro-benhausen. Einige ihrer Werke und Installationen wurden dann auch bereits für den öffentlichen Raum angekauft sowie Glasfahnen im Eingangsbereich des Deutschen Hopfenmuseums in Wolnzach oder in einigen Kliniken und Ausseg-nungshallen Bayerns.

Die 2. im Bunde ist Helga Schießl. Eigentlich hat sie den Beruf der Modistin er-lernt und gut 20 Jahre als Hutmacherin gearbeitet. In all den Jahren musste sie erfinderisch sein und sehr kreativ arbeiten. Was dann folgte war ein langsames sich herantasten an die moderne Kunst. Für jemanden wie Helga Schießl nur die logische Konsequenz. Sie ist ein Mensch der Farbe, der Komposition aber auch der Kontraste, der Lichtblicke in Schwarz und Weiß. Sie findet es spannend immer wieder sich Selbst zu entdecken. Motive und Ideen, die in einem schlummern wieder an die Oberfläche zu kitzeln und sie entweder auf Zelluloid zu bannen oder sie mit Farbe, Leinwand und Folie Schritt für Schritt zu gestalten. In regelmäßigen Malwochen im österreicherischen Hollersbach vertiefte sie dabei immer wieder ihr Wissen bei verschiedenen hochkarätigen Referenten und an der VHS. Ihr momentanes Thema dabei ist das Wasser mit seinen Lichtreflexen und seiner sonstigen Faszination als Naturelement, nicht dargestellt als Wasserfall, Fluss oder See, sondern in einer abstrahierten, nicht greifbaren Form. Eher durch Zufall hat sie beim Arbeiten mit diesem Thema die Verwendung des Materials Folie für sich entdeckt. Sie hat nun seit Jahren diese Technik immer mehr perfektioniert.

In der hier ausgestellten Serie geht sie von einigen Schwarzweiß Fotoaufnahmen aus, bei denen drei Metallplatten ins Wasser eines Sees gehalten und im Licht der Sonne fotografiert wurden, dabei bewusst spielend mit den stets wechselnden Lichtreflexen sowohl auf der Wasser- als auch bei der Metalloberfläche. Sie sind die realistische Eindrücke, die sie in ihren abstrakten Bilder mit einer interessanten Technik umsetzt. Bei ihrer Malerei arbeitet sie mit Folien, auf denen sie mit Acrylfarben malt. Die verschiedenen Schichten spannt sie dabei über eine Leinwand und durch diesen langsamem Bildaufbau in diversen Lagen, entsteht eine interessante Tiefenwirkung, die die scheinbar klaren Konturen der oberen Schicht verwischt, gleichzeitig aber mittels der weiterer Lagen und gelagerter Bilder aber ein mehrschichtiges Bild entstehen lässt.
Und nun last but sure not least Franz Schießl, der Hahn im Korb dieses Trios. Er ist gelernter Stahlstichdrucker und war jahrelang in der Glückwunschkartenbranche tätig als Grafiker. Dabei waren weniger seine künstlerischen Fähigkeiten gefragt als vielmehr die Umsetzung eines Entwurf in einer bestimmten Stilrichtung dank seines handwerklichen Know Hows. Es sind aber trotzdem einige der hier häufig praktizierten Details, die er nun gekonnt in seinen Bildern umsetzt. Effekte im Hintergrund einzubauen, die eine gewollte Wirkung des Bildes unterstützen - das ist nur eine der vielen Möglichkeiten, die er aus seinem Beruf mit in der Kunst übertragen hat.
So liebt er es, Lichtreflexe mit einzubauen, die dem neugierigen Betrachter das Gefühl vermitteln das Bild würde von jeder Seite anders ausschauen. Ein weiteres Relikt aus seiner Zeit als Grafiker ist, dass er sich immer wieder ertappt, dass er bei realistischen Darstellungen anfängt, diese dann allerdings oft so verfremdet oder übermalt, ein anderes Mal wieder nur teilweise verschwinden lässt, damit er letztendlich doch wieder zu einer von ihm gewollten Abstraktion findet.
Konsequentes Einhalten der Lichteinfälle und somit auch der Schattenbildung in seinen Werken ist für den Künstler Schießl ein absolutes Muss. Auch er hat sich jahrelang - ähnlich wie seine Frau - in den Malwochen mit hochqualifizierten Dozenten in Hollersbach in Österreich weitergebildet.
Dabei war es beiden immer wichtig, sich in unterschiedliche Gruppen aufzuhalten, damit man sich gegenseitig nicht einengt in der Expressivität. Franz hat dabei auch eine erfreuliche Vielfalt bewahrt. Manche seiner Bilder sind witzig bis fast karikaturmäßig aufgebaut (z.B. Bild mit der aufgeregten Hühnerverwandtschaft die sich über das frischgeschlüpfte Küken freuen), andere wiederum sind sehr reelle Darstellungen die - durch gezieltes Weglassen unnötiger Details - sehr viel Gefühl rüberbringen beim Betrachter (wie beim Bild vom Pferd). Aber auch ganz abstrakte Werke, die aufgrund der Farbe oder der Gestaltung des dominanten Hintergrundes wirken, gehören zum Repertoire Franz Schießls.
Insgesamt ist diese Exposition sicher eine, zu der sie Ruhe und Zeit mitbringen sollen, damit sie sämtliche Lichtblicke in sich aufnehmen können und deren positive Wirkung mit Heimnehmen.
Am Bürgerfestwochenende (17.-/18. Juni) ist die zweite Möglichkeit sich in Ruhe mit den Künstlern zu unterhalten, die auf eine interessante Art tiefere Einblicke in ihrer Technik vermitteln können. Dabei kann man sich auch eine DVD über ein Ateliergespräch oder über die Entstehung der Bilderserie von Helga Schießl anschauen.

Brigitte Schuster
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Helga Schießl
Franz Schießl
Elly Grunow im Maximilians